Benutzer:Avron/Granatkanone

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Paixhans-Bombenkanone
Granatkanone „Canon-obusier de campagne de 12 modèle 1853 Le Hangest“. Bronze, gegossen in Straßburg in der Mitte der 1850er Jahre. Kaliber: 121 mm. Länge: 1.91 m. Gewicht: 626 kg (mit Lafette: 1200 kg). Metallgeschoss oder Granate, 4,1 kg.
Granatkanone Le Lassaigne, Baujahr 1853.

Granatkanonen (franz.: Canon obusier) waren Geschütze mittleren und großen Kalibers, die zum Verschießen von Vollkugeln und Granaten dienten.

Bei größerem Kaliber hießen sie auch Bombenkanonen. Man wollte mit den Granatkanonen die Vorteile des Hohlgeschossfeuers auf die gestreckten Bahnen der Kanonen übertragen.

Eingeführt wurden die Granatkanonen im Jahre 1740 von dem russischen General Schuwalow als Einhörner mit zehn Kaliberlängen und einer konischen Pulverkammer.[1][2][3][4]. In diese Kategorie fällt auch der preußische kurze 21-Pfünder, der von Karl Wilhelm von Dieskau eingeführt und im Siebenjährigen Krieg (1756–1763) verwendet wurde. Der Franzose Henri Joseph Paixhans entwickelte 1822 die Bombenkanone, das erste Schiffsgeschütz, welches Granaten im Flachflachfeuer verschiessen konnte.[5]

In der französichen 12-cm-Granatkanone Canon obusier de campagne de 12 cm, modèle 1853, um deren Konstruktion sich insbesondere Napoléon III. gekümmert hatte, hoffte man eine Zeit lang das Einheitsgeschütz der Feldartillerie gefunden zu haben. Bekannt wurden die Kanonen vor allem im Sezessionskrieg, in dem sie unter der Bezeichnung 12-pounder Napoleon Model 1857 sowohl auf Seiten der Union, als auch der Konföderierten das Standardmodell der Feldartillerie bildete.

Wegen ihrer geringen Präzision und Tragweite mussten sie jedoch bald den gezogenen Geschützen weichen.

In späterer Zeit wurde die Bezeichnung Canon obusier für sogenannte „Kanonenhaubitzen“ verwendet, einer Mischung aus Kanone und Haubitze (engl. gun howitzer).

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Woldemar Streubel: Die 12pfündige Granatkanone. und ihr Verhältniß zur Taktik der Neuzeit. Verlag von Hugo Meuth, Kaiserslautern und Leipzig 1857 (online abrufbar [abgerufen am 1. August 2011] Faksimile von Google Books).
  • Meyers Konversationslexikon, Autorenkollektiv, Verlag des Bibliographischen Instituts, Leipzig und Wien, Vierte Auflage, 1885-1892, S. 612 [1]
  • Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 8. Leipzig 1907, S. 224. [2]

Granatkanone. In: Pierer's Universal-Lexikon. Band 7. Altenburg 1859, S. 542 (Onlineversion von Zeno.org).

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. http://www.zeno.org/Meyers-1905/A/Granatkanonen
  2. http://lexika.digitale-sammlungen.de/adelung/lemma/bsb00009131_7_0_553
  3. http://books.google.de/books?id=97lCAAAAYAAJ&pg=PA73&dq=Schuwalow+einhorn&hl=pl&sa=X&ei=kIKMU9WLC-Tb7AaUvIGQDA&ved=0CB0Q6AEwAA#v=onepage&q=Schuwalow%20einhorn&f=false
  4. http://books.google.de/books?id=4M_Q6vWMshgC&pg=PA167&dq=Shuvalov+unicorn+conical&hl=pl&sa=X&ei=u4OMU5XIOMqq7QaHlIDYBQ&ved=0CCAQ6AEwAQ#v=onepage&q=Shuvalov%20unicorn%20conical&f=false
  5. http://www.zeno.org/Meyers-1905/A/Granatkanonen


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