Arthur Daniel und Frieda Dieseldorf

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Arthur Daniel Dieseldorff (* 20. Juni 1866 in Hamburg; † 1928 in Wiesbaden) war ein Hamburger Kaufmann, Drechsler, Geologe und Paläontologe. Frieda, geb. Sternberg war seine zweite Ehefrau.

Arthur Daniel Dieseldorff war der ältere Bruder von Erwin Paul Dieseldorff.

Seinen ersten Unterricht genoss er auf dem Johanneum seiner Vaterstadt, dann am Gymnasium zu Ratzeburg, wo er 1882 in die Obersekunda versetzt wurde.

Gemäß den Bestimmungen seines Vaters Johan Peter Daniel Dieseldorff hat er darauf seine kaufmännische Lehrzeit in London begonnen, genügte von 1885—1884 seiner Dienstpflicht und war darauf bis zum Jahre 1891[1] im väterlichen Geschäfte zu Hamburg und bei seinen Brüdern in Central-Amerika tätig. Im letztgenannten Jahre siedelte er nach Johannesburg in der Südafrikanischen Republik über, wo er sich bald ganz dem Berg- und Hüttenwesen widmete - letzteres von Grund auf erlernte und zuletzt Stellungen als Hütten- und Grubenwardein inne hatte.

Im Jahre 1895 kehrte er nach Deutschland zurück und besuchte 1896 in bergbaulicher und finanzieller Tätigkeit Australien und Neu-Seeland. Von dort zurückgekommen bezog er 1897—1898 die kgl. sächsische Bergakademie zu Freiberg und darauf 1898—1899 die Universität Freiburg in Baden auf je 2 Semester. In Marburg war er weitere 4 Semester immatrikuliert, wo er auch am 3. Juli 1901 mit der Doktorarbeit Beiträge zur Kenntnis der Gesteine und Fossilien der Chathaminseln sowie einiger Gesteine und neuer Nephritfundorte Neu-Seelands[2] das Examen rigorosum bestand.

Seine Lehrer waren:

  • In Freiberg i. Sachsen: Beck, Kolbeck, Treptow, Uhlich, Weisbach, Winkler.
  • In Freiburg i. Baden: Autenrieth, G. Böhm, Himstedt, Graeff, Kilian, Neumann, Steinmann, Weissmann.
  • In Marburg: M. Bauer, v. Below, Cohen, v. Drach, Kayser, Kohl, v. d. Ropp, Schenck, Schröder, Zincke.

1905 verdingt er sich als Drechsler.[3]

Er heiratete in erster Ehe Frieda Marie-Minna Schäfer (1880–1951). Aus dieser ersten Ehe hatte er die Kinder Hermann-Ludwig (* 1902), Fritz-Arthur (* 1903) und Karl-Otto (* 1906). „Arthur und seine Kinder waren evangelisch und sog. Arier.“

Anfang der 20er Jahre heiratete er Frieda Sternberg (12. November 1882 in Elmshorn), die dritte Tochter von Adolf und Mary Sternberg. Ihre ältere Schwester Else (1882–) war mit 13 Jahren verstorben und im Mai 1895 auf dem jüdischen Friedhof in Elmshorn begraben.

Das Paar lebte in Wiesbaden und hatte noch zwei Kinder: Werner (1919) und Rudolf (Rudi; 1922–2020; ⚭ Aída Galarreta Reyes[4][5]).

Nach Arthurs Tod 1928 zog Frieda mit Rudolf nach Elmshorn (Schulstraße 49), wo Rudi 1931–1937 die Bismackschule besuchte. Frieda warb 1930 mit Verkauf von Papier-, Lederwaren und Wäsche. Später ist sie zu ihrer Mutter Mary in die Rothenbaumchaussee 217, Hamburg, verzogen. Als sie beim Versuch, Rudolf einen Job zu verschaffen oder an einer Technischen Schule unterzubringen auf Hemmnisse stieß, wandte sie sich an ihre arische Verwandtschaft in Peru (oder Guatemala) und Deutschland. Ihr Schwager Erwin Paul Dieseldorff († 1940) setzte sich mit ihrem dortigen Stiefsohn Hermann und seinem Mitarbeiter (und Schwiegersohn) Hans Quinckhardt - beides NSDAP-Mitglieder - in Verbindung. Keiner der beiden wollte was mit Frieda zu tun haben. Hermann schrieb, dass er nicht wolle, dass seine Parteimitglieder erfahren, dass er eine jüdische Stiefmutter habe. In ihrem letzten Brief vom 22. März 1940 nach Peru bat sie um Hilfe bei der Flucht nach Südamerika. Nach 1938 führte sie den Haushalt von Albert Hirsch. Nach dessen Suizid im Dezember 1941 löste sie ihr Geschäft auf und zog nach Hamburg. Konnte ja keiner ahnen, dass sie dort am 11. Juli 1942 nach Auschwitz-Birkenau abgeholt wird.[6] Frieda war das einzige Opfer der Familie Dieseldorff zur NS-Zeit.

Rudolf konnte in Deutschland kein Fuß fassen und reiste um Juli 1939 nach Peru. Ab 1958 baute er in Lima mit Hilfe seines Freundes Jean Baptiste August Kessler III, einem Enkel des gleichnamigen Begründers der Royal Dutch Petroleum Co., die erste größere Christlich-Evangelische Kirche in Peru, gefolgt von zwei Altenheimen auf.[7]

Einzelnachweise

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  1. Am 16. Dezember erhält er „Concession als Special-Agent des Auswanderungs-Unternehmens und Vertreters des Norddeutschen Lloyd zu Bremen Kaufmanns Friedrich Mattfeld zu Berlin zur Vermittlung von Ueberfahrts-Verträgen mit Auswanderern für Hirschberg und Umgebung“. Im April 1890 ist diese erloschen. Amts-Blatt der Preußischen Regierung zu Liegnitz: 1890; S. 122
  2. Vita in Diss. S. 60: https://archive.org/details/beitrgezurkenn00dies/page/n59/mode/2up
  3. Hamburgisches Staatshandbuch; 1905; S. 30
  4. Aida bei: Department of Nutrition, Ministry of Public Health, Lima, Peru; Foreign Operations Administration, Institute of Inter-American Affairs, Division of Health and Sanitation, Lima, Peru; and the Department of Nutrition, Harvard School of Public Health, Boston, Massachusetts
  5. https://de.findagrave.com/memorial/253914554/luisa-aída-galarreta_reyes_de_dieseldorff
  6. Harald Kirschninck: Was können uns die Gräber erzählen?: Biografien und Geschichten; S. 273–275 (Online)
  7. https://web.archive.org/web/20231202133800/https://dieseldorff.com/