Astium

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System Serie Stufe ≈ Alter (mya)
später später später jünger
N
 
e
 
o
 
g
 
e
 
n
Pliozän Piacenzium 2,588

3,6
Zancleum 3,6

5,333
Miozän Messinium 5,333

7,246
Tortonium 7,246

11,62
Serravallium 11,62

13,82
Langhium 13,82

15,97
Burdigalium 15,97

20,44
Aquitanium 20,44

23,03
früher früher früher älter

Das Astium, auch Astien oder Asti-Stufe ist in der Erdgeschichte eine heute nicht mehr gültige chronostratigraphische Stufe des Pliozäns (Neogen). Sie wurde sehr unterschiedlich interpretiert und musste daher aufgegeben werden.

Namensgebung und Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Stufe und der Name wurden 1857 von P. de Rouviller vorgeschlagen und in die wissenschaftliche Literatur eingeführt. Sie ist nach der Stadt Asti, südöstlich von Turin (Italien) benannt.

Korrelierung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Astium der Typlokalität ist durch Flachwassersedimente repräsentiert. Diese Fazies eignet sich generell nicht für die Definition einer globalen chronostratigraphischen Stufe, da die Abfolge sehr lückenhaft ist und meist keine Fossilien enthält, die über größere Entfernungen korrelierbar wären. An der Typlokalität können die Schichten des Astiums vermutlich mit dem Unter- und Mittelpliozän korreliert werden. Das entspricht in etwa den globalen chronostratigraphischen Stufen des Zancleum und des Piacenziums[1]. Andere Autoren haben beispielsweise einen Profilabschnitt über dem Piacenzium und unterhalb dem Pleistozän als Astium bezeichnet. Dies würde heute dem Gelasium (Quartär) entsprechen[2]. Wiederum andere Autoren setzten es mit dem Piacenzium gleich[3]. Aufgrund der unzureichenden Definition bzw. des ungeeigneten Typprofils und der völlig unterschiedlichen Korrelationen wurde das Astium als chronostratigraphische Stufe völlig aufgegeben und wird auch nicht mehr als regionale Stufe verwendet.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. vgl. Rio, Sprovieri, Castradori und Di Stefano (1998: S. 82)
  2. z. B. Murawski und Meyer (1998: S. 13 und 254)
  3. z. B. Karl Krömmelbein in Brinkmann´s Abriß der Geologie Zweiter Band Historische Geologie. 10./11. Auflage von 1977, Übersicht 18 Tertiär in Europa

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Hans Murawski & Wilhelm Meyer: Geologisches Wörterbuch. 10., neu bearb. u. erw. Aufl., 278 S., Enke Verlag, Stuttgart 1998 ISBN 3-432-84100-0.
  • Domenico Rio, Rodolfo Sprovieri, Davide Castradori und Enrico Di Stefano: The Gelasian Stage (Upper Pliocene): A new unit of the global standard chronostratigraphic scale. Episodes 21/2: 82–87, Beijing 1998 ISSN 0705-3797.