BSG Chemie Leipzig (1997)

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BSG Chemie Leipzig
Vereinswappen der BSG Chemie Leipzig
Basisdaten
Name Betriebssportgemeinschaft Chemie Leipzig e.V.
Sitz Leipzig, Sachsen
Gründung 2007
Farben grün-weiß
Vorstandsvorsitzender Frank Kühne
Website www.chemie-leipzig.de
Erste Fußballmannschaft
Cheftrainer Dietmar Demuth
Spielstätte Alfred-Kunze-Sportpark
Plätze 10.500
Liga Oberliga Nordost
2015/16 1. Platz (Sachsenliga)
Saison Liga Kl. Platz Tore Punkte Zuschauerschnitt Sachsenpokal
2008/09 3. Kreisklasse 12 01. Platz 158:18 76 0378 Zuschauer nicht qualifiziert
2009/10 2. Kreisklasse 11 01. Platz 105:19 74 0289 Zuschauer nicht qualifiziert
2010/11 1. Kreisklasse 10 01. Platz 099:27 79 0312 Zuschauer nicht qualifiziert
2011/12 Sachsenliga 06 07. Platz 054:33 47 1033 Zuschauer 3. Hauptrunde
2012/13 Sachsenliga 06 14. Platz 036:46 29 0677 Zuschauer 2. Hauptrunde
2013/14 Bezirksliga Sachsen Nord 07 01. Platz 056:17 60 0856 Zuschauer Achtelfinale
2014/15 Sachsenliga 06 03. Platz 054:29 56 1237 Zuschauer 3. Hauptrunde
2015/16 Sachsenliga 06 01. Platz 068:30 60 1393 Zuschauer 3. Hauptrunde
2016/17 NOFV-Oberliga 05 Viertelfinale

Die BSG Chemie Leipzig (voller Name: Betriebssportgemeinschaft Chemie Leipzig) ist ein 1997 gegründeter Sportverein aus Leipzig.

Der Verein sieht sich als legitimer Nachfolger der in der DDR bestehenden BSG Chemie Leipzig[1] In der Saison 2016/17 spielt der Verein mit seiner ersten Fußball-Herrenmannschaft in der Oberliga Nordost, Staffel Süd.

Historie

Die BSG Chemie Leipzig wurde am 16. Juli 1997 von Anhängern des FC Sachsen Leipzig als Ballsportfördergemeinschaft Chemie Leipzig zum Schutz des Namens und der Marke „BSG Chemie Leipzig“ sowie zur Förderung des FC Sachsen Leipzig gegründet.[2] Dies wurde unter anderem dadurch verwirklicht, dass Vereinsmitglieder das hintere Vereinszimmer in der Vereinsgaststätte „Sachsenstube“ neu gestalteten und in ein Traditionszimmer umwandelten oder dass „Care-Paketen“ – finanziellen Unterstützungspaketen zur Unterstützung des Nachwuchses des FC Sachsen Leipzig während der Insolvenz 2001 – verkauft wurden.[3][4]

Um eine Weiterführung des Spielbetriebes auch im Falle der Liquidation des FC Sachsen Leipzig zu ermöglichen, wurde im Jahre 2004 die Vereinssatzung entsprechend geändert. Im gleichen Zuge benannte sich der Verein in Ballsportgemeinschaft Chemie Leipzig um. Seitdem sah sich der Verein laut Vereinsleitbild als „Option für den Fall [...], dass der legitime Nachfolger der BSG Chemie Leipzig den wertebasierten Weg verlässt oder in anderweitige existenzielle Schwierigkeiten gerät“.[5]

In den Folgejahren verschärften sich Spannungen innerhalb der Anhänger des FC Sachsen Leipzig in Bezug auf Uneinigkeit über den weiteren Weg des Vereines immer weiter. Besonders der Umzug des Spielbetriebes der 1. Fußballmännermannschaft aus dem Alfred-Kunze-Sportpark in das Zentralstadion, die fehlende Kommunikation mit den Fans, das Verbot von sich auf die Tradition beziehenden Fahnen oder das Unterdrücken des Namens „Chemie“ wurden kritisiert.[6][7] Parallel dazu eskalierten politische Streitereien innerhalb der Anhängerschaft des FC Sachsen Leipzig, die am 11. November 2007 in einer körperlichen Auseinandersetzung beim Auswärtsspiel gegen den VfB Sangerhausen gipfelten.[8]

