Amt Königshoven

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Wappen Deutschlandkarte
Amt Königshoven
Deutschlandkarte, Position des Amtes Königshoven hervorgehoben
Basisdaten (Stand 1975)
Koordinaten: 51° 0′ N, 6° 33′ OKoordinaten: 51° 0′ N, 6° 33′ O
Bundesland: Nordrhein-Westfalen
Regierungsbezirk: Köln
Kreis: Bergheim (Erft)
Fläche: 49,1 km2
Einwohner: 9973 (27. Mai 1970)Vorlage:Infobox Verwaltungseinheit in Deutschland/Wartung/Aufgelöst, auf manuelle EZW umzustellen
Bevölkerungsdichte: 203 Einwohner je km2
Amtsgliederung: 3 Gemeinden
Vorlage:Infobox Gemeindeverband in Deutschland/Wartung/Wappen

Das Amt Königshoven war ein Amt im Landkreis Köln in der preußischen Rheinprovinz und in Nordrhein-Westfalen. Es ging aus der Bürgermeisterei Königshoven, der Bürgermeisterei Kaster und der Bürgermeisterei Pütz hervor. Das Gebiet des Amtes gehört heute zur Stadt Bedburg im Rhein-Erft-Kreis.

Bürgermeisterei Königshoven

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Von 1798 bis 1814 standen alle linksrheinischen Gebiete unter französischer Herrschaft. Während dieser Zeit wurde nach französischem Vorbild die Mairie Königshoven eingerichtet, die zum Kanton Bergheim im Arrondissement Köln des Rur-Departements gehörten. Nachdem das Rheinland 1814 an Preußen gefallen war, wurde aus der Mairie die preußische Bürgermeisterei Königshoven, die 1816 zum neuen Kreis Bergheim kam.

Die Bürgermeisterei Königshoven bestand zunächst nur aus der Gemeinde Königshoven. Am 25. März 1872 wurde von dieser die neue Gemeinde Morken-Harff abgespalten, wodurch die Bürgermeisterei seitdem zwei Gemeinden umfasste.

Am Ende des Jahres 1927 wurde die Bezeichnung aller rheinischen Landbürgermeistereien in „Amt“ geändert.[1] Die Bürgermeisterei hieß nun Amt Königshoven.

Bürgermeisterei Kaster

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Auch die Bürgermeisterei Kaster ging aus einer in der Franzosenzeit gegründeten Mairie hervor. Sie umfasste die Stadt Kaster sowie die Gemeinden Epprath und Lipp. Aus ihr wurde am Ende des Jahres 1927 das Amt Kaster.

Bürgermeisterei Pütz

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Die Bürgermeisterei Pütz, ebenfalls in der Franzosenzeit als Mairie gegründet, bestand nur aus der Gemeinde Pütz. Aus ihr wurde am Ende des Jahres 1927 das Amt Pütz. Am 1. November 1934 wurden alle preußischen Einzelgemeindeämter und damit auch das Amt Pütz aufgehoben; Pütz wurde dadurch eine amtsfreie Gemeinde.[2]

Amt Königshoven

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Am 1. April 1938 wurde das Amt Kaster aufgelöst. Seine drei Gemeinden Epprath, Kaster und Lipp wurden zusammen mit der amtsfreien Gemeinde Pütz in das Amt Königshoven eingegliedert. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die Gemeinde Lipp durch die Besatzungsbehörden aus dem Amt Königshoven ausgegliedert und verwaltungstechnisch der Stadt Bedburg unterstellt. Epprath und Morken-Harff wurden in den 1950er Jahren durch den Tagebau Frimmersdorf-West (heute Tagebau Garzweiler) abgebaggert. Ihr Gemeindegebiet wurde am 1. Oktober 1956 in die Stadt Kaster eingegliedert.[3] Das Amt Königshoven umfasste seitdem noch

  • die Stadt Kaster
  • die Gemeinde Königshoven und
  • die Gemeinde Pütz.

Am 1. Januar 1975 wurde das Amt Königshoven durch das Köln-Gesetz aufgelöst. Seine Gemeinden wurden Teil der Stadt Bedburg.

Einwohnerentwicklung

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Jahr Bürgermeisterei
Kaster
Bürgermeisterei
Königshoven
Bürgermeisterei
Pütz
Quelle
1843 1298 2523 2552 [4]
1871 1227 2734 2686 [5]
1885 1305 2874 2716 [6]
1910 1500 3111 2777 [7]
1925 1608 3497 2698 [8]
Amt Königshoven
1939 8257 [9]
1950 9464 [10]
1961 9380 [10]
1970 9973 [10]

Einzelnachweise

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  1. Gesetz über die Regelung verschiedener Punkte des Gemeindeverfassungsrechts vom 27. Dezember 1927: „Die Landbürgermeisterei in der Rheinprovinz führt hinfort die Bezeichnung Amt.“
  2. Preußische Amtsordnung von 1934
  3. Amtsblatt der Regierung zu Köln 1956, S. 541
  4. Uebersicht der Bestandtheile und Verzeichniß sämmtlicher Ortschaften und einzeln liegenden benannten Grundstücke des Regierungs-Bezirks Cöln 1845
  5. Gemeindeverzeichnis Rheinprovinz 1871
  6. Gemeindelexikon für die Provinz Rheinland 1885
  7. www.gemeindeverzeichnis.de: Kreis Bergheim
  8. Gemeindelexikon für den Freistaat Preußen, Band 13: Rheinprovinz, Berlin 1930
  9. Michael Rademacher: Bergheim. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com.
  10. a b c Gemeindeverzeichnis-Informationssystem GV-ISys (mit historischen Bevölkerungszahlen)