Benutzer:Biggetal/Waldbrand 2020

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Am späten Abend des 20. April 2020 wurde die Feuerwehr der Gemeinde Wenden zu einem Waldbrand nahe dem Ortsteil Rothemühle alarmiert. Da schon während der Anfahrt der Einsatzfahrzeuge trotz der Dunkelheit eine massive Rauchentwicklung erkennbar war, wurde umgehend die Stichworterhöhung auf "Feuer 4" durchgeführt. Alle Feuerwehren der Gemeinde Wenden und auch etliche Einheiten aus dem Kreis Olpe wurden daher zur Einsatzstelle beordert. Unterstützung wurde auch aus dem Kreis Siegen-Wittgenstein und dem Kreis Altenkirchen angefordert. Zudem kehrten zwei Flugfeldlöschfahrzeuge der Bundeswehr vom Flughafen Köln/Bonn und zwei Wasserwerfer der Polizei NRW auf ihren Heimfahrten um, die unmittelbar zuvor bei einem ähnlichen Waldbrand bei Gummersbach im Oberbergischen Kreis im Hilfseinsatz waren.

Da bereits zu Beginn der Löscharbeiten die Herstellung einer ausreichenden Wasserversorgung eine enorme Herausforderung darstellte, war eine umfangreiche Nachalarmierung weiterer entsprechender Löschfahrzeuge notwendig. Da sich das Feuer durch den zum Zeitpunkt des Brandes starken Ostwinds immer mehr ausbreitete, erforderte dies entsprechend große Wassermengen. Die Löschwasserversorgung wurde nicht nur durch die Feuerwehr, sondern auch durch die örtlichen Bauern mit ihren Gülleanhängern sichergestellt. Dennoch entschied man sich auf der nach wie vor knappen Wasserversorgung in den Morgenstunden dazu, einen umfangreichen Pendelverkehr mit Tanklöschfahrzeugen sicherzustellen. Da die umliegenden Flüsse in der Gemeinde aufgrund der angehaltenen Trockenheit lediglich einen geringen Wasserstand vorweisen konnten, befuhren die insgesamt alarmierten elf Tanklöschfahrzeuge eine relativ weite Strecke bis zum Vorstaubecken des Biggesees.

Die brennenden 30.000 Quadratmeter Wald- und Wiesenflächen konnten gegen 02:00 Uhr soweit abgelöscht werden, dass lediglich vereinzelte Glutnester bis zum frühen Dienstagmorgen bekämpft werden mussten. Daher wurde entsprechend die Meldung "Feuer unter Kontrolle" an die Kreisleitstelle Olpe gemeldet. Da sich die Einsatzleitung allerdings bereits zu Beginn des Einsatzes Gedanken über eine Ablösung der eingesetzten und erschöpften Kräfte machte, übernahm in Absprache mit der Bezirksregierung Arnsberg gegen 06:00 Uhr die 4. Feuerwehrbereitschaft, bestehend aus den Feuerwehren der Stadt Hagen und des Märkischen Kreises die Einsatzstelle. Die sich seit rund acht Stunden im Einsatz befindlichen gemeinde- und kreiseigenen Feuerwehrkräfte sowie jene aus den Nachbarkreisen konnten sich somit eine wohlverdiente Ruhepause gönnen.

Die 4. Feuerwehrbereitschaft kontrollierte das durch den Brand in Mitleidenschaft gezogene Waldgebiet mittels Wärmebildkamera, um etwaige Glutnester aufzuspüren und solche entsprechend mittels Waldbrandrucksäcken abzulöschen. Um diese Arbeiten bei der Lokalisierung zu unterstützen war erneut auch ein Helikopter der Polizei NRW vor Ort, der bereits am Abend zuvor eingesetzt wurde. Gegen 13:00 Uhr konnte dann endgültig "Feuer aus" an die Leitstelle übermittelt werden und die 4. Feuerwehrbereitschaft trat die Heimreise an.

Während der gesamten Einsatzzeit von rund 17 Stunden befanden sich knapp 600 Einsatzkräfte vor Ort. Darunter alle Feuerwehren aus der Gemeinde Wenden sowie mehrere Einheiten der Feuerwehren aus Attendorn, Drolshagen, Finnentrop, Lennestadt, Kirchhundem und Olpe. Dazu Feuerwehreinheiten aus dem Kreis Siegen-Wittgenstein, dem Kreis Altenkirchen in Rheinland-Pfalz, die 4. Feuerwehrbereitschaft der Stadt Hagen und dem Märkischen Kreis, die Bundeswehrfeuerwehr Köln/Bonn und Wasserwerfer der Polizei NRW. Dazu das Technische Hilfswerk (THW) Olpe, die Hubschrauberstaffel der Polizei NRW, Rettungskräfte des Deutschen Roten Kreuzes der Ortsvereine Wenden und Drolshagen, Beamte der lokalen Polizeibehörde Olpe sowie einige der heimischen Bauern.