Benutzer:Eva-Maria McCormack/Neuer-Artikel-Eva-Maria-McCormack/ArtikeltestGermanZero

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GermanZero e.V.
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Rechtsform e.V.
Gründung 2019 in Hamburg
Gründer Claas Helmke, Heinrich Strößenreuther
Sitz Hamburg
Geschäftsstelle Franklinstraße 27, 10587 Berlin
Vorsitz Sina Arndt, Claas Helmke, Julian Zuber
Geschäftsführung Evelyn Bodenmeier, Eva-Maria McCormack, Heinrich Strößenreuther, Jörg Tuchen, Hellen S. Wobst
Website www.germanzero.de

GermanZero ist eine deutsche Klimaschutzorganisation, die sich dafür einsetzt, dass Deutschland bis 2035 klimaneutral wird. Ziel ist es, dass Deutschland seine völkerrechtliche Verpflichtung aus dem Pariser Weltklimaabkommen von 2015 einhält, welches eine Begrenzung der Erderhitzung auf 1,5-Grad festlegt.[1][2][3][4][5] Um diese zu erreichen, entwickelt GermanZero ein Gesetzespaket, das Maßnahmen definiert, mit denen Deutschland diese Klimaziele erreicht.

Damit das 1,5-Grad-Klimagesetzespaket vom nächsten Bundestag umgesetzt wird, mobilisiert GermanZero zeitgleich Bürger in ganz Deutschland, unterstützt kommunale Klimaentscheide[6] (siehe Volksentscheid) und betreibt Kampagnenarbeit.

GermanZero versteht sich als bürgerliche Initiative in der Klimabewegung. Unterstützt wird die Organisation von einem Netzwerk von mehr als 1.000 ehrenamtlich organisierten Bürgern, die zum Teil auch operativ in der Initiative mitarbeiten.[7]

GermanZero ist ein gemeinnütziger, überparteilicher und unabhängiger Verein mit Sitz in Hamburg und Geschäftsstelle in Berlin, der sich ausschließlich über Spenden finanziert. Die Initiative wurde im Herbst 2019 von Claas Helmke und Heinrich Strößenreuther gegründet, der 2016 das Volksbegehren für ein fahrradfreundliches Berlin (Initiative Volksentscheid Fahrrad) mitinitiiert hat. Dem Vorstand von GermanZero gehören Sina Arndt, Claas Helmke und Julian Zuber an. Mitglieder der Geschäftsführung sind Evelyn Bodenmeier, Eva-Maria McCormack, Heinrich Strößenreuther, Jörg Tuchen und Hellen S. Wobst.

GermanZero ist Mitglied der Initiative Transparente Zivilgesellschaft und veröffentlicht grundlegende Informationen zu Zielen, Mittelherkunft und -verwendung sowie Personalstruktur.[8] 

Gesetzesentwicklung

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An der Entwicklung des 1,5-Grad-Klimagesetzespaket[9] sind Vertreter aus Wissenschaft, Wirtschaft, Politik und Verwaltung sowie der Zivilgesellschaft beteiligt, die über eine digitale Beteiligungsplattform ihre Expertise einbringen. Stephan Breidenbach[10] leitet als Experte für Gesetzgebungslehre die Gesetzesentwicklung. Das geplante 1,5-Grad-Klimagesetzespaket von GermanZero hat drei Stoßrichtungen:

Die Klimaneutralität soll als Grundrecht auf eine lebenswerte Zukunft im Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland verankert werden.

Mit einer CO2-Steuer sollen soziale oder strukturelle Benachteiligungen ausgeglichen werden, die bei der Transformation zur Klimaneutralität bis 2035 entstehen. Die Steuer entspricht GermanZeros Forderung nach einer fairen Klimawende: Verursacher von Treibhausgasverschmutzung sollen entsprechend ihren Emissionen an den Kosten der Klimaneutralisierung beteiligt werden.

Im Rahmen des 1,5-Grad-Gesetzespaketes sollen zahlreiche Einzelgesetze angepasst und so strategische Stellschrauben verändert werden, z. B. um eine Verkehrswende in Land und Stadt, eine forcierte Energiewende oder Zuschüsse für klimaneutrale Heizungen und zahlreiche weitere Maßnahmen zu regeln.

