Aliza Kezeradze

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Aliza Kezeradze, auch Alisa Keseradse, georgisch ალისა კეჟერაძე (geboren am 11. Dezember 1937 in Tiflis, Republik Georgien; gestorben am 18. Februar 1996 in London, Großbritannien), war eine georgische Pianistin, die als Lehrerin von Ivo Pogorelich bekannt geworden ist.

Ihren ersten Klavierunterricht erhielt Kezeradze bei der Pianistin Lucya Kezheradze. Sie studierte an der zentralen Musikschule für begabte Kinder in Tiflis bei Nina Pleshcheyeva, einer Schülerin von Alexander Siloti, und anschließend am staatlichen Konservatorium in Tiflis bei Emil Gurevich. Anfang der 1970er Jahre heiratete sie den Bauingenieur George Teslenko, mit dem sie einen Sohn hatte, und zog nach Moskau, wo sie an der Staatlichen Pädagogischen Universität Klavier unterrichtete.

1976 lernte sie Ivo Pogorelich kennen und begann ihn zu unterrichten.[1] 1980 heirateten sie und Pogorelich. Pogorelich hatte ihr als Achtzehnjähriger bereits kurz nach dem Beginn des Unterrichts einen Heiratsantrag gemacht, den sie aber ablehnte.[2] Pogorelich beschrieb die Begegnung mit Kezeradze als „Wendepunkt“ in seinem Leben, da er sich damals in einer künstlerischen „Sackgasse“ befunden,[3] aber durch sie neue Einblicke in die Ausdrucksmöglichkeiten des Klavierspiels bekommen habe. Seine „Auffassung und seine Herangehensweise an das Klavier“ sei durch ihren Einfluss „komplett“ verändert worden.[4] Er hält Kezeradze, mit der er bis zu ihrem Tod 1996 verheiratet war, für maßgeblich für seine künstlerische „Weiterentwicklung und seinen beruflichen Erfolg“ verantwortlich.[5]

Alisa Kezheradze starb am 18. Februar 1996 an Leberkrebs.[6]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Joachim Kaiser: Große Pianisten in unserer Zeit. 6. Auflage. PIPER, München 2009, ISBN 978-3-492-22376-8, S. 339.
  2. Ivo Pogorelich, Alice Kezeradze, 1983 Master Class on Maurice Ravel Gaspard de la nuit, Documentary. Abgerufen am 24. Mai 2021 (deutsch).
  3. Rachel McBride Lindsey: Here Is My Name When I Am Dead. In: A Communion of Shadows. University of North Carolina Press, 2017, ISBN 978-1-4696-3372-5, doi:10.5149/northcarolina/9781469633725.003.0003.
  4. Nicholas Arthur Pappadopoulos: Smith, Johnson, and Waller: The Birth of Stride Piano and Three Pieces for Piano: My Sometimes Lover, Camden Catch, and J's Meadow. Middletown, CT 2008, doi:10.14418/wes01.1.219 (Wesleyan University).
  5. Richard Palmer: Reviews:. In: Journal of American Studies. Band 23, Nr. 1, April 1989, ISSN 0021-8758, S. 156–157, doi:10.1017/s0021875800019721 (Buchbesprechungen zu: John White: Billie Holiday: Her Life and Times (New York 1987); Mike Pinfold: Louis Armstrong: His Life and Times (New York 1987); Bruce Crowther: Gene Krupa: His Life and Times (New York 1987)).
  6. Manuel Brug: Ich bin das Produkt einer sehr strengen Erziehung. In: Die Welt. 20. August 2006 (welt.de [abgerufen am 24. Mai 2021]).