Benutzer:Aeggy/Baustelle/Wesertor

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Einkaufszentrum am Wesertor
Basisdaten
Standort: ehem. Karstadt und heutige C&A Gebäude am Wesertor, Bäckerstraße, Minden
Eröffnung: geplant
Verkaufsfläche: 25.000
Eigentümer: ECE Projektmanagement
Verkehrsanbindung
Bahnhof: Bahnhof Minden
Haltestelle: Wesertor
Autostraßen: A2 B65 B61

Das Einkaufszentrums am Wesertor ist ein von der ostwestfälischen Stadt Minden in der Kernstadt am Wesertor geplantes Einkaufszentrum in der Größenordnung von 25.000 Quadratmetern Verkaufsfläche. Der Rat der Stadt Minden beschloss im Dezember 2010 die Entwicklung des Gebiets durch den Hamburger Projektentwickler ECE durchzuführen und damit die Entwicklung eines Einkaufszentrums am Wesertor voranzutreiben.[1]

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Stadt Minden versucht schon seit den 1990-er Jahren die Innenstadt einkauftechnisch wieder zu beleben. Nachdem bei einer großen Stadtsanierung in den 1970er Jahren große Teile der Innenstadt zur Fußgängerzone erklärt worden sind und die Individualverkehr auf Tangenten an der Innenstadt vorbeigeleitet wird, fand in den letzten Jahren des 20. Jahrhundert der Konzentrationsprozess im Einzelhandel der Stadt statt. In Konkurrenz dazu wurde auf der Grünen Wiese in der benachbarten Stadt Porta Westfalica das Einkaufzentrum Porta Markt entwickelt und umgesetzt. Dadurch wird ein großer Teil der aus dem verkauf resultierenden Gewerbesteuer außerhalb der Stadt Minden umgesetzt und fließt nicht in den Haushalt der Stadt ein. Die Fachgeschäfte in der Innenstadt von Minden erlitten Umsatzeinbuße, viele wurden durch Kettengeschäfte verdrängt.

Erstes Bürgerbegehren in Minden[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Stadt Minden versuchte gegenzuhalten und neben den Flachen am Wesertor das Gebiet am Rathausquartier als zweites Einkaufzentrum zu entwickeln. Damit wäre der Einzelhandel an zwei Konzentrationspunkten in der Stadt verteilt und die Fläche mit eingebunden. Dazu müsste jedoch das von Harald Deilmann in den 1970er Jahren entwickelte sogenante "Neue Rathaus" abgerissen werden, die Verwaltung in Ausweichquartiere ausziehen und an der Stelle ein neues Center gebaut werden. Entwickeln sollte das Gebiet die deutsche Niederlassung des europaweiten Unternehmens MD Development.

In Minden wandten sich die Bürger gegen die Planungen im Rathausquartier. In einem ersten Bürgerentscheid in NRW sprachen sich die Bürger 2007 gegen den Abriss des Neuen Rathauses aus und verhinderten so die planungstechnische Entwicklung des Gebiets. Der Rat der Stadt Minden konnte damit dieses zweite Einkaufszentrum aufgrund des Bürgerentscheides in 2007 im Rathausquartier nicht umsetzen. Zu diesen ersten Bürgerentscheid in NRW ist es gekommen, da die Verfassung des Landes NRW geändergt worden war. (genauer)

Durch diesen für das Rathausquartier negativen Bürgerentscheid waren die kommunalen Planer gezwungen nach zwei Jahren den Standort neu zu diskutieren.

Die Unterschriftensammlung für das Bürgerbegehren hatte am 28. Dezember 2006 begonnen. Am 2. Februar 2007 hatten die Initiatoren 7.392 Unterschriften hierfür an den Bürgermeister der Stadt übergeben. Dieser lehnte das Bürgerbegehren ab und erst die gerichtlich Zulassung ermöglichte den anschließenden Bürgerentscheid. Vom 2. - 23. November 2007 fand dieser Entschied statt und war erfolgreich: 57 Prozent der Abstimmenden votierten für den Erhalt des Stadthauses. Die Abstimmungsbeteiligung lag bei 46,2 Prozent. [2] Die Besonderheit lag hier beim Verfahren: Zum ersten mal wurde ein Bürgerentscheid ausschließlich in schriftlicher Form durchgeführt, was starke Kritik hervorrief, aber statthaft war. Mit einer Beteiligung von über 46 Prozent errreichte die Teilnahme einen Rekordwert für Bürgerentscheide im Land Nordrhein-Westfalen.