Gesteuert wird dieser Multistakeholder-Prozess von Evelyn Bodenmeier, die zuvor u.a. ein partizipatorisches Multi-Stakeholder-Modell für das Tempelhofer Feld entwickelt hat.[11] 

Der 1,5-Grad-Klimaplan

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Am 17. Dezember 2019 stellte GermanZero auf einer Pressekonferenz[12] den 1,5-Grad-Klimaplan[13] vor auf dessen Grundlage das 1,5-Grad-Klimaschutzgesetzes entwickelt wird. In dem sektorübergreifenden Maßnahmenkatalogs wurden Grundzüge eines zur Erreichung des 1,5-Grad-Zieles für Deutschland definiert. Der Klimaplan basiert auf den Ergebnissen einer Klimapolitik-Zukunftswerkstatt, an der rund 30 deutsche Umwelt- und Politikexperten aus Bereichen wie Energie, Industrie, Verkehr, Gebäude und Landwirtschaft Im November 2019 teilnahmen.

Wissenschaftliche Grundlage des 1,5-Grad-Klimaplans ist die vom Bundesumweltministerium bestätigte[14] Beispielrechnung[15] des Klimaforschers Stefan Rahmstorf darüber, wie viel CO2 Deutschland bei einer maximalen Erderhitzung von 1,75 Grad noch ausstoßen kann. Um das 1,5-Grad-Ziel zu erreichen, standen Deutschland demnach 2020 nur noch 2,4 Gigatonnen zur Verfügung, die bei einem jährlichen Ausstoß von 0,7 Gigatonnen Anfang bereits Mitte 2023 verbraucht wären.[16]

Der Klimaplan definiert in einem ersten Maßnahmenkatalog, wie Deutschland bis 2035 klimaneutral werden und das 1,5-Grad-Ziel einhalten soll. Dazu gehören die klimafreundliche Transformation und ansteigende CO2-Mindestpreise in den Sektoren Energie, Industrie, Verkehr, Gebäude und Wärme, Landwirtschaft, -nutzung und Ernährung, ebenso wie der Ab- und Umbau von klimaschädlichen Subventionen sowie die rechtliche Verankerung des Klimaschutzes.

Ebenso werden Maßnahmen benannt, die Einzelpersonen treffen können, um klimafreundlicher zu leben, etwa in der Verkehrsnutzung, der Ernährung, im Stromverbrauch und beim Heizen. Als ein führender Emissionsverursacher[17] soll Deutschland außerdem globale Mitverantwortung übernehmen und andere Länder dabei unterstützen, Klimaschutzmaßnahmen zu finanzieren und umzusetzen.

Mobilisierung und Kampagnen

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Bürgerentscheide

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GermanZero unterstützt Kommunen und Städte dabei, Bürgerbegehren und Bürgerentscheide auf den Weg zu bringen, um ihre eigenen Kommunen klimaneutral zu machen.[18] Ziel ist, die Forderung nach Klimaneutralität bis spätestens 2035 in einer Bottom-Up-Bewegung auch in den Regionen zu verankern und damit zugleich GermanZeros Initiative für ein 1,5-Grad-Klimagesetzespaket auf bundespolitischer Ebene zu forcieren.

Angeboten werden den kommunalen Initiativen Workshops zum Kick-Off von Klimaentscheiden, Vernetzungsmöglichkeiten, Mustervorlagen zur Umsetzung und Gestaltung der kommunalen Initiativen sowie eine Patenbegleitung. Als zentrales Tool für die kommunalen Klimakampagnen hat GermanZero mit Klimawissenschaftlern einen Klimastadtplan-Generator entwickelt, der auf der Basis örtlicher Daten in einer Überschlagsrechnung kalkuliert, wo und wie die jeweilige Kommune den Ausstoß von Treibhausgasen senken kann.[19] Zugleich werden Kosten, benötigte Investitionen und Personal sowie die Arbeitsplatzeffekte für die regionale Wirtschaft grob quantifiziert. Der Klimastadtplan-Generator ist einsetzbar für Gemeinden ab 5.000 Einwohnern.

