Bahnstrecke Cluj Napoca–Războieni

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Cluj Napoca–Războieni
Bahnhof Cluj Napoca
Strecke der Bahnstrecke Cluj Napoca–Războieni
Kursbuchstrecke (CFR):300
Streckenlänge:68,764 km
Spurweite:1435 mm (Normalspur)
Stromsystem:25 kV / 50 Hz ~
von Oradea
501,924 Cluj Napoca
Someșul Mic
496 Cluj Napoca Est
492 Dezmir
489,557 Apahida
nach Dej
484,6 Cojocna
Tunnel (ca. 160 m)
478,912 Tunel
Tunnel (ca. 350 m)
Tunnel (ca. 230 m)
473,121 Boju
Tunnel (ca. 70 m)
465,185 Valea Florilor
462 Ploscoș
457,95 Cânepiști
Arieș
450,211 Câmpia Turzii
nach Turda
442,600 Călărași Turda
~438 Grindeni
von Târgu Mureș
433,160 Războieni
nach Alba Iulia

Die Bahnstrecke Cluj Napoca–Războieni ist eine Hauptbahn in Rumänien. Sie verläuft im Westen Siebenbürgens.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Zur Zeit der Entstehung der hier beschriebenen Bahnstrecke gehörte Siebenbürgen zum Königreich Ungarn. 1868 begann der ungarische Staat mit dem Bau mehrerer Strecken in Siebenbürgen, gab die Arbeiten jedoch kurze Zeit später an die Ungarische Ostbahn, eine private englische Gesellschaft unter der Leitung des Bauunternehmers Charles Waring ab.[1]

Diese Ungarische Ostbahn, die mehrfach vom Staat finanziell unterstützt werden musste, nahm rasch die Arbeiten auf. 1870 ging als erste Linie der Gesellschaft die Bahnstrecke Oradea–Cluj Napoca in Betrieb. Im November 1871 folgte die Verbindung Alba Iulia–Târgu Mureș.[2] Nachdem in kurzer Folge weitere Strecken, unter anderem nach Hermannstadt und Brașov (Kronstadt) eröffnet wurden, fehlte noch die Verbindung zwischen Cluj und den im Süden Siebenbürgens verlaufenden Linien.

Diese Verbindung wurde von Cluj aus nach Cucerdea (ung. Kocsárd) projektiert. Sie verlief über die Wasserscheide der Flüsse Someș und Mureș; es waren mehrere Tunnel zu bauen, sodass sich die Arbeiten bis 1873 hinzogen. Am 14. August jenes Jahres konnte die Strecke eröffnet werden.[3]

Bereits 1876 wurde die Ungarische Ostbahn und damit auch die Strecke Cluj Napoca–Războieni verstaatlicht und von der ungarischen Staatseisenbahn MÁV übernommen. Ab 1881 benutzte die Szamostalbahn den Streckenabschnitt zwischen Cluj Napoca–Apahida für die Verbindung Cluj Napoca–Dej.[4]

Am Ende des Ersten Weltkrieges gelangten Siebenbürgen und die siebenbürgischen Eisenbahnen an Rumänien. Der Bahnhof Cucerdea/Kocsárd wurde nach einem anderen nahegelegenen Ort Războieni umbenannt.

Im Zweiten Wiener Schiedsspruch wurde Siebenbürgen zwischen Rumänien und Ungarn geteilt, was auch die hier beschriebene Bahnstrecke betraf: die Grenze verlief etwa bei der heutigen Haltestelle Tunel. 1944 wurde die gesamte Bahnstrecke wieder rumänisch.

1984 wurde die Strecke elektrifiziert.[5]

Höhenprofil
Höhenprofil

Bedeutung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die gesamte Strecke ist elektrifiziert und zweigleisig. Sie ist Teil wichtiger Fernverbindungen innerhalb Rumäniens und des internationalen Verkehrs. Hier fahren täglich mehrere Schnellzüge. Darüber hinaus herrscht ein lebhafter Güterverkehr.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Elmar Oberegger: Ungarische Ostbahn. In: Zur Eisenbahngeschichte des Alpen-Donau-Adria-Raumes,. 2006, abgerufen am 12. Juni 2023.
  2. Radu Bellu: 130 de ani de la inaugurarea caii ferate Alba Iulia - Targu Mures. Căile Ferate Române, 20. November 2001, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 7. August 2007; abgerufen am 12. Juni 2023 (rumänisch).
  3. Raluca Anton: Ziarul 21. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 29. Januar 2012; abgerufen am 12. Juni 2023 (rumänisch).
  4. Számostalbahn. In: Victor von Röll (Hrsg.): Enzyklopädie des Eisenbahnwesens. 2. Auflage. Band 9: Seehafentarife–Übergangsbogen. Urban & Schwarzenberg, Berlin / Wien 1921, S. 254–255.
  5. FOTO. Cum a ajuns trenul la Cluj? In: Clujul Cultural. Abgerufen am 11. Juni 2023 (rumänisch).