Benutzer:Bruddelsupp/hohenberg-wuestung
Das Städtchen Hohenberg ist eine Wüstung (auch Ödung, Elende oder abgegangene Siedlung),
Geographische Lage
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das frühere Städtchen lag auf einer nordwestlichen Bergterrasse des Oberhohenberg, dem zweithöchsten Berg der Schwäbischen Alb und höchsten Berg im Zollernalbkreis. Er gehört zur Region der 10 Tausender. Vom Oberhohenberg leitet sich der Name der mittelalterlichen Grafschaft Hohenberg ab, die ihre Ländereien um den Berg Oberhohenberg hatte.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Unterhalb der Burg hatten die Grafen von Hohenberg vermutlich um 1270 eine Stadt gegründet, die etwa im Rechteck angelegt, von einer Mauer von 175 m Länge und 90 m Breite und einer Stärke von 1,80 m umschlossen war. Erstmals schriftlich als Stadt erwähnt wird die Siedlung 1381 in der Urkunde über den Verkauf der Grafschaft Hohenberg. Die Stadt diente wohl vorrangig als Siedlung von Handwerkern zur Versorgung der Burg. In einer Steuerliste von 1394 sind 15 Steuerzahler verzeichnet, die immerhin mit einem Gesamtvermögen von 750 Pfund erfasst sind (zum Vergleich: Schörzingen: 1.119 Pfund, Bubsheim 745 Pfund, Schömberg 3.869 Pfund). Laut einem Beleg von 1513 mussten die Einwohner eine jährliche Steuer von drei Pfund Heller entrichten, einen Tag im Jahr Frondienst leisten und beim Tod war eine Erbschaftsteuer („Hauptfall“) zu entrichten. Offensichtlich führten der Verkauf der Herrschaft Hohenberg sowie die Verpfändung und vor allem die Zerstörung der Burg zu einem allmählichen Niedergang der Stadt, die noch in den Jahren 1475, 1509 und 1513 erwähnt wird. 1582 wird das „Stättlin“ im Oberhohenbergischen Lagerbuch dann als abgegangen bezeichnet. Die Stadt Hohenberg ist ein Beispiel für die zahlreichen Städte, die in der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts gegründet wurden, aber häufig keinen dauernden Bestand hatten. Die Stadtgründung zeigt jedoch den Willen der Grafen von Hohenberg, auch auf dem Gebiet der Stadtgründungen tätig zu werden. Zudem ist die Stadtwüstung ein besonderes Beispiel für eine mittelalterliche Stadtgründung, die aufgegeben und nicht wieder besiedelt wurde.
Der bei der Stadt gelegene Maierhof mit Scheuer, Äckern, Weiden und Wiesen sowie die Nikolauskapelle waren mit dem „Burgstall“, dem Ort der ehemaligen Burg, verbunden. Dieses Hofgut wurde teils verpachtet, teils verpfändet oder als Lehengut vergeben. Seit den 1520er-Jahren war insbesondere die Weide verpachtet. 1563 bekamen die Gebrüder Humpiß von Waltrams, denen das benachbarte Wehingen gehörte, das Hofgut verpachtet. Es folgten unterschiedliche Pächter oder Pfand- bzw. Lehensinhaber. Nach dem Übergang an Württemberg (1806) erwarb Freiherr Marquard von Stein zum Rechtenstein das Lehen. Nach weiteren Besitzwechseln wurde das Hofgut Oberhohenberg 1825 an die Freiherren von Ow-Wachendorf veräußert. Um das Jahr 1876 bestand der Hof aus einem Wohngebäude mit angebautem Ökonomiegebäude und einem freistehenden Schafhaus. Das Gut umfasste 420 Morgen. 1899 brannte das Hofgut ab. Im Jahre 1908 erwarb die Gemeinde Schörzingen das Areal des Hofguts und damit auch das Gelände der ehemaligen Burg Oberhohenberg.
Die Kirche bzw. Kapelle, die vermutlich von Beginn an dem Heiligen Nikolaus geweiht war, wird 1563 und wohl 1602 erwähnt. Die 1656 neu geweihte Kapelle wird 1739 als baufällig beschrieben. 1815 wurde die Nikolauskapelle auf Antrag der Gemeinde Deilingen abgerissen und das Material für den Schulhausbau verwendet. 2017 wurde eine Kapelle auf Betreiben der katholischen Kirchengemeinde Schörzingen nahe des ursprünglichen Standorts erbaut.[1]
Der leicht angepasste Text stammt von: Dr. Andreas Zekorn (ehmaliger Kreisarchivar Zollernalbkreis) und ist auf Schautafeln auf der Burg und der Webseite der Stadt Schömberg veröffentlicht. [2]
Tourismus und Begehung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Am nördlichen Fuß des Berges befindet sich die Schutzhütte Oberhohenbergdes schwäbischen Albvereins . Ganz in der Nähe befindet sich der ehemalige Standort des Städtchens. [3]
Galerie
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Gipfelplateau des Oberhohenbergs mit Achteckturm und Informationstafeln
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Ungesicherte westliche Felskante am Gipfel
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Große Nikolausstatue ziert die neue Kapelle: [1]. In: Schwarzwälder Bote
- ↑ Infoblatt (PDF) der Stadt Schömberg
- ↑ Schutzhütte: [2]
Kategorie:Berg der Schwäbischen Alb Kategorie:Berg im Zollernalbkreis Kategorie:Geographie (Schömberg, Zollernalbkreis)