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Erwin Eisern (Diskussion | Beiträge)
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was man durch die [[Cardano]]- Formel verifizieren kann.
was man durch die [[Cardano]]- Formel verifizieren kann.
--[[Benutzer:Erwin Eisern|Erwin Eisern]] ([[Benutzer Diskussion:Erwin Eisern|Diskussion]]) 11:52, 22. Mär. 2012 (CET)
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= Resolvente (Algebra) =

== Vorläufige Deutsche Version ==

== Geschichtliches ==

Nach den Arbeiten von [[Cardano]], [[Tartaglia]] und [[Ruffini]] und anderen im 16. Jahrhundert zur [[Lösung]] von [[Polynomen]] 3ten und 4ten [[Grades]] stellte man sich die Frage,<br />
ob Gleichungen höheren [[Grades]] auch noch durch [[Radikale]] aus den [[Koeffizienten]] von <br />
<math>x^{n} + a_{n-1} x^{n-1} + a_{n-2} x^{n-2} + a_{n-3} x^{n-3} + a_{1} x + a_{0}</math><br />
also den <math>a_{i}</math> errechnet werden können.<br />
Wir betrachten ab hier ganzzahlige <math>a_{i}</math>.

[[Isaac Newton]] (1643-1727) "fand" etwa 1666 die [[Newton-Identitäten]], womit er der Problematik näher rückte, ohne das beabsichtigt zu haben.<br />

Essenz: Die Lösbarkeit von [[Polynomen beliebigen Grades]] hat etwas mit [[Vertauschungen]] oder auch [[Permutation]]en ihrer [[Wurzel]]n zu tun. <br />

Erst [[Galois]] zeigte ca. 1830 die bis heute gültige Lösung auf.<br />

== Wie man die Resolvente eines Polynoms findet ==

Betrachte die normierte [[Kubische Gleichung]] mit [[Leitkoeffizient]] 1 also der [[Koeffizient]] von <math>S^{3}</math> ist 1. <br />

<math>U(S) = (S-x)(S-y)(S-x)</math> = <math>S^{3} - (x+y+z)S^2 + (xy+xz+yz)S - xyz</math><br />
<math>U(S) = S^{3} -\sigma_1 S^{2} + \sigma_2 S - \sigma_3</math>.<br />

Man bildet den [[Term]] <math> t = x + ay + a^2z</math> in dem x,y,z die Lösungen von U(S) sind <br />

Hier ist <math>a</math> eine 3.te [[primitive Einheitswurzel]] , also (<math>a \neq 1</math>).<br />

:<math>a_1 = -1/2 + i \sqrt[3]{2}</math><br />
:<math>a_2 = -1/2 - i \sqrt[3]{2}</math><br />

Die beiden a sind algebraisch gleichwertig und machen im folgenden keinen Unterschied.<br />

[[Lagrange]] erkannte sehr wohl, dass <math>t</math> 6 verschieden Werte annehmen kann, je nachdem wie man die Werte x,y,z anordnet.<br />

Diese 6 <math>t</math>s kann man nun als [[Lösung]] einer anderern [[Gleichung]] 6. Grades auffassen.<br />

:<math>f(X)= (X-t_1)(X-t_2)(X-t_3)(X-t_4)(X-t_5)(X-t_6)=0</math><br />

Das ist die sog. '''[[Resolvente]]''' von U(S), aus dem englischen to resolve = auflösen. <br /><br />

Die [[Koeffizient]]en von f(X) sind [[Symmetrische Polynom]]e in den 6 Werten von <math>t</math> und also auch [[symmetrische Polynome]] in x,y und z.
Jedes [[Symmetrische Polynom]] lässt sich als Polynom in den [[elementarsymmetrischen]] Polynomen schreiben.<br /><br />

Siehe auch Hauptsatz über [[Elementarsymmetrische Polynome]] in [[Symmetrisches Polynom]].<br />

Sie sind somit [[bekannte Grössen]], die man mittels der [[Koeffizient]]en der gegebenen <br />
[[kubischen Gleichung]] U(S) ausdrücken kann.<br />

=== Bekannte Grösse ===

Eine [[bekannte Grösse]] setzt sich zusammen aus <br />

a) [[Rationalen Zahlen]]<br />
b) [[Koeffizient]]en der gegebenen [[Gleichung]] und <br />
c) [[Einheitswurzel]]n.<br />

