Arnold Oberschelp

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Arnold Oberschelp (* 5. Februar 1932 in Recklinghausen) ist ein deutscher Mathematiker und Logiker und war lange Jahre Professor für Logik und Wissenschaftslehre in Kiel.

Arnold Oberschelp, Aachen 1978

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Oberschelp studierte Mathematik und Physik an den Universitäten in Göttingen und Münster. In Münster promovierte er in mathematischer Logik bei Hans Hermes. 1958 war er wissenschaftlicher Assistent am Mathematischen Institut der Technischen Hochschule Hannover. 1961 habilitierte er sich für das Fach Mathematik. 1968 nahm er einen Ruf als ordentlicher Professor für Logik und Wissenschaftslehre an die Christian-Albrechts-Universität zu Kiel an. Seit 1997 ist Oberschelp emeritiert.[1]

Arnold Oberschelp entwickelte eine allgemeine Klassenlogik, in der man beliebige Klassen ohne die Widersprüche der naiven Mengenlehre bilden kann. Zusätzliche Axiome ergeben die Zermelo-Fraenkel-Mengenlehre, die in seiner klassenlogischen Darstellung aber wesentlich handlicher ist als die übliche prädikatenlogische Darstellung.[2]

„Eine klassenlogische Sprache entspricht der tatsächlich verwendeten mathematischen Sprache weit besser als eine prädikatenlogische Sprache.“

Oberschelp: Allgemeine Mengenlehre, 1994, Vorwort Seite 5

1962 hielt er als invited speaker auf dem Internationalen Mathematikerkongress in Stockholm einen Vortrag über Klassen als „Urelemente“ in der Mengenlehre.

Von 1970 bis 1976 war er Vorsitzender der Deutschen Vereinigung für mathematische Logik und für Grundlagenforschung der exakten Wissenschaften, in deren Vorstand er von 1965 bis 1978 war.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Zur Geschichte der Logik in Kiel von O. Spinas
  2. Gegenüberstellung von ZFC in klassenlogischer und prädikatenlogischer Form in: Oberschelp, Allgemeine Mengenlehre, 1994, S. 261