Benutzer:Felicecosi/Claudio Knoepfli

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Claudio Knoepfli (* 22. September 1954 in Münsingen) oder Knöpfli ist ein bildender Künstler der in Bern lebt.



Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Seine Mutter Maria Tamaroglio stammte aus Italien dem Piemont aus dem Dorf Andorno-Micca. Sie war Fabrikarbeiterin in einer der Webereien im Valle Cervo. Sein Vater Hans Knöpfli ist Schweizer aus Frauenfeld. Sein Beruf war Grafiker, er war es, der seine Kinder auf Literatur, Architektur, Filme und Kunst aufmerksam machte. Die Schwester Susann ist zwei Jahre jünger und Textilweberin.

Claudio benutzt wechselnde Künstlernamen dessen bekanntester Dieter Jetzt ist. Andere wie Claudio Volta, Zio Diolio folgten sein aktuelles Synonym ist Felicecosi. [1]Seine Eltern stammten nicht nur aus verschiedenen Ländern, sondern gehörten unterschiedlichen Religionen an. Dies führte öfters zu Spannungen in der Ehe. Die unterschiedlichen Auffassungen was auch andere Lebensbereiche betraf vertrugen sich mit der Zeit immer schlechter, so dass es um 1970 zur Scheidung kam.

Für den Künstler, der damals 15 Jahre alt war bedeutete dies eine Situation, der er nicht ohne weiteres gewachsen war. Der strenge Vater war plötzlich weg, für die Mutter, die in den Kriegsjahren des Zweiten Weltkrieges in Italien aufwuchs, war der Status einer geschiedenen Frau eine grosse Belastung. Felicecosi sollte eigentlich eine Berufslehre beginnen, um ins Erwachsenen Leben zu starten. Den Vorkurs an der Schule für Gestaltung in Bern besuchte er 1970-71 mit enthusiastischer Begeisterung. Anschliessend begann er mit der Lehre als Grafiker, die er nach einem Jahr abbrach. Es war ihm zu unkreativ, zu fest an Text und Werbung gebunden. Dazu kam, dass er sich unglücklich in eine Klassenkameradin verliebte was ihm mit der Zeit über den Kopf stieg.

Damals, in den 70er Jahren des 20. Jahrhunderts war in Bern die Aktionsgalerie sehr renommiert. In ihr stellten Kunstgrössen wie Hermann Nitsch, Christian Ludwig Attersee und unter vielen anderen auch Dieter Schwertberger aus. Einmal bei einem Besuch in der Aktionsgalerie sah er ein Bild von Schwertberger, das ihn magisch anzog, ein Schlüsselerlebnis, er war von der Aussagekraft zutiefst berührt. Der seltsame Zufall wollte es, dass er wenig später 1972 Dieter Schwertberger in Österreich im Dorf Reichenau an der Rax zusammen mit Ernst Fuchs persönlich kennenlernte. Für den jungen Mann bedeutete dies der erste Kontakt zur Kunstwelt mit seinen Genies. Er der aus der provinziellen Hauptstadt Bern kam und sich bisher eher mit der konkreten Kunst wie, die eines Max Bill gegenüber sah, nahm auf einmal andere Welten wahr. Traum-Religions-Kult-Phantasiewelten, die speziell in den Werken des Maler Fürsten Fuchs erlebbar waren, fesselten den sensiblen Mann aus der Schweiz. Auf einmal waren Gustav Klimt und Egon Schiele nicht irgend welche weit entfernten Menschen, sondern es schien als hätten sie noch bis vor kurzen die Szene in Wien mitbestimmt. Bis dann die Ablösung durch den Fantastischen Realismus kam, der in Ernst Fuchs einer der wichtigsten Vertreter sah.