Jedes der <math>t</math> ist somit bekannt.<br />

=== Resolvente ===

Nach Lagrange soll eine [[Resolvente]] 3 Bedingungen erfüllen:<br />

1) Sie ist [[Rational]] ausdrückbar durch die [[Lösungen]], manchmal sagt man auch [[Wurzeln]] der ursprünglichen [[Gleichung]] und durch [[bekannte Grössen]].<br />
2) Umgekehrt kann jede [[Lösung]] der ursprünglichen [[Gleichung]] rational ausgedrückt werden durch sie,(die Resolvente) und [[bekannte Grössen]].<br />
3) Es ist die [[Lösung]] einer lösbaren [[Gleichung]].<br /><br />

Anm.: Siehe auch Hauptsatz über [[Elementarsymmetrische Polynome]] in [[Symmetrisches Polynom]].<br />

=== Lösen der Resolvente ===

Die [[Resolvente]] ist von höherem Grad als die der ursprünglichen [[Gleichung]]. <br />
Sei grad(U) = n dann ist grad (f(X)) = n!, hier also 6.<br />

Aber sie ist [[lösbar]]. Denn beim Nachrechnen erkennt man, dass f(X) eine
[[quadratische Gleichung]] in <math>X^3 </math> ist.<br />
Man ordnet einfach die Werte von <math>t</math> in folgender Weise an <br />

:<math>t_1 = x+ay+a^2z</math><br />
:<math>t_2 = z+ax+a^2y</math><br />
:<math>t_3 = a^2t_1</math><br />
:<math>t_4 = x+az+a^2y</math><br />
:<math>t_5 = at_4</math><br />
:<math>t_6 = a^2 t_4</math><br />

so dass<br />

:<math>(X-t_1)(X-t_2)(X-t_3) = (X-t_1)(X-at_1)(X-a^2t_1) = X^3-t_1^3</math><br />
und<br />
:<math>f(X) = (X^3 - t_1^3)(X^3 - t_4^3) = X^{6}-(t_1^3 + t_4^3) * X^3 + t_1^3 * t_4^3</math><br />

In obiger Schreibweise setzen wir <br />
:<math>u = t_1^3 </math><br />
:<math>v = t_4^3 </math><br />

und erhalten
:<math>f(X) = X^6 - (u+v )X^3 + uv </math><br />
und nach [[Substitution]]
:<math>Z=X^3:</math><br />
:<math>f(Z) = Z^2 - (u+v )Z + uv </math><br />

deren [[Koeffizienten]] (u+v) und uv </math><br /> genau... (***)

==== Dieser Schritt klingt einfacher als er ist ====

(***)

==== Spezialfall ====

In dem Falle, dass eine ursprüngliche kubische Gleichung <math>y^3 + by^2 + cy + d = 0 </math><br />
mittels <math>x = y - (b/3)</math><br />
reduziert wird auf <math>x^3 + px + q </math><br />
bekommen wir <br />
Lösung (1): <math>1/3[t +w/t] </math><br />
Lösung (2): <math>1/3[at +w/at] </math><br />
Lösung (3): <math>1/3[a^2t +w/a^2t] </math><br /><br />

was man durch die [[Cardano]]- Formel verifizieren kann.


= Quellen =
= Quellen =

Version vom 22. März 2012, 12:59 Uhr


Resolvente (Algebra)

Vorläufige Deutsche Version

Geschichtliches

Nach den Arbeiten von Cardano, Tartaglia und Ruffini und anderen im 16. Jahrhundert zur Lösung von Polynomen 3ten und 4ten Grades stellte man sich die Frage,
ob Gleichungen höheren Grades auch noch durch Radikale aus den Koeffizienten von

also den errechnet werden können.
Wir betrachten ab hier ganzzahlige .

Isaac Newton (1643-1727) "fand" etwa 1666 die Newton-Identitäten, womit er der Problematik näher rückte, ohne das beabsichtigt zu haben.

Essenz: Die Lösbarkeit von Polynomen beliebigen Grades hat etwas mit Vertauschungen oder auch Permutationen ihrer Wurzeln zu tun.

Erst Galois zeigte ca. 1830 die bis heute gültige Lösung auf.

