Benutzer:DerwahreStinkstiefel/C-Klasse (Kaibōkan)

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C-Klasse
Die Dai-5-gō kaibōkan im März 1944.
Die Dai-5-gō kaibōkan im März 1944.
Schiffsdaten
Land Japan Japan
Schiffsart Geleitfahrzeug
Bauzeitraum 1943 bis 1946
Stapellauf des Typschiffes 29. Dezember 1943
Gebaute Einheiten 55
Dienstzeit 1944 bis 1979
Schiffsmaße und Besatzung
Länge 67,51 m (Lüa)
66,02 m (KWL)
63,03 m (Lpp)
Breite 8,44 m
Tiefgang (max.) 2,93 m
Verdrängung Standard: 745 ts/ 785 t
Einsatz: 810 ts/ 823 t
 
Besatzung 125−170 Mann
Maschinenanlage
Maschine 2 Dieselmotoren
Maschinen­leistung 1.900 PS (1.397 kW)
Höchst­geschwindigkeit 16,5 kn (31 km/h)
Propeller 2
Bewaffnung
  • 2 × 12 cm Typ 10
  • 4−6 × 2,5 cm Typ 96
  • bis zu 120 Wasserbomben
  • 1 × 81 mm Mörser
Sensoren
  • Typ-22-Seezielradar
  • Typ-13-Luftzielradar
  • Typ-93-Sonar
  • Typ-3-Hydrophon

Die C-Klasse (japanisch 丙型海防艦 Hei-gata kaibōkan) war eine Klasse von Geleitschiffen (Kaibōkan) der Kaiserlich Japanischen Marine, die im Zweiten Weltkrieg zum Einsatz kamen.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Entwicklungsgeschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Am 22. April 1943 beschloss der Admiralstab der Kaiserlich Japanischen Marine die Massenproduktion von Geleitschiffen zum Schutz für die stark bedrängten japanischen Versorgungskonvois. Die bisher gefertigten bzw. in Auftrag gegebenen Kaibōkan des Typ B (Mikura-Klasse) und modifizierten Typ A (Etorofu-Klasse), benötigten eine zu lange Bauzeit, weshalb mit vereinfachten Entwürfen geplant wurde. Ergebnis war der modifizierte Typ B (Ukuru-Klasse)

und ein verkleinerter Entwurf mit rund 800 Tonnen Verdrängung. Dieser Entwurf, im Wesentlichen eine verkleinerte Ukuru-Klasse, wurde in die Typen C und D geteilt, welche sich in der verwendeten Antriebsart (Diesel- bzw. Dampfturbinenantrieb) unterschieden. Durch die Vereinfachung der Konstruktion konnte eine erhebliche Einsparung an Bauzeit erzielt werden. Die Boote des Typ C benötigten nur noch circa 20.000 Arbeitsstunden, im Vergleich mit den 35.000 der Ukuru- bzw. den 57.000 Arbeitsstunden der Mikura-Klasse eine erhebliche Einsparung.


