Benutzer:Eldonquijote23/Kooperativer Bibliotheksverbund Berlin-Brandenburg

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Eldonquijote23/Kooperativer Bibliotheksverbund Berlin-Brandenburg
(KOBV)
Gründung 2001 in Berlin (Zentrale)
Website www.kobv.de

Der Kooperative Bibliotheksverbund Berlin-Brandenburg (KOBV) ist ein Zusammenschluss aller Universitäts- und Hochschulbibliotheken, aller öffentlichen Bibliotheken und vieler Spezialbibliotheken in Berlin und Brandenburg.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der KOBV wurde von 1997 bis 2000 im Rahmen eines Projektes am Konrad-Zuse-Zentrum für Informationstechnik Berlin (ZIB) aufgebaut und 2001 durch Unterzeichnung einer Vereinbarung zwischen den Ländern Berlin und Brandenburg und dem ZIB institutionalisiert. Er ist der Nachfolger des Bibliotheksverbundes Berlin-Brandenburg (BVBB).

Organisation[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gemäß den Statuten des KOBV ist der Verbund eine "gemeinnützige, kooperative und nicht rechtsfähige Einrichtung".[1] Der KOBV pflegt seit seiner Gründung offene, dezentrale Organisationsstrukturen mit weitgehender Gleichberechtigung aller beteiligten Bibliotheken. Die Struktur ist geprägt von einer Analogie zur "Internetphilosophie"[2] mit technisch heterogenen, offenen und vernetzten Systemen, die einen Verbund bilden.[3] Die Gremien des KOBV sind ein Kuratorium, sowie ein Hauptausschuss. Unterstützt werden die Bibliotheken bei der Kommunikation im Verbund und bei der Erfüllung ihrer Dienstleistungen durch die Dienstleistungen der KOBV-Zentrale.

Mitglieder[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Insgesamt sind über 80 Bibliotheken aus Berlin und Brandenburg im Verbund vereint[4]. Zahlenmäßig den größten Anteil stellen Spezialbibliotheken aus der Region, etwa die Bibliotheken von Behörden, Ministerien, Museen, Stiftungen und anderen Kultureinrichtungen. Dabei handelt es sich um eine Vielfalt von Einrichtungen, z. B.

Zum KOBV gehören außerdem die Bibliotheken aller staatlichen Universitäten und Hochschulen aus Berlin und Brandenburg sowie Bibliotheken privater Hochschulen. Schließlich sind die öffentlichen und Landesbibliotheken über den Verbund Öffentlicher Bibliotheken Berlins (VÖBB) und den Verbund der öffentlichen Bibliotheken in Brandenburg (VÖB) im KOBV vertreten.

Verbundzentrale[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Verbundzentrale des KOBV betreibt das Internet-Portal der Berliner und Brandenburgischen Bibliotheken, das den Nutzerinnen und Nutzern den Zugang zu den Informationsangeboten vieler Bibliotheken ermöglicht. Gleichzeitig ist sie die Dienstleistungs- und Entwicklungszentrale für die beteiligten Bibliotheken und in dieser Funktion konsortialer Service-Provider für eine Reihe bibliothekarischer Anwendungen.

Die KOBV-Zentrale besteht aus den Bereichen Bibliothekswesen und Informationstechnik. Sie nimmt Aufgaben zur Aufrechterhaltung des Betriebes, Dienstleistungsaufgaben und Aufgaben der Weiterentwicklung wahr. Grundlegender methodischer Ansatz des KOBV ist die enge Verzahnung und gemeinsame Durchführung von Betriebs- und Entwicklungsaufgaben in der KOBV-Zentrale. Service und Entwicklung sollen zum gegenseitigen Nutzen zukunftsorientiert miteinander verbunden werden. Zu diesem Zweck wurde die KOBV-Zentrale mit einem eigenen Entwicklungssektor ausgestattet, in dem kontinuierlich Forschungs- und Entwicklungsprojekte durchgeführt werden.

