Amelunxenscher Hof
Der Amelunxensche Hof, bekannt als Dechanei, ist ein altes Gebäude in der ostwestfälischen Stadt Höxter in Nordrhein-Westfalen. Der Hof war seit dem 14. Jahrhundert im Besitz des Adelsgeschlechts von Amelunxen.
Der alte Adelshof wird seit 1072 erwähnt. Dieses Gebäude in der Stadtmitte wird seit 1561 genutzt und dient derzeit als Pfarrheim- und Pfarrhaus der St.-Nikolai-Gemeinde. Es gehört zu den bedeutendsten Gebäuden, die im Stile der Weserrenaissance gebaut wurden.
Beschreibung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Bei dem Gebäude handelt es sich um firstparallel aneinander gebaute Bauwerke auf einer kleinen Parzelle in der Gabelung zweier Straßen. Das dreigeschossige Doppelgiebelhaus fränkischer Art hat über 60 unterschiedlich gestaltete Fächerrosetten. Die Ausführung der Schnitzarbeiten und die aufwändige Fassadengestaltung mit der polygonalen, zweigeschossigen Utlucht zeugt nicht nur vom Ideenreichtum und Geschick der Bauhandwerker, sondern auch vom Reichtum des Auftraggebers.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Adelsfamilie von Amelunxen besaß an dieser Stelle schon im 13. Jahrhundert einen vom Abt in Corvey übertragenen Lehenshof.[1] Christoph von Amelunxen, der ein Vermögen als Rittmeister im Dienste des französischen Königs erworben hatte, baute in den Jahren 1564 bis 1571 dieses Wohnhaus im Stil der Weserrenaissance um. Nach mehrmaligem Besitzerwechsel erhielt es 1677 der Corveysche Landvogt Schoff.[2]
Seit 1796 wird der Hof als Pfarrhaus der katholischen Kirchengemeinde und Wohnhaus des Pfarrdechanten genutzt.
Wegen der Schäden durch Witterungseinflüsse und Abnutzung erfolgte 1907 eine gründliche Überholung der Vorderfront mit der Schmuckfassade des Hauses. Weitere Renovierungen erfolgten 1950 bis 1980.[3]
Bei archäologischen Untersuchungen konnten 1988 im nordöstlichen Bereich des Areals umfangreiche Befunde von Vorgängerbauten nachgewiesen werden. Zuletzt wurde die gesamte Holzkonstruktion 2006 zur Bekämpfung des Wurmbefalls einer thermischen Behandlung unterzogen.[4]
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- G. Ulrich Großmann, Fred Kaspar (Hrsg.): Adelshöfe in Westfalen; Schriften des Weserrenaissance-Museums Schloss Brake; Die Dechanei, Marktstraße 21, der ehemalige Hof von Amelunxen in Höxter; Deutscher Kunstverlag GmbH München Berlin 1989, ISBN 3-422-06040-5.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Koordinaten: 51° 46′ 31,3″ N, 9° 22′ 53,3″ O
- Höxter_Dechanei
- Dechanei – Ameluxenscher Hof
- hvv-hoexter.de, Die Dechanei in Höxter pdf (PDF; 142 kB)
- raymond-faure.com, Alte Dechanei (1561) – Marktplatz21 – Bilder
- stern.de, Renaissancearchitektur Höxter Alte Dechanei
- hso-nrw.de, Denkmal des Monats – Dezember 2007
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ amelunxen.de, Überblick über die geschichtliche Entwicklung von Amelunxen ( des vom 14. August 2019 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- ↑ lwl.org, westfälische Geschichte
- ↑ stadtbild-deutschland.org, Die Alte Dechanei von 1564–1571
- ↑ weserflaggen.de, Der Wurm ist drin ( des vom 29. März 2007 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.