Artillerie-Regimenter der Reichswehr
Die Artillerie-Regimenter der Reichswehr bildeten die Artillerie-Komponente der Reichswehr des Deutschen Reiches von 1920 bis 1934.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Durch die Bedingungen des Friedensvertrages von Versailles[1] wurden mit Wirkung zum 1. Oktober 1920 sieben Artillerie-Regimenter in der Reichswehr neu aufgestellt. Im Herbst 1934 wurden die Regimenter bei der Erweiterung der Reichswehr geteilt und bildeten dann 22 jeweils nach ihren Stationierungsorten benannte Artillerie-Regimenter.
Gliederung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Es gab folgende Regimenter, die der jeweiligen Division der Reichswehr mit gleichlautender Nummer unterstellt waren:
- 1. (Preußisches) Artillerie-Regiment in Königsberg (Stab), Insterburg und Allenstein
- 2. (Preußisches) Artillerie-Regiment in Schwerin (Stab, Teile II. Abteilung, Ausbildung), Stettin (I.), Itzehoe (III.) und Güstrow (II. Abteilung)
- 3. (Preußisches) Artillerie-Regiment in Frankfurt (Oder) (Stab), Schweidnitz (I.), Jüterbog (III.) und Potsdam (reitende Abteilung)
- 4. Artillerie-Regiment in Dresden (Stab, III. Abteilung, Ausbildung), Halberstadt (I.) und Bautzen (II.)
- 5. Artillerie-Regiment in Ulm (Stab, II. Abteilung, Ausbildung), Fulda (I.) und Ludwigsburg (III.)
- 6. (Preußisches) Artillerie-Regiment in Minden (Stab, II. Abteilung, Ausbildung), Münster (I.), Hannover (III.) und Verden an der Aller (IV.)
- 7. (Bayerisches) Artillerie-Regiment in Nürnberg (Stab, III. Abteilung, Ausbildung), Würzburg (I.) und Landsberg am Lech (II.)
Hauptbewaffnung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Friedensvertrag von Versailles erlaubte der Reichswehr nur insgesamt 204 Kanonen 7,7 cm und 84 Haubitzen 10,5 cm[2]. Da aus dem Ersten Weltkrieg unterschiedliche Geschützmodelle vorhanden waren, wurden die Batterien der Artillerie unterschiedlich ausgerüstet.
Die Regimenter verfügten in der Regel über
- 20 7,5-cm Feldkanonen (F.K. 16)
- 12 7,7-cm Feldkanonen (F.K. 96/1)
- 4 7,7-cm Feldkanonen (KW-Geschütze 14[3])
- 12 10,5-cm leichte Feldhaubitzen 16
Die 4. und 6. Batterie des 7. (Bayer.) Artillerie-Regiments der Artilleriekaserne in Landsberg am Lech waren als Gebirgs-Batterien mit je vier Gebirgskanonen 15 (Kaliber 7,5 cm) ausgerüstet.
-
7,5-cm Kanone bei Herbstparade der Reichswehr
-
7,5-cm Kanone
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Georg Tessin: Deutsche Verbände und Truppen 1918–1939. Biblio Verlag, Osnabrück 1974, ISBN 3-7648-1000-9, S. 194 ff.
- Edgar Graf von Matuschka: Organisation des Reichsheeres. In Handbuch zur deutschen Militärgeschichte 1648–1939. Militärgeschichtliches Forschungsamt (Hrsg.), Freiburg im Breisgau, Teil VI: Reichswehr und Republik (1918–1933). Bernard & Graefe Verlag für Wehrwesenm Frankfurt am Main 1970, S. 325–327.
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Erlaubt waren sieben Artillerie-Regimenter sowie 21 Infanterie- und 18 Kavallerie-Regimenter
- ↑ Übersicht Nr. 2 zu Artikel 165 des Vertrages
- ↑ Kraftwagen-Geschütz, Kanonen auf motorisierter Selbstfahrlafette zur Fliegerabwehr