Au Diable Vauvert

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Au Diable Vauvert ist ein wirtschaftlich unabhängiger[1] französischer Verlag. Er wurde im Jahr 2000 von Marion Mazauric, Philippe Mandilas und Anne Guérand gegründet.[2]

Firmenname[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Verlagsname ist ein Wortspiel. Zum einen nimmt er Bezug auf den Firmensitz in der Gemeinde Vauvert bei Nîmes. Zum anderen bedeutet au diable vauvert sprichwörtlich wo Fuchs und Hase sich gute Nacht sagen oder gar am Arsch der Welt.

Rechtsform[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Unternehmen ist eine Société à responsabilité limitée mit einem Eigenkapital von 214.100 Euro.[3] Als Geschäftsführerin eingetragen ist Marion Reynaud,[3] die Person dieses Namens ist identisch mit Marion Mazauric.[4]

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Marion Mazauric war Verlagsleiterin bei J’ai lu, bevor sie mit Anne Guérand und Philippe Mandilas den eigenen Verlag gründete. Sitz des Unternehmens ist eine alte Dorfschule in dem Dorf La Laune, einer Teilgemeinde von Vauvert. Inbegriffen sind pro Jahr 20 Writer-in-Residence-Stipendien, unterstützt durch Zuschüsse der Direction régionale des Affaires culturelles.[5] 2006 beschäftigte der Verlag sechs Personen; der Umsatz übertraf in jenem Jahr erstmals den Betrag von einer Million Euro. In sechs Jahren wurden 300.000 Buchexemplare verkauft.[6]

2010 umfasste der Katalog 200 Publikationen. Der Verlag publizierte rund 20 Titel pro Jahr und der Umsatz betrug 1,5 Millionen Euro.[7] Der Verlag publizierte den Roman Un léger passage à vide von Nicolas Rey; im Lauf der Zeit summierte sich die Verkaufszahl dieses Titels auf 80.000 Exemplare.

2011 publizierte Au Diable Vauvert Le Bal des hypocrites von Tristane Banon in einer Auflage von 40.000 Exemplaren – die bis dahin höchste in der Verlagsgeschichte.[8] Zu diesem Zeitpunkt hatte der Verlag 700.000 Buchexemplare verkauft.[9]

2014 belief sich der Umsatz auf 1,052 Millionen Euro.[3]

Verlagsprogramm[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Verlagsprogramm deckt eine ganze Anzahl literarischer Gattungen ab. Zum einen verlegt Au Diable Vauvert literarische Romane. Neben französischen prägen hauptsächlich angelsächsische Autoren das Programm. Zum anderen veröffentlicht der Verlag aber auch Streitschriften, Science-Fiction, Kriminalromane und Comics.[10]

Bekannte Autoren des Verlages sind oder waren unter anderem Neil Gaiman, Tao Lin, Pierre Bordage, Douglas Coupland, Régis de Sá Moreira und Ayerdhal. Dessen 2004 erschienener Thriller Transparences erhielt den Prix polar Michel Lebrun[11] und den Grand Prix de l’Imaginaire.

In gleichem Maße werden auch junge Autoren publiziert und gefördert:

  • Nicolas Rey erhielt im November 2000 den Prix de Flore für den Roman Mémoire courte.[12]
  • Der Verlag verhalf dem Belgier Thomas Gunzig zum Durchbruch, dessen Erstlingsroman Mort d’un parfait bilingue[13] 2001 mit dem belgischen Literaturpreis Prix Victor-Rossel ausgezeichnet wurde.[14]
  • 2010 wurde wiederum Nicolas Rey für Un léger passage à vide mit dem Prix Ciné Roman Carte Noire ausgezeichnet.[15]

Einzelnachweise und Anmerkungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Éditeurs adhérents. Au Diable Vauvert. Bureau international d’édition française, abgerufen am 1. November 2015 (französisch).
  2. Valentine Ducrot: Marion Mazauric et le livre magique. In: Objectif Languedoc-Roussillon. Nr. 11, Januar 2001, S. 66 (französisch).
  3. a b c Au Diable Vauvert. Fiche entreprise : chiffres d'affaires, bilan et résultat. societe.com, abgerufen am 1. November 2015 (französisch).
  4. Marion Mazauric, Maison d’édition Au diable Vauvert. Talent d’entrepreneur. Union pour les entreprises du Gard, abgerufen am 1. November 2015 (französisch).
  5. Catherine Bernard: Au vert. In: Libération. 8. März 2008, ehemals im Original (nicht mehr online verfügbar); abgerufen am 1. November 2015 (französisch).@1@2Vorlage:Toter Link/www.liberation.fr (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven)
  6. Mylène Sultan: Les personnalités qui font le… Languedoc-Roussillon. In: L’Express. 16. Juli 2007, abgerufen am 1. November 2015 (französisch).
  7. Luc Le Vaillant: Editorera. Marion Mazauric. En semaine, elle dirige les éditions Au diable vauvert. Le dimanche, elle chevauche dans l’arène. In: Libération. 15. September 2010, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 18. September 2010; abgerufen am 1. November 2015 (französisch).  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.liberation.fr
  8. Anthony Rey: Au Diable Vauvert publie Tristane Banon. In: Objectif Languedoc-Roussillon. 17. Oktober 2011, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 22. Juli 2014; abgerufen am 1. November 2015 (französisch).  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.objectif-lr.com
  9. Frédéric Brillet: A Nîmes, les 5 figures de l'offre culturelle. In: L’Express. 8. November 2011, archiviert vom Original am 22. Juli 2014; abgerufen am 1. November 2015 (französisch).
  10. Marion Mazauric. Editrice, créatrice de la maison d’édition Au Diable Vauvert. In: France Inter. Abgerufen am 1. November 2015 (französisch).
  11. Vie des prix. In: Libération. 30. September 2004, ehemals im Original (nicht mehr online verfügbar); abgerufen am 1. November 2015 (französisch).@1@2Vorlage:Toter Link/www.liberation.fr (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven)
  12. Pierre Vavasseur: Deux prix pour la jeune garde. In: Le Parisien. 10. November 2000, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 30. Juni 2015; abgerufen am 1. November 2015 (französisch).  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.leparisien.fr
  13. deutsche Ausgabe: Tod eines Zweisprachigen
  14. Thomas Gunzig, prix Rossel. In: La Libre Belgique. 5. Dezember 2001, abgerufen am 1. November 2015 (französisch).
  15. Christophe Onot-Dit-Biot: Cinéma, veux-tu des héros ? In: Le Point. 13. Mai 2010, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 1. Juli 2015; abgerufen am 1. November 2015 (französisch).  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.lepoint.fr

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]