Infolgedessen sahen die Vereinsmitglieder den im Vereinsleitbild genannten Fall, dass der FC Sachsen Leipzig „den wertebasierten Weg verlässt“ als eingetroffen an. Der Verein nahm deshalb in der Saison 2008/09 in der 3. Kreisklasse, Staffel 1 (12. Liga) erstmals mit einer eigenen Herren-Fußballmannschaft am Spielbetrieb des DFB teil.[9] Nach drei Aufstiegen in Folge erreichte diese Mannschaft die Stadtklasse Leipzig. Nach der Saison 2010/11 übernahm der Verein das Spielrecht der ersten Herren-Fußballmannschaft des VfK Blau-Weiß Leipzig und konnte deshalb ab der Saison 2011/12 im Alfred-Kunze-Sportpark bereits in der Sachsenliga antreten. Zudem wurde am 12. August 2011 die Umbenennung des Vereins in den heutigen Namen Betriebssportgemeinschaft Chemie Leipzig beschlossen.[10] Ebenfalls 2011 wurde der FC Sachsen Leipzig aufgelöst. Nach Abschluss der Saison 2012/13 stieg die BSG Chemie Leipzig aus der Sachsenliga in die Bezirksliga Nord ab.[11] Ende August 2013 wurde ein Lokalderby mit dem 1. FC Lokomotive Leipzig II in der Bezirksliga Nord aus Angst vor Fankrawallen abgesagt.[12] Im Herbst 2013 gab es einen Polizei-Einsatz bei einem Auswärtsspiel in Zwenkau, bei dem 500 Anhänger der BSG Chemie Leipzig den Verein unterstützten.[13] Nach Beendigung der Saison 2013/2014 stieg die BSG Chemie Leipzig von der Bezirksliga Nord wieder in die Sachsenliga auf.[14] Im Frühjahr 2015 gehörte die BSG Chemie Leipzig als zeitweiliger Spitzenreiter der Sachsenliga zu den Favoriten für den Aufstieg in die Oberliga Nordost,[15][16] beendete die Saison aber als Tabellendritter.[17] Ein Jahr später am 18. Juni 2016 gelang der Mannschaft die Meisterschaft in der Fußball-Sachsenliga vor dem punktgleichen SV Einheit Kamenz und dem ebenso punktgleichen FC Grimma und damit der Aufstieg in die Oberliga.[18] Am dritten Spieltag der Oberligasaison 2016/17 absolvierte die neugegründete BSG Chemie im Heimspiel gegen den VfL Halle 1896 ihr erstes Pflichtspiel gegen eine nicht aus dem Freistaat Sachsen stammende Mannschaft und gewann 2:0 (2:0).[19]

Erfolge

Trainer

Literatur

Alexander Mennicke: BSG Chemie Leipzig, Berlin 2016, ISBN 978-3-944068-49-7 (= Bibliothek des deutschen Fußballs, Band 6)

Weblinks

Einzelnachweise

  1. BSG Chemie Leipzig e.V.: Leitbild. Website der BSG Chemie Leipzig. Abgerufen am 12. März 2015.
  2. Website der BSG Chemie Leipzig. (Memento vom 25. Juni 2001 im Internet Archive)
  3. Jens Wagner: Kerzen brennen für den Sieg. In: Sachsen Kurier. 31. März 2001.
  4. Unsere Hilfe für Chemie!. In: Sachsen Kurier. 11. August 2001.
  5. Website der BSG Chemie Leipzig. (Memento vom 3. Januar 2008 im Internet Archive)
  6. Bastian Pauly: Herzensangelegenheit Chemie. www.chemieblogger.de. 3. November 2008. Abgerufen am 12. März 2015.
  7. CHEMIE, CHEMIE, NUR NOCH CHEMIE. http://ultrassindia.blogsport.de. 31. Juli 2008. Abgerufen am 12. März 2015.
  8. Ansgar Spiertz: VfB Sangerhausen vs. Sachsen Leipzig 1:1. Abgerufen am 12. März 2015.
  9. Die Leipziger Fussballszene: Krasses Herzblut, taz, 9. April 2009
  10. BSG Chemie Leipzig Von Ballsport- zu Betriebssportgemeinschaft, Mitteldeutsche Zeitung, 31. Januar 2013
  11. BSC: Alles oder nichts, Freie Presse, 20. September 2014
  12. Leipziger Derby aus Angst vor Randale abgesagt: Freiwillige Kapitulation, 11 Freunde, 30. August 2013
  13. Brutaler Polizeieinsatz nach Fußballspiel: Zeugen unerwünscht, Spiegel Online, 25. Oktober 2013
  14. Die BSG Chemie Leipzig ist mit einem 3:0-Sieg in Borna wieder in die Landesliga aufgestiegen. 1100 Fans unterstützen die Grün-Weißen bei der Auswärtspartie, Leipzig Volkszeitung.
  15. BSG Chemie wieder Spitzenreiter, Leipzig Fernsehen, 3. März 2015
  16. BSG Chemie siegt gegen Tabellenschlusslicht Post Dresden. Oschatzer Allgemeine Zeitung.
  17. Abschlusstabelle 2014/15 auf fussball.de, abgerufen am 11. August 2015
  18. Traditionsverein in der Oberliga. MDR.DE. 18. Juni 2016. Abgerufen am 10. Juli 2016.
  19. sportbuzzer.de: Chemie siegt gegen Halle – VfL mit dritter Niederlage in Folge. 26. August 2016, abgerufen am 26. August 2016.

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