André Deutsch

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André Deutsch (* 15. November 1917 in Budapest, Österreich-Ungarn; † 11. April 2000 in London) war ein englischer Verleger ungarischer Herkunft.

Deutsch erlernte seinen Beruf im Verlag Aldor Publications in London. Zusammen mit Francis Aldor, dem Besitzer dieses Verlags, wurde er nach Beginn des Zweiten Weltkriegs auf der Isle of Man interniert, nachdem er nach der Machtübernahme durch die Nationalsozialisten aus Österreich geflohen war.[1]

Deutsch machte die Bekanntschaft mit Ivor Nicholson und Bernard Watson und wechselte für kurze Zeit von Aldor Publications zu deren Verlag Nicholson & Watson. Als nach Kriegsende eine Zusammenarbeit mit George Weidenfeld nicht zustande kam, gründete Deutsch um 1948 den Verlag Allan Wingate. Dieser bestand bis 1952 und ging dann in dem Verlag André Deutsch Ltd. auf.

Dieser Verlag existierte als eigenständiges Unternehmen bis in die 1980er Jahre und war – verglichen mit anderen Verlagshäusern – relativ klein, dafür aber ziemlich einflussreich. Deutsch verlegte u. a. Autoren wie Michael Anthony, Margaret Atwood, Helene Hanff, Jack Kerouac, Earl Lovelace, Norman Mailer, V. S. Naipaul, Ogden Nash, Andrew Robinson, Philip Roth, Art Spiegelman, John Updike und Charles Gidley Wheeler.

Mit über 83 Jahren starb André Deutsch am 11. April 2000 in London und fand dort auch seine letzte Ruhestätte.

Heute ist der Verlag André Deutsch Ltd. ein Teil (Imprint) der Carlton Publishing Group.

  • Diana Athill: André Deutsch. The great persuader. In: Richard Abel, Graham Gordon (Hrsg.): Immigrant Publishers. The impact of expatriate publishers in Britain and America in the 20th century. Transaction Publ., New Brunswick, N.J. 2009, ISBN 978-1-4128-0871-2, S. 29–40.
  • Diana Athill: Stet. A memoir. Grove Press, New York 2001, ISBN 0-8021-1683-3.
  • Ian Norrie: Mentors and Friends. Short lives of leading publishers and booksellers I have known. Elliot & Thompson, London 2006, ISBN 1-9040-2749-0.
  • Deutsch, André, in: Werner Röder, Herbert A. Strauss (Hrsg.): Biographisches Handbuch der deutschsprachigen Emigration nach 1933. Bd. 1: Politik, Wirtschaft, Öffentliches Leben. München : Saur 1980, S. 127.

Einzelnachweise

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  1. John Calder: André Deutsch, Nachruf in The Guardian, 12. April 2000, abgerufen am 26. März 2017