Bahnstrecke Tuttlingen–Hattingen

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Tuttlingen–Hattingen (Baden)
Streckennummer (DB):4661
Kursbuchstrecke (DB):740
Streckenlänge:8,220 km
Spurweite:1435 mm (Normalspur)
Streckenklasse:D4
Stromsystem:15 kV 16,7 Hz ~
Höchstgeschwindigkeit:120 km/h
von Plochingen
von Inzigkofen
0,000 Tuttlingen 649 m
nach Immendingen
Bundesstraße 311
6,611 Einödtalviadukt (172 m)
von Offenburg
8,220 Hattingen (Baden) 690 m
nach Singen (Hohentwiel)

Quellen: [1][2]

Die Bahnstrecke Tuttlingen–Hattingen, auch Hattinger Schleife[3] oder Hattinger Kurve genannt, ist eine eingleisige, elektrifizierte Hauptbahn im südlichen Baden-Württemberg, die vollständig im Landkreis Tuttlingen verläuft. Die am 15. Mai 1934 eröffnete Verbindungskurve führt vom Bahnknoten Tuttlingen zum Abzweigbahnhof Hattingen (Baden) an der Schwarzwaldbahn, der heute nur noch ein Betriebsbahnhof ohne Reiseverkehr ist.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Erste Pläne zur Umgehung des Bahnhofs Immendingen entstanden bereits Anfang des 20. Jahrhunderts mit der Hegaubahn. Dieses Projekt wurde jedoch nie realisiert.

Die Strecke entstand im Rahmen des Arbeitsbeschaffungsprogramms der Nationalsozialisten zur Verminderung der Arbeitslosigkeit vom 1. Juni 1933. Sie ermöglichte Zügen vom Großraum Stuttgart zum Bahnknoten Singen, den Weg um sechs Kilometer[4] zu verkürzen und vor allem den zeitraubenden Fahrtrichtungswechsel im Bahnhof Immendingen zu vermeiden.[5]

Einmündung der Strecke in den Bahnhof Hattingen (2015)

Baden stand dem Bau der Strecke zögerlich gegenüber. Gegen ihren Bau wandten sich 1927 auch Immendingen und weitere Gemeinden in einer Petition an den Badischen Landtag. Sie befürchteten u. a., die Schwarzwaldbahn könne „zur Nebenbahn gestempelt“ werden.[5] Zum 20. September 1977 elektrifizierte die Deutsche Bundesbahn die Strecke.

Die Deutsche Bahn AG rechnet die Strecke heute, zusammen mit der Bahnstrecke Stuttgart–Horb, dem Abschnitt Horb–Tuttlingen der Bahnstrecke Plochingen–Immendingen und dem Abschnitt Hattingen–Singen der Schwarzwaldbahn, zur Gäubahn.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Lage, Verlauf sowie Geschwindigkeiten und Signale der Strecke auf der OpenRailwayMap

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. DB Netze - Infrastrukturregister
  2. Eisenbahnatlas Deutschland. 9. Auflage. Schweers+Wall, Aachen 2014, ISBN 978-3-89494-145-1.
  3. Die Bundesbahndirektion Stuttgart auf bahnstatistik.de, abgerufen am 7. Februar 2021
  4. Albert Kuntzemüller: Die badischen Eisenbahnen 1840–1940. Freiburg im Breisgau / Heidelberg 1940, S. 131.
  5. a b Albert Kuntzemüller: Die Badischen Eisenbahnen. 2. Auflage. G. Braun, Karlsruhe 1953, S. 183, 259.