Audi Sport TT Cup

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Der Audi Sport TT Cup war eine Markenpokalmeisterschaft, die von Audi Sport 2015 erstmals im Rahmenprogramm der Deutschen Tourenwagen Masters (DTM) ausgetragen wurde.

Für die Saison 2018 übernahm Abt Sportsline die Organisation der Veranstaltung.[1] Jedoch wurde diese wegen einer zu geringen Anzahl von angemeldeten Fahrern abgesagt.[2][3]

Historie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Audi Sport TT Cup löste 2015 den in den Jahren 2010 bis 2014 ausgetragenen Volkswagen Scirocco R-Cup ab. Die Rennserie fand im Vorprogramm zu den Läufen der DTM statt und sollte jungen Nachwuchsfahrern die Möglichkeit geben unter identischen Bedingungen sich zu messen und Erfahrung zu sammeln.[4]

Zu jedem Rennen wurden neben den permanenten Fahrern auch einige Gastfahrer, die sich aus ehemaligen Motorsport-Profis und Prominenten aus Sport und Gesellschaft zusammensetzten, zugelassen. Die Gastfahrer mussten im Besitz einer internationalen Rennlizenz sein. Alle Fahrer erhielten einen identischen Audi-TT-Cup-Rennwagen, der aus dem Audi-TTS-Serienwagen entwickelt wurde.[4]

2017 wurde der Markenpokal ein letztes Mal durch Audi Sport veranstaltet und für die Folgesaison an Abt Sportsline übertragen. Da sich nicht genügend qualifizierte Nachwuchsfahrer für 2018 anmeldeten, wurde die Rennserie kurzfristig abgesagt.[2][3]

Fahrzeuge[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der im Audi Sport TT Cup eingesetzte Rennwagen.

Die Cup-Rennwagen wurden durch einen sogenannten Technologietransfer auf Basis des Audi TTS Coupés ab 2014 beginnend innerhalb eines Jahres bis zum Saison-Auftakt in Hockenheim 2015 entwickelt und erprobt.[4]

Der Motor des Wagens leistet 228 kW (310 PS). Durch das Betätigen eines Push-To-Pass-Knopfes am Lenkrad kann der Pilot die Motorleistung für Überholvorgänge kurzfristig auf 250 kW (340 PS) anheben. Die Aktivierung des Push-To-Pass-Systems wird an der Frontscheibe durch blaue Lampen angezeigt. Die Anzahl der eingesetzten Vorgänge während des Rennens wird gezählt und an der hinteren Seitenscheibe durch LEDs angezeigt.[4]

Die Piloten wurden durch einen Überrollkäfig, eine Feuerlöschanlage, einen Rennsitz mit gepolstertem Kopfprotektor (Audi PS1 Sicherheitssitz),[5] einem Sechspunktgurt und dem HANS-System geschützt.

Technische Details[6][5]
Datenbezeichnung Beschreibung
Motor
Motorbauweise Reihen-Vierzylinder-Ottomotor mit Benzindirekteinspritzung, Abgasturboaufladung mit Ladeluftkühlung, Vierventil-Technik, zwei oben liegende Nockenwellen (DOHC)
Hubraum 1984 cm3
Leistung 228 kW/310 PS bei 6000/min
Push-to-pass-System 22 kW/30 PS Mehrleistung
Höchstdrehzahl 6000/min
Drehmoment 400 Nm bei 1600 – 4300/min
Kraftübertragung
Getriebe serienmäßiges Sechsgang-Direktschaltgetriebe S tronic mit elektrohydraulischer Betätigung
Antrieb Frontantrieb mit Sperrdifferential
Fahrwerk
Vorderachse MacPherson-Federbeinachse mit unteren Aluminium-Dreiecksquerlenkern, Aluminium-Schwenklager, Aluminium-Hilfsrahmen, negativer Lenkrollradius (spurstabilisierend)
Hinterachse Vierlenker-Hinterachse mit getrennter Feder-Dämpfer-Anordnung, Hilfsrahmen, Aluminium-Radträger
Dämpfer/Federn ZF-Dämpfer mit Federn
Stabilisatoren Stabilisatoren vorn und hinten
Lenkung Elektromechanische Lenkung mit geschwindigkeitsabhängiger Servounterstützung
Bremsen Zweikreisbremsanlage mit diagonaler Aufteilung, ESP, hydraulischer Bremsassistent, vorn und hinten innenbelüftete Scheibenbremsen
Räder Leichtmetallräder, Größe 9 × 18 Zoll
Reifen 265/660/18 (Slick- und Regenreifen)
Karosserie
Bauart Selbsttragende Karosserie, Überrollkäfig nach FIA-Norm
Maße L × B × H 4260 × 1994 × 1195 mm
Leergewicht 1125 kg
Fahrleistungen
Beschleunigung 4,5 s (0–100 km/h)
Höchstgeschwindigkeit 239 km/h

Punktesystem[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Es wurden Punkte an die ersten 18 klassifizierten permanenten Fahrer vergeben. Gastfahrer erhielten keine Punkte. Die Punkteverteilung war folgend:

Platz  1.   2.   3.   4.   5.   6.   7.   8.   9.   10.   11.   12.   13.   14.   15.   16.   17.   18. 
Punkte 25 21 18 16 14 13 12 11 10 9 8 7 6 5 4 3 2 1

Ergebnisse[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In den drei ausgetragenen Markenpokal-Meisterschaften gewannen folgende Fahrer den Titel und den zweiten und dritten Platz:

Jahr Sieger Zweiter Dritter
2015 Polen Jan Kisiel Danemark Nicolaj Møller Madsen Deutschland Dennis Marschall
2016 Finnland Joonas Lappalainen Deutschland Dennis Marschall Danemark Nicklas Nielsen
2017 Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Philip Ellis SpanienSpanien Mikel Azcona ItalienItalien Tommaso Mosca

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Motorsport-XL – Internetseite: Abt Sportsline organisiert Audi Sport ABT TT Cup. Auf: www.motorsport-xl.de, 28. November 2017, abgerufen am 5. Juli 2018.
  2. a b Motorsport-Magazin – Internetseite: DTM 2018: Audi Sport ABT TT Cup kurzfristig abgesagt. Auf: www.motorsport-magazin.com, 9. April 2018, abgerufen am 5. Juli 2018.
  3. a b Motorsport-Total – Internetseite: Geringes Interesse: Abt Audi TT Cup 2018 abgesagt. Auf: www.motorsport-total.com, 9. April 2018, abgerufen am 5. Juli 2018.
  4. a b c d Audi-Mediacenter – Internetseite: Audi Sport Factbook 2015. Auf: www.audi-mediacenter.com, 1. Mai 2015, abgerufen am 4. Juli 2018.
  5. a b Autobild – Internetseite: Audi TT Cup/Audi TTS: Vergleich. Auf: www.autobild.de, 2. Juni 2015, abgerufen am 7. Juli 2018.
  6. Audi – Internetseite: Technische Daten Audi TTS - 2.0 TFSI 200 kW quattro S tronic Coupé S-Modell. Auf: www.audi.de, abgerufen am 7. Juli 2018.