Anton Berlage

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Anton Berlage (* 21. Dezember 1805 in Münster; † 6. Dezember 1881 ebenda) war ein katholischer Theologe der Fachrichtung Dogmatik.[1][2]

Leben und Wirken

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Nach Erlangung des Abiturs studierte Berlage zunächst Theologie und Philosophie unter anderem bei Wilhelm Esser[3] in seiner Heimatstadt Münster. 1826 ging er zu weiteren Studien an die Universität Bonn zu Georg Hermes.[2] Sowohl Esser als auch Hermes beeinflussten Berlage zunächst in Richtung auf den Hermesianismus.[1][3] Die anschließenden Studienjahre in Tübingen, insbesondere die Jahre 1829 und 1830, wurden für seine wissenschaftliche Entwicklung als katholischer Dogmatiker entscheidend.[1] Johann Sebastian von Drey[2] und Johann Adam Möhler[2] führten ihn hier in die katholische Dogmatik ein.[1] 1830 ging er zu Joseph Görres[2] und Franz von Baader[2] nach München, um seine Promotion vorzubereiten.[1] 1831 erhielt er seinen theologischen Doktor. 1831 wurde er als Privatdozent an der theologischen Fakultät in Münster zugelassen.[1] Er gab hier Vorlesungen über Apologetik, Dogmengeschichte und Symbolik.[1] Am 17. März 1832 wurde er zum Priester geweiht.[1] 1835 wurde er zum Professor für Theologie in Münster ernannt.[2] In den Jahren 1849/50, 1855/56 und 1865/66 war Berlage Rektor der Universität Münster.[1] 1832 wurde Berlage vom Papst Gregor XVI. zum Hausprälaten ernannt.[1]

Berlage nahm unter den katholischen Dogmatikern des 19. Jahrhunderts eine hervorragende Stellung ein.[1] Sein Hauptwerk, die „Katholische Dogmatik“, erschien von 1839 bis 1864 in sieben Bänden in Münster.[1] Er vertrat in diesem Werk den Standpunkt der geschichtsorientierten Katholischen Tübinger Schule.[1] Zur Grundlegung der Dogmatik hatte Berlage zunächst das Werk „Apologetik der Kirche oder Begründung der Wahrheit und Göttlichkeit des Christenthums in seiner Fortpflanzung und Entwicklung“ (Münster 1834) verfasst.[1] Besonders im ersten Band der Dogmatik wandte sich Berlage gegen seinen früheren Lehrer Georg Hermes und das von diesem vertretene System des Hermesianismus.[2] Berlage plante eine zweite Auflage der Katholischen Dogmatik, in der er tiefer auf das Verhältnis von Glauben und Wissen sowie von Philosophie und Theologie eingehen wollte.[1] Zu dieser zweiten Auflage kam es nicht mehr.[1]

Schriften (Auswahl)

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  • Über die Beweise von Gottes Dasein im Allgemeinen und über die ontologische und cosmologische Beweisform im Besonderen. In: Katholisches Magazin für Wissenschaft und Leben, 1. Band, Coppenrath, Münster 1845, S. 1–14, 236–248 und 502–528.
  • Jakob Lauchert: Berlage, Anton. In: Allgemeine Deutsche Biografie 46 (1902). Abgerufen am 11. Juli 2019.
  • Josef Höfer, Karl Rahner (Hrsg.): Lexikon für Theologie und Kirche (LThK). Berlage, Anton. Zweite, völlig neu bearbeitete Auflage 1958 (Sonderausgabe 1986). Band 2. Herder Verlag, Freiburg 1986, ISBN 3-451-20756-7, S. 231.
  • Bernd Haunfelder: Die Rektoren, Kuratoren und Kanzler der Universität Münster 1826–2016. Ein biographisches Handbuch. Aschendorff, Münster 2020 (Veröffentlichungen des Universitätsarchivs Münster; 14), ISBN 978-3-402-15897-5, S. 103–104.

Einzelnachweise

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  1. a b c d e f g h i j k l m n o p Jakob Lauchert. 1902. Anton Berlage.
  2. a b c d e f g h LTHK. 1986. Berlage, Anton.
  3. a b Joseph Selinger. Catholic Encyclopedia. Anton Berlage.