Trotz der Schritte zur Vereinfachung der Ukuru-Klasse für die Massenproduktion stellte der Marinegeneralstab fest, dass ein noch grundlegenderes ASW-Eskorten-Design benötigt wurde, das in noch größerer Stückzahl produziert werden konnte. Ein weiterer Faktor, der den Entwurf einer Werft notwendig machte, die mit dem geforderten Produktionstempo nicht mithalten konnte. Ein kleineres und einfacheres Eskortdesign konnte in kleinen Werften, von denen einige keine Erfahrung im Bau von Marineschiffen hatten, durch den Einsatz von Vorfertigungsmethoaden gebaut werden. Das Konstruktionstempo war schnell, wie es die sich verschlechternde Kriegssituation verlangte. Die Anforderung des Marinegeneralstabs wurde im März 1943 erteilt, die Konstruktionsarbeiten waren im Juni abgeschlossen, und die ersten Schiffe wurden im Februar 1944 fertiggestellt. Die Schiffe sollten kleiner sein als die bisherigen Eskortklassen, aber dennoch für Einsätze auf offener See geeignet sein. Dasis für den Entwurf war der Minenleger der Sokuten-Klasse, der 750 Tonnen verdrängte. Die Rumpfform basierte auf dem Typ 2E-Frachter, der als geeigneter Eskortrumpf diente. Das einzige große Problem war, dass das Schiff am Bug zu schwer war, daher wurde achtern zusätzlicher Ballast hinzugefügt. Um bei der Konstruktion Zeit zu sparen, wurden die vorgefertigten Sektionen des Rumpfes durch Elektroschweißen miteinander verbunden. Ein weiteres Problem war die Auswahl des Antriebssystems. Es gab nur einen einzigen Dieselmotor, der für die Massenproduktion geeignet war. Selbst mit einer Erhöhung der Propellerdrehzahl erreichten die beiden Dieselmotoren nur eine Höchstgeschwindigkeit von 16,5 Knoten - langsamer als jede andere Eskortklasse und etwa vier Knoten langsamer als ein U-Boot der USN-Flotte auf dem Wasser. Diese Klasse litt auch unter übermäßigen Vibrationen und Motorengeräuschen, die die Leistung der Sonare und Hydrophone beeinträchtigten. Insgesamt waren 132 Typ-C-Einheiten geplant, aber nur 53 wurden bis Kriegsende fertiggestellt. Die Schiffe wurden in neuen Werften gebaut, die zuvor noch nie ein Schiff für die IJN gebaut hatten, auch keine so großen Schiffe wie diese Eskorten. Die durchschnittliche Bauzeit wurde auf nur drei Monate verkürzt.

Bau[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Fertigung


Die Konstruktionsarbeiten an den Schiffen des Typs C begannen im März 1943, zur gleichen Zeit wie die Ukuru-Klasse. Sie wurden gleichzeitig mit der Ukuru-Klasse und dem Typ D gebaut. Die Schiffe des Typs C erhielten ungerade Nummern, während die des Typs D gerade Nummern erhielten. Die Typ-C-Schiffe wurden aus vorgefertigten Sektionen gebaut, wodurch sie in nur drei bis vier Monaten gebaut werden konnten. Das Führungsschiff Nr. 1 (CD-1) wurde bei Mitsubishi Heavy Industries gebaut, am 15. September 1943 auf Kiel gelegt und mit Nr. 3 (CD-3) am 29. Februar 1944 fertiggestellt.

Technische Beschreibung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Rumpf[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Rumpf eines Kaibōkan der C-Klasse, unterteilt in Wasserdichte Abteilung, war über alles 77,7 Meter lang, 9,1 Meter breit und hatte bei einer Standardverdrängung von 955 Tonnen einen Tiefgang von 3,05 Metern.

Antrieb[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Antrieb erfolgte durch zwei Dieselmotoren mit welcher eine Gesamtleistung von 1900 PS (1397 kW) erreicht wurde. Diese Leistung wurde an zwei Wellen mit einer Schraube abgegeben. Die Höchstgeschwindigkeit betrug 16,5 Knoten (31 km/h). Es konnten 40 Tonnen Dieselkraftstoff gebunkert werden, was zu einer maximalen Fahrstrecke von 5000 Seemeilen (9260 km) bei 15 Knoten führte.

Bewaffnung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Artillerie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bei Indienststellung bestand die Bewaffnung aus zwei 12-cm-Flugabwehrgeschützen mit Kaliberlänge 45 Typ 10 in zwei Einzelturm, welche in Bootsmittellinie, auf dem Vordeck und achtern aufgestellt waren.[1]

Flugabwehr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Zur Flugabwehr standen vier 2,5-cm-Maschinenkanonen des Typ 96 in Doppellafette zur Verfügung, welche auf Plattformen beidseits der Brücke aufgestellt waren. Die 2,5-cm-Maschinenkanonen verschossen im Einsatz rund 110 bis 120 Schuss pro Minute, die effektive Reichweite lag bei etwa 3 Kilometern bei 85° Rohrerhöhung. Die 1,1 Tonnen schwere Drillingsfafette war um 360° drehbar und hatte einen Höhenrichtbereich von −10° bis +85°.[2]

Bedingt durch die starken alliierten Luftstreitkräfte während des Pazifikkriegs kam es zu einer Verstärkung der Flugabwehrbewaffnung mit 2,5-cm Geschützen auf 14 bis 18 Stück.

