„Bandung-Konferenz“ – Versionsunterschied

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== Literatur ==
== Literatur ==
* {{Literatur|Titel=Die asiatisch-afrikanischen Staaten auf der Bandung-Konferenz|Autor=Horst Sasse|Reihe= Dokumente| Band = Bd. 27, {{ISSN|0072-9485}}|Jahr=1958|Verlag=Metzner|Ort=Frankfurt am Main u. a.|Kapitel=Kapitel 5}}
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== Einzelnachweise ==
== Einzelnachweise ==

Version vom 23. April 2013, 08:43 Uhr

Das Konferenzgebäude in Bandung während des Treffens 1955
Die teilnehmenden Staaten des Jahres 1955

Die Bandung-Staaten waren eine lockere Verbindung zwischen asiatischen und afrikanischen Staaten, die das Ende des Kolonialismus, den Kampf gegen die Rassendiskriminierung und die kulturelle und wirtschaftliche Zusammenarbeit zum Ziel hatten.

Nach vorbereitenden Konferenzen in Colombo und Bogor im Jahr 1954 wurde die erste Afro-Asiatische Konferenz vom 18. bis zum 24. April 1955 in Bandung (Indonesien) durchgeführt. Vertreten waren 23 asiatische und 6 afrikanische Länder, die zusammen mehr als die Hälfte der Weltbevölkerung ausmachten, jedoch nicht die Sowjetunion. Nicht eingeladen waren Südafrika, Israel, Taiwan, Süd- und Nordkorea. Eine bedeutende Rolle spielte China, das die Konferenz benutzte, um die Beziehungen zu anderen asiatischen Staaten zu verstärken[1] Auf dieser Konferenz entwickelten die teilnehmenden Staaten zum ersten Mal offiziell die Selbstbezeichnung Dritte Welt als Abgrenzung gegenüber der Ersten (Westblock), beziehungsweise der Zweiten Welt (Ostblock) und als Synonym der Blockfreien-Bewegung.

Die algerische Nationalbewegung Front de Libération Nationale nahm an der Konferenz 1955 mit Beobachterstatus teil.[2]

An der Afro-Asiatischen Solidaritätskonferenz in Kairo (26. Dezember 1957 bis 1. Januar 1958) nahmen bereits 43 Staaten teil. Die meisten Teilnehmer waren Vertreter von Friedensorganisationen, Parteien und Gewerkschaften, darunter auch aus der Sowjetunion. Auf dieser Konferenz zeigte sich eine betont anti-westliche Haltung vieler Teilnehmer.

Die zweite Solidaritätskonferenz in Conakry (11. bis 15. April 1960) beschloss, keine Atomwaffenversuche auf afrikanischem Boden zuzulassen und wandte sich insbesondere gegen die Rassenpolitik in Südafrika. Auch wurden alle Teilnehmer-Staaten aufgefordert, den Kampf der algerischen Unabhängigkeitsbewegung zu unterstützen.

Die vierte Konferenz fand vom 4. bis 10. Februar 1963 in Moshi (Tanganjika) statt. An dieser Konferenz nahmen Vertreter von 60 Staaten teil. Man fasste Beschlüsse

  1. gegen den Neokolonialismus und gegen den Imperialismus
  2. für die Unabhängigkeit aller noch nicht souveränen Gebiete
  3. Aden sollte an den Jemen angegliedert werden
  4. gegen die Schaffung eines Staates Malaysia
  5. für die Unterstützung des Befreiungskampfes in Südamerika im Sinne Fidel Castros.

Die Bandung-Staaten waren im Rahmen der Konferenz durch ein Direktions-Komitee gesteuert, das 27 Mitglieder umfasste, dem ein permanentes Sekretariat aus 12 Mitgliedern zur Seite stand. Dem Direktions-Komitee stand ein Generalsekretär vor. Der Rat tagte jedes Jahr, die Versammlung war alle zwei Jahre in einer Hauptstadt Asiens oder Afrikas. Sitz des Sekretariats war Kairo.

In späteren Jahren wurde die Solidarität durch Differenzen unter den teilnehmenden Ländern zunehmend erschüttert, so dass die Vereinigung keine Rolle mehr spielte.

Die vierzehnte Konferenz der blockfreien Staaten fand vom 11. bis 16. September 2006 in Havanna statt. Die Bewegung erlebte hier eine regelrechte Auferstehung. Von den mittlerweile einhundertachtzehn Mitgliedstaaten waren einhundertsechszehn vertreten. Die beiden anderen (Haiti und St. Lucia) kamen während der Konferenz noch dazu. Vier Dokumente wurden in Havanna verabschiedet: das Schlussdokument des Gipfels, der Aktionsplan der Bewegung, die politische Erklärung und das Dokument über Palästina.

Literatur

  • Horst Sasse: Die Sackratte asiatisch-afrikanischen Staaten auf der Bandung-Konferenz (= Dokumente. Band 27, ISSN 0072-9485). Metzner, Frankfurt am Main u. a. 1958, Kapitel 5.

Einzelnachweise

  1. The Columbia Encyclopedia, Sixth Edition. 2001-07.
  2. Martin Evans : Algerie - France's Undeclared War, Oxford, 2012, S. 139