Amir Shayesteh Tabar

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Amir Shayesteh Tabar (persisch امیر شایسته تبار; geboren am 7. April 1967 in Teheran) ist ein iranischer Maler. Er erlangte erstmals internationale Aufmerksamkeit durch eine Anthologie einzelner digitaler Kunstwerke, die er unter dem Namen The Blue Symphony veröffentlichte. Die Titel der einzelnen Bilder sind den Suren des Korans entnommen.[1]

Amir Shayesteh Tabar
Geburt 07.04.1967 in Teheran, Iran
Bekannt für Blue Symphony Kunstwerke, Engagement für den Frieden
Auszeichnungen "Lorenzo Il Magnifico" Preis auf der Florenzer Biennale 2009
Ausschnitt aus dem Kunstwerk „Hajj“, Teil der Kollektion Blue Symphony

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Amir Shayesteh Tabar ist ein persischer Iraner, der in einfachen Verhältnissen in Teheran aufwuchs. Er interessierte sich bereits früh für Kunst und die Anfänge der Computertechnik und absolvierte erfolgreich ein Bachelorstudium in Industrial Management an der Allameh-Tabataba'i-Universität in Teheran.[1]

Während seiner Studienzeit erlernte Tabar autodidaktisch die Grundlagen der Malerei, Poesie, Fotografie, Kalligraphie und Kunstgeschichte.

Tabar sah im heutigen Iran, geprägt durch die Entwicklungen nach der Islamischen Revolution im Jahr 1979, keine Zukunft für sich und lebt seit Jahrzehnten an verschiedenen Orten im Ausland. Die „Blue Symphony“-Kunstwerke wurden im Iran,[2] in Italien,[3] Indonesien,[4] Fidschi[5][6][7] Dubai[8][9] und Kasachstan[10][11][12][13] ausgestellt. War and Peace und Silence of the Universe sind weitere künstlerische Projekte von Amir Shayesteh Tabar. Er plant die Gründung einer Blue-Symphony-Stiftung, die für die Stärkung der digitalen Künste, der menschlichen Spiritualität und des Weltfriedens eintreten soll.[1]

Kunst[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Name des Titels jedes Kunstwerks von "The Blue Symphony" ist einer bestimmten Sure des Korans entnommen. Die in den digitalen Kunstwerken sichtbaren Muster sind im Wesentlichen ineinander verwobene Wörter und Buchstaben, die den arabischen Satz "Im Namen des Herrn, des Barmherzigen und des Gnädigen" bilden, wobei die persische Schriftart Nastaligh verwendet wurde. Anders als bei der Kalligrafie entsteht der Ausdruck nicht aus den Worten selbst, sondern ihre Verschmelzung führt zur Schaffung von etwas Neuem. Schönheit und Bedeutung entstehen nicht allein durch die geschickte Erzeugung und Anordnung von Buchstaben, sondern vielmehr durch komplizierte, ausdrucksstarke und sich entwickelnde Kombinationen von Farben, Buchstaben und geometrischen Mustern, die zu einem einzigartigen und unverwechselbaren Kunstwerk zusammengeführt werden.

Die "Blaue Symphonie" konzentriert sich nicht ausschließlich auf die islamische Kultur, sondern nimmt auch Einflüsse der persischen Schöpfer des Goldenen Zeitalters der islamischen Kunst, der Kulturen Indiens und Marokkos sowie von Werken der Barockzeit der westlichen Zivilisation auf.[14]

Shayesteh Tabar ist ein früher Befürworter der Digitalisierung der Kunst, indem er auf die Vorteile hingewiesen hat, die digitale Kunstwerke gegenüber ihren physischen Gegenstücken haben, nämlich ihre Verfügbarkeit, Transportierbarkeit, Unzerstörbarkeit, Skalierbarkeit und Überprüfbarkeit durch den Einsatz digitaler Speicherwerkzeuge und der jüngsten Blockchain-Technologie[15]. Darüber hinaus weist er darauf hin, dass die Möglichkeit, digitale Signaturen zu erstellen, es auch denjenigen ermöglicht, die weniger Geld für Kunst ausgeben können, Eigentümer von Originalkunstwerken zu werden, und dass es unendlich viele Anwendungsfälle für digitale Kunstwerke gibt, da sie gedruckt, auf Bildschirmen angezeigt, in die architektonischen Merkmale von Gebäuden integriert oder sogar als Hologramme verwendet werden können.

