Amt Schermbeck
Wappen | Deutschlandkarte | |
---|---|---|
| ||
Basisdaten (Stand 1975) | ||
Koordinaten: | 51° 45′ N, 6° 37′ O | |
Bestandszeitraum: | 1928–1975 | |
Bundesland: | Nordrhein-Westfalen | |
Regierungsbezirk: | Düsseldorf | |
Kreis: | Rees | |
Fläche: | 147,18 km2 | |
Einwohner: | 9698 (1970) | |
Bevölkerungsdichte: | 66 Einwohner je km2 | |
Amtsgliederung: | 9 Gemeinden |
Das Amt Schermbeck war bis 1975 ein Amt im Kreis Rees in Nordrhein-Westfalen. Es ging aus der Bürgermeisterei Schermbeck hervor. Sein Gebiet liegt heute im nordrhein-westfälischen Kreis Wesel.
Bürgermeisterei Schermbeck
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Gebiet des späteren Kreises Rees gehörte vor der Franzosenzeit zum Herzogtum Kleve, das seit dem 17. Jahrhundert zu Preußen gehörte. Durch den Frieden von Tilsit musste Preußen 1807 auf seine Besitzungen westlich der Elbe verzichten. Der rechtsrheinische Teil des Herzogtums Kleve fiel dadurch im Januar 1808 an den französischen Satellitenstaat Großherzogtum Berg und gehörte dort zum Arrondissement Essen. Das Gebiet war nach französischem Muster in die drei Kantone Emmerich, Rees und Ringenberg gegliedert. In den Kantonen wurden als unterste Verwaltungsebene Mairien (Bürgermeistereien) eingerichtet, darunter auch die Mairie Schermbeck im Kanton Ringenberg.[1] Ende 1810 wurde das Gebiet von Frankreich annektiert und gehörte nun zum Arrondissement Rees des Départements Lippe. Nachdem 1814 das Gebiet des alten Herzogtums Kleve wieder an Preußen gefallen war, wurde aus der Mairie Schermbeck die preußische Bürgermeisterei Schermbeck, die 1816 zunächst zum neuen Kreis Dinslaken in der Provinz Jülich-Kleve-Berg, der späteren Rheinprovinz kam. Nach dessen Auflösung im Jahre 1823 wechselte die Bürgermeisterei Schermbeck in den Kreis Rees.[2][3]
An der Weseler Straße wurde 1910 ein Rathaus für die Bürgermeisterei erbaut.
Amt Schermbeck
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Am Ende des Jahres 1927 wurde die Bezeichnung aller rheinischen Landbürgermeistereien in „Amt“ geändert.[4] Die Bürgermeisterei Schermbeck hieß seitdem Amt Schermbeck. Das Amt Schermbeck umfasste neun Gemeinden:
Zum 1. Januar 1975 wurde das Amt Schermbeck durch das Niederrhein-Gesetz aufgelöst. Bricht, Damm, Dämmerwald, Overbeck, Schermbeck und Weselerwald wurden Teil der neuen Gemeinde Schermbeck, Drevenack und Krudenburg wurden Teil der Gemeinde Hünxe und Brünen wurde Teil der Gemeinde Hamminkeln. Schermbeck, Hünxe und Hamminkeln kamen alle zum neuen Kreis Wesel.
Wappen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Blasonierung: „In Rot über drei silbernen (weißen) Wellenbalken ein goldener (gelber) Lilienbalken.“[5] | |
Wappenbegründung: Das Wappen wurde am 5. Februar 1968 vom nordrhein-westfälischen Innenminister genehmigt. Es ist angelehnt an das Wappen der Gemeinde Schermbeck; der Lilienbalken erinnert an die frühere Zugehörigkeit zum Herzogtum Kleve. Die Wellenbalken stehen für die Gewässer Lippe, Issel und redend für den Schermbecker Mühlenbach ('Scirenbeke'). |
Einwohnerentwicklung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Jahr | Einwohner | Quelle |
---|---|---|
Bm. Schermbeck | ||
1828 | 5118 | [6] |
1871 | 5345 | [7] |
1885 | 5915 | [8] |
1895 | 6064 | [9] |
1910 | 6997 | [10] |
Amt Schermbeck | ||
1933 | 7323 | [11] |
1939 | 7321 | [11] |
1950 | 9510 | [12] |
1961 | 8719 | [13] |
1970 | 9698 | [14] |
Amtsbürgermeister
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- 1946–1954Erich Bohnekamp
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ GenWiki: Kanton Ringenberg
- ↑ Johann Georg von Viebahn: Statistik und Topographie des Regierungs-Bezirks Düsseldorf. 1836, S. 90, abgerufen am 11. November 2022 (Digitalisat).
- ↑ Otto v. Mülmann: Statistik des Regierungsbezirks Düsseldorf , 1867, S. 1024
- ↑ Gesetz über die Regelung verschiedener Punkte des Gemeindeverfassungsrechts vom 27. Dezember 1927: „Die Landbürgermeisterei in der Rheinprovinz führt hinfort die Bezeichnung Amt.“
- ↑ Amtsblatt für den Regierungsbezirk Düsseldorf, 1968, S. 86
- ↑ Amtsblatt der Regierung zu Düsseldorf 1829, S. 151
- ↑ Gemeindeverzeichnis Rheinprovinz 1871
- ↑ Gemeindelexikon für die Provinz Rheinland 1885
- ↑ Gemeindelexikon für die Provinz Rheinland 1898
- ↑ www.gemeindeverzeichnis.de
- ↑ a b Michael Rademacher: Rees. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com.
- ↑ Volkszählung 1950
- ↑ Volkszählung 1961
- ↑ Gemeindeverzeichnis-Informationssystem GV-ISys (mit historischen Bevölkerungszahlen)