Organisatorisch gehört sie als ein Teil der Abteilung Wissenschaftliche Information zum Bereich Diskrete Mathematik des Konrad-Zuse-Zentrums. Sie vertritt den KOBV überregional nach außen und ist korporatives Mitglied in Fachverbänden und Ausschüssen. Der Haushalt der KOBV-Zentrale wird anteilig bestritten aus Haushaltsmitteln der Länder Berlin und Brandenburg, sowie für den Bereich Berlin außerdem aus Teilnehmerbeiträgen der Mitgliedsbibliotheken.[5]

Kooperationen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der KOBV ist Mitglied im Friedrich-Althoff-Konsortium e.V. (FAK), dessen Geschäftsstelle bei der KOBV-Zentrale angesiedelt ist. Im FAK haben sich wissenschaftliche Einrichtungen der Länder Berlin und Brandenburg zusammengeschlossen, um ihre Nutzerinnen und Nutzer mit wissenschaftlichen Informationen aus elektronischen Veröffentlichungen zu versorgen. Ferner kooperiert die KOBV-Zentrale eng mit der Servicestelle Digitalisierung (digiS) des Landes Berlin, die seit Oktober 2012 ebenfalls am ZIB angesiedelt ist. Im Rahmen des DFG-geförderten Projektes "EWIG" arbeitet die KOBV-Zentrale mit dem Deutschen GeoForschungsZentrum in Potsdam und dem Institut für Meteorologie der FU Berlin zusammen, um Verfahren zur Langzeitarchivierung von Forschungsdaten zu entwickeln.[6]

Aufgaben und Aktivitäten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kataloge und Benutzerdienste[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der KOBV stellt eine einheitliche Suchoberfläche für alle am Verbund beteiligten Einrichtungen zur Verfügung, das KOBV-Portal[7]. Über das Portal können Nutzer in den Katalogen der beteiligten Bibliotheken, der deutschen Bibliotheksverbünde und großer internationaler Bibliotheken und Verbünde recherchieren, sowie verschiedene nationale und internationale elektronische Ressourcen durchsuchen und bei Bedarf Fernleihen auslösen. Bis zum Jahr 2015 soll das KOBV-Portal auf eine neue technische Basis gestellt werden und eine neue Oberfläche erhalten.[8] Weitere Dienstleistungen für Benutzer sind:

  • KOBV-Volltextserver – bietet Zugang zu den Volltexten der im Friedrich-Althoff-Konsortium lizenzierten elektronischen Zeitschriftenartikel (Archivserver; zugangsbeschränkt) und zu den Volltexten der in den regionalen Publikationsservern veröffentlichten frei zugänglichen Dokumente[9]
  • Virtuelle Verbundkataloge (VK) – für Recherche nach besonderen Medien bzw. Literatur aus besonderen Fachgebieten. Bisher sind VK Film[10], VK Judaica[11] und VK Noten[12] realisiert
  • Bibliothekenführer – Gesamtverzeichnis der Berliner und Brandenburgischen Bibliotheken[13]

Verbunddatenbank[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der KOBV ist technischer und organisatorischer Dienstleister für die Bibliotheken bei der Katalogisierung in einer gemeinsamen Datenbank. Im Gegensatz zu den meisten anderen deutschen Bibliotheksverbünden beschränkte sich die Zusammenarbeit bei der Katalogisierung in der Vergangenheit auf eine Minimallösung: die Titeldaten wurden getrennt erfasst, und nur zum Teil in einen gemeinsamen Suchindex vereint. Im Dezember 2007 haben der Bibliotheksverbund Bayern und der Kooperative Bibliotheksverbund Berlin-Brandenburg eine strategische Allianz vereinbart.[14] Die Vereinbarung sieht die gemeinschaftliche Entwicklung innovativer Dienste und den Aufbau einer gemeinsamen Verbunddatenbank vor. Die Verbunddatenbank ("B3Kat") wurde im Laufe des Jahres 2011 realisiert und fungiert seitdem als gemeinsame Katalogisierungsplattform für die Bibliotheken im BVB und für einen großen Teil der KOBV-Mitglieder.[15][16]

