Antikenmuseum der Universität Leipzig

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Antikenmuseum der Universität Leipzig

Domizil des Antikenmuseums Leipzig im wiedereröffneten Gebäude der Alten Nikolaischule
Daten
Ort Leipzig
Art
Archäologische Sammlung
Eröffnung 22. Oktober 1994
Leitung
ISIL DE-MUS-854411

Das Antikenmuseum der Universität Leipzig ist eine der bedeutendsten Hochschulsammlungen antiker Kleinkunst.

Der Grundstock der Sammlung wurde in der 1. Hälfte des 18. Jahrhunderts gelegt, als erste antike Objekte an die Universität kamen. Im Jahr 1734 nutzte Johann Friedrich Christ, der Professor für Poesie war, bereits Exponate des Bestandes in seinen Vorlesungen. Ab dem frühen 19. Jahrhundert führte die Antikensammlung den Titel eines Kabinetts für Archäologie und Kunst. Während der Grundbestand der Sammlung anfänglich vor allem aus antiken Münzen, Gemmen und Gipsabgüssen bestand, änderte sich dies, als durch Vermittlung von Eduard Gerhard 50 griechische und etruskische Vasen nach Leipzig kamen. Noch im gleichen Jahr wurde die Sammlung durch Antiken aus der Sammlung W. G. Becker ergänzt, die dieser auf einer Italienreise angekauft hatte. In den Folgejahren wurde die Sammlung durch zahlreiche Zugänge von Tonlampen, Terracotten und sonstige Plastiken bedeutend erweitert. In der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts beschränkte man sich bei Neuerwerbungen vor allem auf Gipsabgüsse. Damit wurde unter Johannes Adolph Overbeck begonnen. Erst 1897 wurde mit dem Ankauf der Sammlung Friedrich Hauser, die bedeutende antike Exponate enthielt, wieder originale Objekte in größerem Umfang erworben. Im ersten Jahrzehnt des 20. Jahrhunderts unter dem Direktorat von Franz Studniczka wuchs die Sammlung noch einmal um rund 300 wertvolle Exponate an, die von den Amerikanern Edward Perry Warren und John Marshall gestiftet wurden, darunter ein bedeutender Marmorkopf von „Alexander dem Großen“.

Insgesamt umfasst die Sammlung heute mehr als 16.000 Exponate, zu deren bedeutendsten Exponaten zahlreiche schwarz- und rotfigurige Vasen zählen. Schon seit 1844 beschränkte sich die Sammlung nicht nur darauf, eine Studiersammlung für Studenten zu sein, sondern zeigt hervorragende Exponate ihres Bestandes auch der allgemeinen Öffentlichkeit. Seit 1994 wird die Sammlung in der Alten Nikolaischule in Leipzig präsentiert. Von 1994 bis 1997 hatte Eberhard Paul die Leitung inne. Sein Nachfolger wurde Hans-Ulrich Cain.

Schriften (Auswahl)

  • Kleine Reihe des Antiken-Museums der Universität Leipzig. Leipziger Universitätsverlag, Leipzig. 1.1995-6.1999.
  • Antikenpräsentation in der heutigen Zeit - zwischen Tradition und Zukunft. Leipziger Universitätsverlag, Leipzig 1994 ISBN 3-929031-87-6
  • Paul, Eberhard: Schwarzfigurige Vasen. Leipziger Universitätsverlag, Leipzig 1995 ISBN 3-929031-01-9
  • Wenn der Topf aber nun ein Loch hat … : Restaurierung griechischer Keramik in Antike und Neuzeit. Leipzig 1998 ISBN 3-933240-18-2
  • Aurea aetas : die Blütezeit des Leipziger Antikenmuseums zu Beginn des 20. Jahrhunderts. Passage-Verlag, Leipzig ISBN 978-3-938543-74-0

Siehe auch

Literatur

  • Gerhard und Ursula Stelzer: Bildhandbuch der Kunstsammlungen der DDR, Leipzig 1984, ISBN 3363003463
  • Ernst Vogt: Das Leipziger Antikenmuseum und die griechische Literatur. Saur, München 2001 ISBN 3-598-77559-8

Koordinaten: 51° 20′ 28,6″ N, 12° 22′ 41,7″ O