Basilius Schuman

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Basilius Schuman, auch Blasius Schuman (* vor 1500, † nach 1531) war ein deutscher evangelischer Theologe der Reformationszeit.

Über Basilius Schuman liegen sehr wenig Lebensdaten vor. Er war 1513 in Leipzig als „frater Blasius Schuman ordinis Premonstratensium“ (Bruder Blasius Schuman vom Prämonstratenserorden) immatrikuliert[1]. Während des Studiums wechselte er nach Wittenberg und erwarb dort im Sommersemester 1517 den Lizenziatengrad im kanonischen Recht[2]. Basilius Schuman war Stiftsherr in Calbe[3]. Von 1526 bis 1530 war er Pfarrer in Ragösen[4][5].

Basilius Schuman wurde am 18. Dezember 1530 von Martin Luther in einem Brief als Superintendent für die Stadt Göttingen vorgeschlagen[6][7]. Wegen Uneinigkeiten über die Umzugskosten trat Schuman die Stelle in Göttingen allerdings nicht an[8][9][10]. Stattdessen wechselte er nach Goslar[11][12]. Über das weitere Wirken von Basilius Schuman in Goslar ist nichts bekannt.

Einzelnachweise

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  1. Georg Erler: Die Matrikel der Universität Leipzig, 1. Band. Leipzig 1895, S. 529.
  2. „[...] promotore promoti sunt venerabiles viri Magister Otto Beckmann et Blasius Schuman Frater de monasterion gratia dei ordinis premonstratensium in Licenciatos Juris Canonici.“ In: Dekanatsbuch der Juristischen Fakultät. Wittenberg 1647.
  3. Fritz Bünger, Gottfried Wentz: Das Bistum Brandenburg. Teil 2. (= Germania sacra. I. Abteilung: Die Bistümer der Kirchenprovinz Magdeburg.) Berlin, Leipzig 1941, S. 191.
  4. Kirchenrechnung des Amtes Belzig von 1525/1526: „pfarner Blasius Schuman“. LATh – HStA Weimar, EGA, Reg. Bb. 484, Bl. 2r.
  5. Kirchenrechnung des Amtes Belzig von 1529/30: „Pfarner Ehr Blasius Schoman“. LATh – HStA Weimar, EGA, Reg. Bb. 495, Bl. 2r.
  6. Paul Tschackert: Erläuterungen zu Luthers Briefwechsel mit der Stadt Göttingen, nebst einem ungedruckten Briefe des Lic. Basilius Schumann, Pfarrers zu Rogäsen in Sachsen vom 5. Januar 1531. In: Zeitschrift für Kirchengeschichte. Gotha 1899, S. 237.
  7. Wilhelm Martin Leberecht de Wette: Dr. Martin Luthers Briefe, Sendschreiben und Bedenken, Band 4. Berlin 1827, S. 209.
  8. Göttingen, Stadtarchiv und vgl. A. Hasselblatt, G. Kaestner, : Urkunden der Stadt Göttingen aus dem XVI. Jahrhundert. Göttingen 1881, S. 238.
  9. „Zum Glück war der Licentiat Basilius, weil er nicht so schnell sein Ackerwerk und Vieh hatte verkaufen können, mit Birnstiel nicht gleich nach Göttingen herübergekommen; denn, als er zur Reise wirklich bereit war, ließen ihn die Göttinger im Stiche, da sie vor aller kaufmannischen Genauigkeit und ökonomischer Sparsamkeit bey dem mißlichen Zustande der Stadtcasse über seinen Gehalt nicht einig werden konnten. Luther selbst ward so aufgebracht darüber, daß er am 1. März 1531 den ehrsamen und weisen Herren des Raths ernstlich schrieb“. In Julius Billerbeck: Geschichte der Stadt Göttingen und ihres Gebiets. Göttingen 1797, S. 221.
  10. „Aber warum der Licentiat Basilius nicht kommet, werdet ihr aus seiner Schrift vernehmen. Ich komme nicht wohl dazu, daß ich also habe den guten Mann aufbracht, und nun muß sitzen lassen.“ In Wilhelm Martin Leberecht de Wette: Dr. Martin Luthers Briefe, Band 4. Berlin 1827, S. 225.
  11. „Der Licentiat Basilius, davon ihr schreibet, ist nun nicht mehr vorhanden, sondern gen Goslar gefordert“. In Wilhelm Martin Leberecht de Wette: Dr. Martin Luthers Briefe, Band 4. Berlin 1827, S. 234.
  12. „Der ander prediger aber, darvon D. Luther meldet in seinem schreibende, ist nicht angekommen gen Gottingen. Nicht weis ich, ob sichs hat uber der besoldung gestoßen. Er ist aber auf dieselbige zeit vom radt zu Goslar angenommen, und als die von Goslar im zweifel gestanden, ob dieser Wittenbergischer prediger, Basilius genannt, ein Licentiat, kommen würde oder nicht und mitlerweile nach absterben D. Amandj einer, genennet M. Liborius von Corbach, das dem gehandlet, das ewr wardt angenommen vor einen supraintendenten. Balde darnach ist angekommen Basilius der licentiate. Do erhub sich ein gezenke: M. Liborius wolte als der erst angekomene ein superintendens sein; so wolte Basilius, weil zum ersten der rath ime geschrieben und er auch ein licentiate were, das superintendentenampt vorwalten. Da wolte M. Liborius nicht ahn. Also kompt M. Liborius von Corbach nach Gottingen, wardt zu S. Johannes angenommen. Aber er wart auch nicht alt zu Gottingen; den er wart stoltz und niemant wolt vil drauf geben.“ In Paul Tschackert: Magister Johann Sutel. Braunschweig 1897, S. 83 f.