Fernleihe in Berlin und Brandenburg[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Zuständigkeiten für die Fernleihe und den Leihverkehr sind in Berlin und Brandenburg auf zwei Einrichtungen verteilt, zum Einen die KOBV-Zentrale und zum Anderen die an der Zentral- und Landesbibliothek Berlin angesiedelte Leihverkehrszentrale Berlin-Brandenburg. Die KOBV-Zentrale realisiert die technische Umsetzung der automatisierten Fernleihe und der Online-Fernleihe für Endnutzer: Sie betreibt den Fernleih-Server und die Fernleih-Software, leistet den technischen Support für die Fernleihbibliotheken und führt die Abrechnung durch. Die Leihverkehrszentrale ist unter anderem für die Zulassung neuer Bibliotheken zum Leihverkehr, die Führung der Amtlichen Leihverkehrsliste und die Organisierung des Bücherautodienstes verantwortlich.

IT-Dienstleistungen für Bibliotheken[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Neben den Services rund um die Katalogisierungsplattform des bietet die KOBV-Zentrale weitere IT-Dienstleistungen für Bibliotheken, auch für Einrichtungen die nicht Mitglied des Verbundes sind. Dazu gehören Beratungsdienstleistungen zum Datenmanagement und zur Software-Infrastruktur, sowie das Hosting von Bibliothekssoftware (kommerzielle und Open-Source-Software). Außerdem entwickelt die KOBV-Zentrale eigene Software für bibliothekarische Anwendungen, z. B.

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

https://de.wikipedia.org/wiki/Vorlage:Literatur

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Statuten des KOBV, § 1, Abs. 1. Website des KOBV. Abgerufen am 16.8.2013.
  2. Monika Kuberek. KOBV: institutionalisiert. In: ZIB-Report. Nr. 01-10, 2001. Abgerufen am 16.8.2013.
  3. Monika Kuberek. Strategien für die Zukunft der regionalen Informationsinfrastruktur - der Kooperative Bibliotheksverbund Berlin-Brandenburg (KOBV). In: ZIB-Report. Nr. 09-35, 2009. Abgerufen am 16.8.2013.
  4. KOBV-Bibliotheken. Website des KOBV. Abgerufen am 16.8.2013.
  5. Statuten des KOBV, § 9. Website des KOBV. Abgerufen am 16.8.2013.
  6. EWIG-Projekt. Abgerufen am 16.8.2013.
  7. KOBV-Portal. Abgerufen am 16.8.2013.
  8. Projekt KOBV-Portal 2.0 (K2). Website des KOBV. Abgerufen am 16.8.2013.
  9. KOBV Volltextserver. Abgerufen am 16.8.2013.
  10. VK Film. Abgerufen am 16.8.2013.
  11. VK Judaica. Abgerufen am 16.8.2013.
  12. VK Noten. Abgerufen am 16.8.2013.
  13. KOBV Bibliothekenführer. Abgerufen am 16.8.2013.
  14. Strategische Allianz von BVB und KOBV. Website des KOBV. Abgerufen am 16.8.2013.
  15. B3Kat – kurz und bündig. Website des Bibliotheksverbund Bayern. Abgerufen am 16.8.2013.
  16. Dagmar Giersberg: B3Kat – Neue Wege für Katalogdaten. Website des Goethe-Instituts, Oktober 2011. Abgerufen am 16.8.2013.
  17. Mable+. Abgerufen am 16.8.2013.
  18. ALBERT – Library Search Engine. Website des KOBV. Abgerufen am 16.8.2013.
  19. OPUS4. Abgerufen am 16.8.2013.

Kategorie:Bibliotheksverbund Kategorie:Bibliothekswesen in Deutschland