Alpen-Weißling

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Alpen-Weißling

Alpen-Weißling, Unterart Pontia callidice kalora

Systematik
Klasse: Insekten (Insecta)
Ordnung: Schmetterlinge (Lepidoptera)
Familie: Weißlinge (Pieridae)
Unterfamilie: Pierinae
Gattung: Pontia
Art: Alpen-Weißling
Wissenschaftlicher Name
Pontia callidice
(Hübner, 1800)
Flügelunterseite der Unterart Pontia callidice kalora

Der Alpen-Weißling (Pontia callidice) ist ein Schmetterling (Tagfalter) aus der Familie der Weißlinge (Pieridae). Das Artepitheton leitet sich von Callidice, einer der fünfzig Töchter des Danaos aus der griechischen Mythologie ab.[1]

Merkmale[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Falter erreichen eine Flügelspannweite von 42 bis 52 Millimeter, haben eine weiße Flügelgrundfärbung und ähneln anderen Weißlingen. Äußerlich kann man sie vom Resedafalter (Pontia edusa) und von Pontia daplidice nicht unterscheiden. Die Unterseiten der Hinterflügel sind graugrün und hell gefleckt, in der Zelle befindet sich ein heller, weißlicher Fleck. Auf der Oberseiten der Vorderflügel reicht die Postdiskalbinde nicht bis zum Flügelhinterrand. Die Postdiskalflecke sind regelmäßig pfeilförmig und die Flügelspitzen (Apex) sind deutlich weniger schwarz gezeichnet als bei der ähnlichen Art Pontia daplidice.[2][3]

Die bläulich-grauen Raupen erreichen eine Länge von bis zu 32 Millimetern und haben eine Zeichnung, die aus leicht erhöhten schwarzen Flecken und zwei weißen Rückenlinien mit einer Reihe gelber Flecken besteht. Zusätzlich befindet sich auf beiden Seiten eine Stigmatalinie. Der Raupenkopf ist dunkelgrau.[4]

Ähnliche Arten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Unterarten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Synonyme[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Synchloe callidice

Vorkommen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Zum Lebensraum des Alpen-Weißlings zählen grasbewachsene felsige Berghänge in Höhen von 1.500 bis 3.400 Metern. Andere Quellen geben bei der vertikalen Verbreitung Höhen von bis zu 4.500 Metern an.[6] Sein Verbreitungsgebiet erstreckt sich im Westen von den Pyrenäen (Pic du Canigou) und den Alpen über Kleinasien, den Libanon, den Iran und Afghanistan bis in den Norden Indiens und Chinas sowie in das östliche Sibirien.[5] Der Alpen-Weißling wird in der Roten Liste gefährdeter Tiere Deutschlands als seltene Art mit geographischer Restriktion genannt.[7] In Österreich kommt er in den Regionen Vorarlberg, Tirol, Salzburg, Steiermark und Kärnten vor.

Lebensweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Zu den Futterpflanzen der Raupen zählen Schweizer Schöterich (Erysimum rhaeticum) und verwandte Kreuzblütler, sowie Reseda (Reseda spec.).[4]

Flug- und Raupenzeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Alpen-Weißling bildet eine Generation im Jahr, die von Anfang Juni bis Anfang August fliegt.[2] Die Raupen können von August bis September angetroffen werden. Gelegentlich entsteht eine zweite Generation, die im August fliegt.[4]

Quellen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Arnold Spuler: Die Schmetterlinge Europas. Band 1. E. Schweizerbartsche Verlagsbuchhandlung, Stuttgart 1908, S. 7.
  2. a b Tom Tolman, Richard Lewington: Die Tagfalter Europas und Nordwestafrikas, Franckh-Kosmos Verlags-GmbH & Co, Stuttgart 1998, ISBN 3-440-07573-7
  3. European Butterfly Page. Peak White Pontia callidice. Guy Padfield, abgerufen am 14. Dezember 2006.
  4. a b c David J. Carter, Brian Hargreaves: Raupen und Schmetterlinge Europas und ihre Futterpflanzen. Blackwell Wissenschaftsverlag 1987, ISBN 3-8263-8139-4
  5. a b c d e f g h i j k Pieridae der Holarktis. Fotos von Präparaten und Lebensräumen. Heiner Ziegler, abgerufen am 9. August 2012.
  6. Pontia callidice. Russian Insects, abgerufen am 14. Dezember 2009.
  7. Bundesamt für Naturschutz (Hrsg.): Rote Liste gefährdeter Tiere Deutschlands. Landwirtschaftsverlag, Münster 1998, ISBN 3-89624-110-9

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • C. T. Bingham: Fauna of British India. Butterflies. Volume 2. (1907)
  • W. H. Evans: The Identification of Indian Butterflies. Bombay Natural History Society, Mumbai, India (2nd Edition, 1932)
  • Meena Haribal: Butterflies of Sikkim Himalaya and their Natural History. (1994)
  • M. A. Wynter-Blyth: Butterflies of the Indian Region. Bombay Natural History Society, Mumbai, India (1957).

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Alpen-Weißling – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien