Bahnstrecke Olbramovice–Sedlčany
Olbramovice–Sedlčany[1] | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Kursbuchstrecke (SŽDC): | 223 | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Streckenlänge: | 16,603 km | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Spurweite: | 1435 mm (Normalspur) | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Streckenklasse: | C3 | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Maximale Neigung: | 25,9 ‰ | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Höchstgeschwindigkeit: | 50 km/h | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Die Bahnstrecke Olbramovice–Sedlčany ist eine regionale Eisenbahnverbindung in Tschechien, die ursprünglich als landesgarantierte Lokalbahn Wotic–Selčan (tschechisch Místní dráha Votice–Selčany) erbaut und betrieben wurde. Die Strecke zweigt in Olbramovice aus der Bahnstrecke České Velenice–Praha ab und führt in Mittelböhmen nach Sedlčany.
Nach einem Erlass der tschechischen Regierung ist die Strecke seit dem 20. Dezember 1995 als regionale Bahn („regionální dráha“) klassifiziert.[2]
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Am 16. Mai 1893 wurde den Herren „Dr. Jacob Martinek, Alois Madera und Leopold Pollák ... die erbetene Concession zum Baue und Betriebe einer als normalspurige Localbahn auszuführenden Locomotiveisenbahn von der Station Wotic der Kaiser Franz-Joseph-Bahn nach Selčan“ erteilt. Teil der Konzession war die Verpflichtung, den Bau der Strecke sofort zu beginnen und binnen einem und einem halben Jahre fertigzustellen. Die Konzessionsdauer war auf 90 Jahre festgesetzt.[3] Am 1. Oktober 1894 wurde die Strecke eröffnet. Den Betrieb führten die k.k. Staatsbahnen (kkStB) für Rechnung der Eigentümer.
Das Kapital der 1893 gegründeten Aktiengesellschaft betrug insgesamt 140.000 Gulden ö.W. in 700 Stammaktien zu je 200 Gulden. Sitz der Gesellschaft war Prag.[4]
Im Jahr 1912 wies der Fahrplan der Lokalbahn täglich drei gemischte Zugpaare 2. und 3. Klasse aus. Ein weiteres verkehrte nur an den „Voticer und Beneschauer Jahrmärkten“. Die Züge benötigten für die 17 Kilometer lange Strecke etwa eine Stunde.[5]
Nach dem Zerfall Österreich-Ungarns im Oktober 1918 ging die Betriebsführung an die neu gegründeten Tschechoslowakischen Staatsbahnen (ČSD) über. Am 1. Januar 1925 wurde die Lokalbahn Wotic–Selčan per Gesetz verstaatlicht und die Strecke wurde ins Netz der ČSD integriert.[6]
Anfang der 1930er Jahre ermöglichte der Einsatz moderner Motorzüge einerseits eine Verdichtung des Fahrplanes, als auch eine deutliche Fahrzeitverkürzung. Der Winterfahrplan 1937/38 verzeichnete sieben durchgehende Reisezugpaare, von denen vier als Motorzug geführt waren. Die kürzeste Reisezeit zwischen Olbramovice und Sedlčany lag nun bei nur noch 32 Minuten.[7]
Während des Zweiten Weltkrieges verblieb die Strecke im Betrieb der nunmehrigen Protektoratsbahnen Böhmen und Mähren (BMB-ČMD). Im Gegensatz zu vielen anderen Strecken wurde der Fahrplan nur in geringem Maße eingeschränkt, auch die Motorzüge blieben trotz der Kontingentierung flüssiger Kraftstoffe weiter im Einsatz.[8]
Nach dem Zweiten Weltkrieg verdichteten die ČSD den Reiseverkehr sukzessive auf bis zu zehn Zugpaare täglich, die seit Anfang der 1950er Jahre ausschließlich als Motorzug geführt werden.
Am 1. Januar 1993 ging die Strecke im Zuge der Auflösung der Tschechoslowakei an die neu gegründeten České dráhy (ČD) über. Seit 2003 gehört sie zum Netz des staatlichen Infrastrukturbetreibers Správa železniční dopravní cesty (SŽDC).
Seit 11. Dezember 2016 ist der Reiseverkehr auf der Strecke als Linie S98 in das Liniensystem Esko Praha integriert. Eine Änderung des Verkehrsangebotes und der Qualität war damit nicht verbunden. In Olbramovice besteht jeweils Anschluss an die Züge der Relation (Praha –) Benešov u Prahy – České Budějovice.
Lokomotiven
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die betriebsführende kkStB beschaffte für Rechnung der Eigentümer zwei Lokomotiven der kkStB-Reihe 97. Sie besaßen die Betriebsnummern 97.74 und 97.75.[9]
Seit Ende der 1970er Jahre wird der Reiseverkehr ausschließlich mit den Triebwagen der ČSD-Baureihe M 152.0 (ČD 810) geführt.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Zdeněk Hudec u. a.: Atlas drah České republiky 2006–2007. 2. Auflage. Dopravní vydavatelství Malkus, Praha 2006, ISBN 80-87047-00-1.
- ↑ Erlass der tschechischen Regierung vom 20. Dezember 1995 ( des vom 1. April 2016 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- ↑ Reichsgesetz für die im Reichsrathe vertretenen Königreiche und Länder vom 27. Juni 1893
- ↑ Daten auf geerkens.at ( des vom 13. Juli 2016 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- ↑ Fahrplan 1912 der kkStB – gültig ab 1. Mai 1912
- ↑ Staatsgesetz der Tschechoslowakei Nr. 156/25 (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im August 2018. Suche in Webarchiven) Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- ↑ Fahrplan der ČSD – gültig ab 3. Oktober 1937
- ↑ Deutsches Kursbuch – Jahresfahrplan 1944/45 – gültig vom 3. Juli 1944 an bis auf weiteres
- ↑ Verzeichnis der Lokomotiven, Tender, Wasserwagen und Triebwagen der k.k. österreichischen Staatsbahnen und der vom Staate betriebenen Privatbahnen nach dem Stande vom 30. Juni 1917. Verlag der k.k. österreichischen Staatsbahnen, Wien 1918.