Unterstützt von GermanZero startete Essen am 1. Mai 2020 als erste Stadt eine Initiative für einen kommunalen Klimaentscheid. Seitdem folgten Initiativen in Konstanz, Münster, Berlin und Bayreuth.

Klimaversprechen

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Begleitend zu den kommunalen Initiativen lädt GermanZero Bürger ein, Politiker zur Abgabe eines Klimaversprechens zur Einhaltung des 1,5-Grad-Zieles aufzurufen.[20] Im Rahmen dieser Kampagne wurden Abgeordnete des Bundestages bisher fast 30.000 Mal zu Klimaversprechen aufgefordert.[21]

Einzelnachweise

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  1. Klimaschutz - Bürgerinitiative legt alternatives Klimapaket vor. (deutschlandfunk.de [abgerufen am 3. August 2020]).
  2. Isabell Jürgens: German Zero will Deutschland bis 2035 klimaneutral machen. 17. Dezember 2019, abgerufen am 3. August 2020 (deutsch).
  3. "German Zero" - Wie ein Bürgerrat das Klima retten will. Abgerufen am 3. August 2020 (deutsch).
  4. Initiative GermanZero - Ein Volksentscheid zur Klimarettung? | rbb. 17. Dezember 2019, abgerufen am 3. August 2020.
  5. Michael Bauchmüller: Umweltpolitik - Wer vom Klimapaket profitiert. Abgerufen am 3. August 2020.
  6. Klimaentscheide - GermanZero - Für ein klimaneutrales Deutschland bis 2035 | GermanZero e.V. Abgerufen am 3. August 2020.
  7. FOCUS Online: Windkraft - nein danke? Wie Deutschland gegen Windräder kämpft. Abgerufen am 3. August 2020.
  8. GermanZero & Initiative Transparente Zivilgesellschaft. In: https://www.germanzero.de. GermanZero, abgerufen am 3. August 2020.
  9. ZeroLab - Das 1,5°C-Gesetz - GermanZero - Für ein klimaneutrales Deutschland bis 2035 | GermanZero e.V. Abgerufen am 3. August 2020.
  10. Melanie-Vivien Dudlitz: Lehrstuhl für Bürgerliches Recht, Zivilprozessrecht und Internationales Wirtschaftsrecht • Juristische Fakultät • Europa-Universität Viadrina / EUV. Abgerufen am 3. August 2020.
  11. Wer mitmacht, entscheidet. 10. Februar 2015, abgerufen am 12. August 2020 (deutsch).
  12. GermanZero Pressekonferenz 17.12.2019. In: https://www.youtube.com/watch?v=GfZ8gJzBZHE&feature=youtu.be. GermanZero, abgerufen am 3. August 2020.
  13. Klimaplan - GermanZero - Für ein klimaneutrales Deutschland bis 2035 | GermanZero e.V. Abgerufen am 3. August 2020.
  14. https://twitter.com/bmu/status/1113358751963197440. Abgerufen am 3. August 2020.
  15. Wie viel CO2 kann Deutschland noch ausstoßen? In: KlimaLounge. 28. März 2019, abgerufen am 3. August 2020 (deutsch).
  16. Analoge Berechnung wie bei Rahmstorf, Stefan (2019), mit 420 Gt statt 800 Gt. Die im Klimaplan konservativ dargestellten Berechnungen beziehen sich ausschließlich auf die CO2-Emissionen aus Verbrennung und Industrie. CO2-Emissionen aus Landnutzungsänderungen (z. B. Aufforstung) und der Forstwirtschaft sowie andere Treibhausgase (wie Methan und Lachgas) sind darin noch nicht berücksichtigt.
  17. CO2 Ausstoß weltweit nach Ländern. Abgerufen am 3. August 2020.
  18. Klimaentscheide - GermanZero - Für ein klimaneutrales Deutschland bis 2035 | GermanZero e.V. Abgerufen am 3. August 2020.
  19. Klimaentscheide - GermanZero - Für ein klimaneutrales Deutschland bis 2035 | GermanZero e.V. Abgerufen am 3. August 2020.
  20. GermanZero startet Kampagne und nimmt Bundestagsmitgliedern das CoronaKlimaversprechen ab. GermanZero, abgerufen am 3. August 2020.
  21. Klimaversprechen. Abgerufen am 3. August 2020.