Shayesteh Tabar beschreibt es als seinen "Traum, dass diese Muster für Stadtlandschaften, Gebäude, Moscheen, Innenräume, Schmuck, Modekleidung, Teppiche und andere Objekte verwendet werden. "Für die islamische Welt geht es darum, unsere Identität zu bekräftigen, Kinder mit unserer reichen Kunstgeschichte in Berührung zu bringen und die Kunst in das Leben zu integrieren, um Schönheit und Harmonie im Außen und Innen zu schaffen.[16]"

Vision[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Amir Shayesteh Tabars künstlerischer Ansatz beruht auf der Überzeugung, dass Kunst für jedermann zugänglich sein und vor Zensur geschützt werden sollte. Bereits in den frühen 1990er Jahren erkannte er das revolutionäre Potenzial der Anwendung digitaler Technologien in der Kunst. Seine Überlegung war, dass insbesondere durch den Einsatz der Blockchain-Technologie die Authentizität und Unvergänglichkeit digitaler Kreationen garantiert werden kann und Kunstwerke theoretisch für immer im digitalen Raum erhalten bleiben können.

Digital geschaffene Kunstwerke weisen dieselben Merkmale auf wie traditionelle Kunstwerke, abgesehen davon, dass sie nicht physisch sind, da ihre Schaffung eine gewisse künstlerische Fähigkeit und Inspiration erfordert. Darüber hinaus werden sie weder neu bearbeitet noch können sie vervielfältigt werden, und ihre Originalität kann über die Blockchain zurückverfolgt und überprüft werden. Shayesteh Taber verwendet eine fortschrittliche Vektorskalierungstechnologie, um Buchstaben geschickt anzuordnen und Tiefe in seinen Blue Symphony-Kunstwerken zu erzeugen.

Ausstellungen und Auszeichnungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Amir Shayesteh Tabar wird der Preis „Lorenzo Il Magnifico“ auf der Florenzer Biennale 2009 verliehen.
Amir Shayesteh Tabar auf der Florenzer Biennale 2009
Amir Shayesteh Tabar im Jahr 2011 im Vorfeld einer internationalen Ausstellung

Amir Shayesteh Tabar wurde im Jahr 2009 auf der Florence Biennale mit dem Preis „Lorenzo Il Magnifico“ ausgezeichnet.[17][18] Seine Werke wurden durch Ausstellungen auf der ganzen Welt einem breiten Publikum, u. a. Personal der Vereinten Nationen, zugänglich gemacht.[19]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c Spiritual art with a purpose. Abgerufen am 9. März 2021 (englisch).
  2. Iranian Artist to Display ‘Blue Symphony’ 27 Oct 2003
  3. Participating Artists 2009 – Florence Biennale (Memento des Originals vom 28. Juli 2021 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.florencebiennale.org, abgerufen am 8. Juni 2021 (englisch)
  4. Blue Symphony Exhibitions – Ministry of Foreign Affairs – Indonesia 17 Sep 2010 (in Indonesian)
  5. Arts Showcase in Fiji Islands fijisun.com.fj (Memento vom 23. Juli 2011 im Internet Archive)
  6. Renowned artist to visit our shore 15 Sep 2010 fijisun.com.fj (Memento vom 23. Juli 2011 im Internet Archive)
  7. Top Persian artist joins Westin show 06/06/2010 fijisun.com.fj (Memento vom 23. Juli 2011 im Internet Archive)
  8. Press release "in Arabic" from Alrroya Newspaper Dubai 2009 . الخط العربي يكسب رهان التجدد
  9. Press Release Gulf News, Dubai,UAE 28/08/08 „Spiritual Art with a Purpose“
  10. Archived copy. Archiviert vom Original am 5. Juni 2012; abgerufen am 20. Dezember 2011.
  11. Archived copy. Archiviert vom Original am 26. April 2012; abgerufen am 20. Dezember 2011.
  12. Archived copy. Archiviert vom Original am 26. April 2012; abgerufen am 20. Dezember 2011.
  13. Archived copy. Archiviert vom Original am 26. April 2012; abgerufen am 20. Dezember 2011.
  14. Надежда Павлова: "Голубая симфония". 8. Juni 2012, abgerufen am 2. September 2023.
  15. Didacus: Art on the blockchain: my experience with the Blue Symphony Collection. 25. August 2019, abgerufen am 3. September 2023 (englisch).
  16. Spiritual art with a purpose. 28. August 2008, abgerufen am 2. September 2023 (englisch).
  17. Winners 2009. Florence Biennale, archiviert vom Original am 28. Mai 2012;.
  18. The artist Amir Shayesteh Tabar. Abgerufen am 9. März 2021 (deutsch).
  19. Almaty: Digital Art and the World at 7 Billion ... Abgerufen am 9. März 2021 (englisch).