Entwicklung am Wesertor[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In der jetzt gefällten Entscheidung bekommt ECE die Gelegenheit den alten Einzelhandelsstandort am Wesertor neu zu entwickeln. Dazu müssen die leer stehende Immobilie von Karstadt bzw Hertie, sowie der von C & A mit integriert werden. Es geht um das Gebiet um den Grimpenwall, der Hellingstraße und den Marienwall. In der Grundstücksübertragungsverhandlungen werden am meisten Schwierigkeiten erwartet, da die Grundstückeigentümer neben den aus dem Insolvenzverfahren von Hertie aus mehreren Erbengemeinsschaften bestehen. Im Vertrag mit ECE wurde daher festgelegt dass die Entwickler spätestens 18 Monate nach Unterzeichnung der Entwicklungsvereinbarung erklären, ob sie das Projekt für realisierbar halten.[3] Außerdem soll ein unabhängiger Moderator das Verfahren begleiten. Hier hat man wohl Erfahrungen aus der Diskussion um den Hauptbahnhof Stuttgart 21 gewonnen.

Im November 2011 sollte ECE ein Zwischenergebnis zur Projektentwicklung und vor allem über den Stand der Verkaufwilligkeit der Eigentümer des Gelandes berichten. Dieser Termin wurde auf den 22. März 2012 verschoben.


Der Rat der Stadt Minden hat am 10. Mai 2012 mit großer Mehrheit beschlossen, die Stadtverwaltung damit zu beauftragen, einen öffentlichen Planungsprozess für das Quartier in Zusammenhang der Planung eines Einkaufzentrums an der Bäckerstraße zu organisieren. Dieser ist am 4. Juni gestartet.[4]

Die Konkurrenz[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Neben der Mindener Innenstadt bestehen in der Nachbarschaft weitere Verkaufstandorte deren Verkaufsfläche in der unten genannten Tabelle dargestellt werden.

Standorte Verkaufsfläche
Geplante Wesertor - Galerie, Minden rd. 25.000 m² Verkaufsfläche[5]
Porta Markt, Barkhausen 62.000 m²
Werre-Park, Bad Oeynhausen rd. 29.200 m² Verkaufsfläche
Innenstadt, Minden rd. 62.400 m² Verkaufsfläche
Innenstadt Herford rd. 34.900 m² Verkaufsfläche
Innenstadt Vlotho rd. 4.900 m² Verkaufsfläche
Innenstand Bückeburg rd. 12.600 m² Verkaufsfläche
Innenstadt, Bielefeld rd. 154.000 m² Verkaufsfläche

Quelle: Internetseite der Stadt Porta Westfalica

Kritik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im niedersächsischen Hameln wurde im Frühjahr 2008 der 19.000 m² große Einkaufspalast „Stadt-Galerie“ durch ECE Projektmanagement eröffnet – mitten in der vom Fachwerk geprägten Innenstadt - die der Region mit fast 100 Geschäften 800 Arbeitsplätze sichert. Dieses Projekt ist städtebaulich und in seiner architektonischen Qualität umstritten und wurde 2011 wegen des stattfindenden Verdrängungswettbewerbs in der Innenstadt kritisiert.[6]

Verkaufsfläche[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In ersten Entwürfen ist die Rede von einer Verkaufsfläche von bis 25.000 Quadratmeter. Aus der Entwicklungsvereinbarung Stadt Minden mit der ECE Dezember 2010: "Die ECE ist daran interessiert, dieses Vorhaben mit einer Verkaufsfläche von ca. 20.000 m² bis maximal 23.000 m² zzgl. Flächen für einzelhandelsnahe Dienstleistungen und Gastronomie von ca. 2.000 bis max. 3.000 m² unter Berücksichtigung der Markt- und Umfeldgegebenheiten und in Abstimmung mit der Stadt für eine Grundstücksgesellschaft als Investor und Eigentümer des Einkaufszentrums) vorzubereiten."

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Hauptausschuss_setzt_auf_Entwickler_ECE Mindener Tageblatt vom 10. Dezember 2010
  2. http://nrw.mehr-demokratie.de/minden.html Mehr Demokratie in NRW zum Bürgerbegehren in Minden
  3. Hauptausschuss_setzt_auf_Entwickler_ECE Mindener Tageblatt vom 10. Dezember 2010
  4. Seite der Stadt Minden zum Planungsprozess Wesertor abgerufen am 31. August 2012
  5. Mindener Tageblatt: Analyse nicht qualifiziert Ausgabe vom 15. November 2011
  6. Im Schatten der Klötze. In: Welt am Sonntag, 18. Dezember 2011. Abgerufen am 20. Dezember 2011

Litertaurhinweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kategorie:Einkaufszentrum in Nordrhein-Westfalen Kategorie:Bauwerk in Minden