U-Jagdausrüstung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die U-Jagdbewaffnung bestand aus einem 81-mm Mörser Typ 3 auf der Brücke und zwei Wasserbomben-Werfern auf dem Achterdeck für bis zu 120 Wasserbomben.

Sensoren[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Radar[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Ausstattung mit Funkmesstechnik (Radar) bestand aus einem Typ 22 Radargerät. Dieses zur Seeraumüberwachung und Feuerleitung fähige System, welches aus einem Doppelhorn – eines zum Senden und eines zum Empfangen – bestand, war im Hauptmast hinter der Brücke verbaut. Es arbeitete mit einer Wellenlänge von 10 cm und hatte eine Sendeleistung von 2 kW.

Ab Herbst 1944 wurde zur Luftraumüberwachung ein Gerät des Typ 13 eingerüstet, welches über eine lange Leiterantenne verfügte, die im achteren Mast montiert war. Dieses Radargerät konnte eine Gruppe von Flugzeug in bis zu 100 Kilometer und ein einzelnes Flugzeug in bis zu 50 Kilometer orten. Es arbeitete mit einer Wellenlänge von 100 cm und hatte eine Sendeleistung von 10 kW.

Sonar[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Zur Suche nach U-Booten war ein Echoortungssystem des Typs 93 und einem Hydrophon-Set vom Typ 93 eingerüstet. Dieses Hydrophon-Set bestand aus zwei Gruppen zu je acht Sensoren, eine Gruppe auf jeder Schiffsseite.[3]

Besatzung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Besatzung hatte eine Stärke von 125 Mann, welche sich bis Kriegsende auf Grund der personalintensiven zusätzlich eingerüsten Flugabwehrbewaffnung auf 170 Mann erhöhte.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Anthony J. Watts: Japanese Warships of the World War II. Ian Allan Publishing, Shepperton 1974, ISBN 0-7110-0215-0 (englisch).
  • Hansgeorg Jentschura, Dieter Jung, Peter Mickel: Warships of the Imperial Japanese Navy 1869–1945. US Naval Institute Press, Annapolis 1977, ISBN 0-87021-893-X, S. x–x (englisch).
  • Mark Stille: Imperial Japanese Navy Antisubmarine Escorts 1941–45. Osprey Publishing, Oxford 2017, ISBN 978-1-4728-1816-4 (englisch).
  • Kure Maritime Museum und Kazushige Todaka: Destroyers Selected Photos from the Archives of the Kure Maritime Museum/ The Best from the Collection of Shizuo Fukui’s Photos of Japanese Warships. Naval Institute Press, Annapolis 2020, ISBN 978-1-59114-630-8 (englisch).

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Typ-10 12-cm-Kanone. In: NavWeaps: Naval Weapons, Naval Technology and Naval Reunions. Abgerufen am 6. März 2021 (englisch).
  2. Typ-96 2,5-cm-Maschinenkanone. In: NavWeaps: Naval Weapons, Naval Technology and Naval Reunions. Abgerufen am 6. März 2021 (englisch).
  3. Japanese Sonar and Asdic (USNTMJ E-10). (PDF) US Navy Technical Mission to Japan, 14. Dezember 1945, S. 7 und 11, abgerufen am 26. Juni 2020 (englisch).

Kategorie:Militärschiffsklasse (Japanisches Kaiserreich) Kategorie:Patrouillenbootsklasse Kategorie:Sloopklasse