Wie man die Resolvente eines Polynoms findet

Betrachte die normierte Kubische Gleichung mit Leitkoeffizient 1 also der Koeffizient von ist 1.

=
.

Man bildet den Term in dem x,y,z die Lösungen von U(S) sind

Hier ist eine 3.te primitive Einheitswurzel , also ().


Die beiden a sind algebraisch gleichwertig und machen im folgenden keinen Unterschied.

Lagrange erkannte sehr wohl, dass 6 verschieden Werte annehmen kann, je nachdem wie man die Werte x,y,z anordnet.

Diese 6 s kann man nun als Lösung einer anderern Gleichung 6. Grades auffassen.


Das ist die sog. Resolvente von U(S), aus dem englischen to resolve = auflösen.

Die Koeffizienten von f(X) sind Symmetrische Polynome in den 6 Werten von und also auch symmetrische Polynome in x,y und z. Jedes Symmetrische Polynom lässt sich als Polynom in den elementarsymmetrischen Polynomen schreiben.

Siehe auch Hauptsatz über Elementarsymmetrische Polynome in Symmetrisches Polynom.

Sie sind somit bekannte Grössen, die man mittels der Koeffizienten der gegebenen
kubischen Gleichung U(S) ausdrücken kann.

Lösen der Resolvente

Die Resolvente ist von höherem Grad als die der ursprünglichen Gleichung.
Sei grad(U) = n dann ist grad (f(X)) = n!, hier also 6.

Aber sie ist lösbar. Denn beim Nachrechnen erkennt man, dass f(X) eine quadratische Gleichung in ist.
Man ordnet einfach die Werte von in folgender Weise an







so dass


und


In obiger Schreibweise setzen wir



und erhalten


und nach Substitution



deren Koeffizienten (u+v) und uv </math>
genau... (***)

Dieser Schritt klingt einfacher als er ist

(***)

Spezialfall

In dem Falle, dass eine ursprüngliche kubische Gleichung
mittels
reduziert wird auf
bekommen wir
Lösung (1):
Lösung (2):
Lösung (3):

was man durch die Cardano- Formel verifizieren kann. --Erwin Eisern (Diskussion) 11:52, 22. Mär. 2012 (CET)

Quellen

  • Jean-Pierre Tignol: Galois's theory of algebraic equations. World Scientific, Singapore 2001, ISBN 981-02-4561-6(?!) – (Eine historisch orientierte Einführung in die Galois-Theorie).
  • Harold M. Edwards: Galois Theory. Springer-Verlag, New York, Berlin, Heidelberg, Tokyo 1984, ISBN 3-540-90980-X (Graduate Texts in Mathematics).
  • Adrien-Marie Legendre (18. September 1752 in Paris; - 10. Januar 1833 ebenda): * Éléments de géométrie. . Firmin-Didot frères, Paris 1794.
  • Galois, Évariste (1830): "Sur la théorie des nombres". Bulletin des Sciences mathématiques XIII: 428, Paris 1830.
  • Sir Issac Newton: Arithmetica Universalis. London 1707 Latein.

Externe Verweise

Lagrange: http://www.britannica.com/EBchecked/topic/495310/Reflexions-sur-la-resolution-algebrique-des-equations

200 Jahre Galois: http://www.spektrum.de/artikel/1142720

Galois, Évariste: http://www.archive.org/details/uvresmathmatiqu00frangoog

auch unter http://www.archive.org/stream/uvresmathmatiqu00frangoog#page/n43/mode/2up

Legendre: http://books.google.de/books/download/%C3%89l%C3%A9ments_de_g%C3%A9om%C3%A9trie.pdf?id=tOk2AAAAMAAJ&hl=de&capid=AFLRE72MSm4BKQd6mBAGdaCj5CYxv1p7cTirCPYo7PQdf9s04FAj_hlPeZWzuK54ZY_z8NwmKY8poRV9LAuUW5OvaDdXTap9Ig&continue=http://books.google.de/books/download/%25C3%2589l%25C3%25A9ments_de_g%25C3%25A9om%25C3%25A9trie.pdf%3Fid%3DtOk2AAAAMAAJ%26hl%3Dde%26output%3Dpdf


HTHs

--Erwin Eisern (Diskussion) 11:42, 22. Mär. 2012 (CET)