Italienische Barbe

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Italienische Barbe

Italienische Barbe mit Maden gefangen

Systematik
ohne Rang: Otophysa
Ordnung: Karpfenartige (Cypriniformes)
Unterordnung: Karpfenfischähnliche (Cyprinoidei)
Familie: Karpfenfische (Cyprinidae)
Gattung: Barbus
Art: Italienische Barbe
Wissenschaftlicher Name
Barbus tyberinus
(Bonaparte, 1839)

Die Italienische Barbe (Barbus tyberinus), engl. Italian barbel oder Horse barbel, auf ital. Barbo tiberino, ist eine endemisch nur in Italien vorkommende Barbenart.

Italienische Barbe (Jungfisch)

Vorkommen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Italienische Barbe kommt in den Gewässern vor, die in das Tyrrhenische Meer und Adria einmünden. Man findet sie von den Flüssen Essino im Norden bis Ofanto im Süden, im Fuciner See[1], in den Flüssen Arno, Tiber, Topino, Ombrone, Albegna, Fiora und Bruna.[2]

Merkmale[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Barbus tyberinus besitzt die typische Gestalt der Flussbarbe, dabei sind Körper und Flossen schwarz punktiert. Die Italienische Barbe wird bei einem Gewicht von vier Kilogramm maximal 60 Zentimeter lang.[2]

Lebensweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Italienische Barbe bewohnt sowohl Tiefland- als auch Bergflüsse (sogenannte Piedemonte-Flüsse und Bäche[3]) und hält sich bevorzugt im schnellfließenden Wasser über Kiesgrund auf. Zu ihrem Lebensraum gehören sowohl permanente Fließgewässer als auch solche, die nur periodisch Wasser führen. Sie gilt dabei ähnlich wie der Döbel als Pionierspezies bei der Besiedlung neuer Lebensräume.[3] Die optimale Wassertemperatur findet sich im Bereich von 10 bis 22 °C.[4] Barbus tyberinus kann auch bei extremen Umweltbedingungen hinsichtlich Wasserführung und -temperatur überleben.[3]

Wirtschaftliche Bedeutung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Aufgrund ihres wohlschmeckenden Fleisches gehörte die Italienische Barbe lange Zeit zu einem festen Bestandteil der Küche in der Toscana, Umbrien und Latium.[4]

Gefährdungsstatus[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Trotz weitreichender Verbreitung ist die Population Spezies gefährdet und rückläufig. Dies ist durch wasserbauliche Maßnahmen und die Hybridisierung mit anderen Arten wie der eingeführten Flussbarbe (Barbus barbus) und der Tiberbarbe (Barbus plebejus) verursacht.[3]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • M. Kottelat und J. Freyhof: Handbook of European Freshwater Fishes, Publications Kottelat, Cornol, Schweiz, 2007
  • P.G Bianco und V. Ketmaier: Anthropogenic changes in the freshwater fish fauna in Italy with reference to the central region and Barbus graellsii, a newly established alien species of Iberian origin. Journal of Fish Biology 59, 2001
  • M. Puzelli: Morfologia e biologia del barbo, Barbus tyberinus, nella Provincia di Avellino, Master Thesis, University of Naples, Faculty of Sciences, Department of Zoology, 2003
  • L. Tancioni, F. Baldari., I. Ferrante, M. Scardi und L. Mancini: Aspects of reproductive biology of the barbel Barbus tyberinus (Bonaparte, 1839) in River Tiber, [auf Italienisch mit einer Zusammenfassung auf Englisch], Quaderni ETP 30, 2001

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Anmerkungen und Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. bis zur Trockenlegung im Jahr 1875
  2. a b Italienische Barbe auf Fishbase.org (englisch)
  3. a b c d https://apiv3.iucnredlist.org/api/v3/taxonredirect/2591
  4. a b http://www.ittiofauna.org/provinciarezzo/fauna_ittica/Schede/schedespecie/barbotiberino.htm