In den 70er und 80er Jahren des 20sten Jahrhunderts war die Kunstszene in Bern sehr lebendig. Die Kunsthalle Bern gehörte zu einem der renommiertesten Ausstellungsorte in Europa. Diesen Ruf verdankte das Haus nicht nur Harald Szeemann und Johannes Gachnang, sondern der Jahrzehnte langen Aufbauarbeit vieler Mitwirkenden Künstler, Sammler, Sponsoren und dem interessierten Publikum. Wie so oft kam nach diesem Aufblühen ein langsames Verwelken. Die Kunsthalle Bern macht heute nicht mehr von sich reden und es zirkulieren Gerüchte wonach sie an Private verkauft werden soll. In jener Zeit hielt sich auch Claude Sandoz in Bern auf. Er wurde damals überaus bekannt und es gab kaum eine Museumssammlung, die nicht mindestens ein Werk von ihm ankaufte. Auch Felicecosi gefielen seine Arbeiten sehr. Von ihnen ging etwas Fröhliches befreites aus. Da war noch die Galeristen Grösse Toni Gerber, der für viele Jahre in der Szene mitmischte und manchen Künstler zum Durchbruch verhalf. Felicecosi mochte ihn nie ganz zu überzeugen er war ihm zu sprunghaft, wechselte all zu oft die Malstile und Themen. Die ganz Grossen Markus Rätz und Franz Gertsch waren für Felicecosi nie von Interesse, sie wirkten auf ihn zu statisch, wenig verspielt und sehr repetitiv. Und da war noch Jimmy Fred Schneider der unglücklich, jedoch von allen geliebte Eisenplastiker dem wer weiss was zugestossen und der dem Alkohol verfallen war. Bei ihm absolvierte Felicecosi eine kurze Assistenten Zeit.

Felicecosi war nirgends richtig zu Hause und so trieb er sich oft in Bern herum, des Nachts mit anderen Jugendlichen. Dieses Herumziehen, das mit dem Suchen von etwas in Verbindung stand, von dem er selber nicht wusste, was es war, hat gemeinsames mit Robert Walser’s Stadt Nomadentum während seiner Zeit in Bern. Felicecosi wird von Hans Christoph von Tavel des Öfteren mit dem Schriftsteller Walser verglichen. Dies bezieht sich auch auf die Form des Erzählens im Bild und auf die Sensibilität eine Aussage zu erzeugen die das Dazwischen des Daseins, zwischen Diesseits und Jenseits, anspricht.

Im Sommer 1973 besuchte er auf eigene Faust Griechenland in seinem leichten Gepäck war auch ein Skizzenblock. Dann kam der Entschluss per Autostopp nach Marokko zu reisen und dort so etwas wie Freiheit zu erleben also zog er los. Während jener Reise fertigte, er ein gezeichnetes Tagebuch an, das verloren ging. Dieses Aufzeichnen in Bildform begleitet ihn durch sein Leben, so entstanden zahlreiche Skizzenbücher, von denen diejenigen aus New York 1985 die Reichhaltigsten sind. Anschliessend besuchte er für kurze Zeit Afghanistan und durchreiste zu diesem Zweck Italien, Jugoslawien, die Türkei und den Iran. Sein geheimes Ziel war Indien doch er wurde in Kabul schwer krank und musste so rasch als möglich in die Schweiz zurückkehren. Es gab noch einen kurzen Abstecher nach Amsterdam, wo er sich völlig verblüfft im Rotlichtmilieu vorfand und den Anblick von Frauen in Schaufenstern anfänglich für eine traumhafte Vision hielt.

1975 schuf er das Dorfporträt in Sugenheim/Deutschland die Ausstellung enthielt 25 Zeichnungen, die er an Ort fertigte. Interessant war sein Experiment mit Temperaturmessfarben, die mit dem Einfluss von Hitze ihre Farbe veränderten. Die Bilder waren auf grosse Stahlplatten gemalt, die man mit der Gasflamme erhitzen konnte. Das führte er in einem Dorfrundgang den Besuchern vor. Er merkte, dass der Erfolg nicht so einfach zu erringen war. Nachdem er bei seiner Grossmutter in Andorno Micca eine Bleibe eingerichtet hatte und dort nicht sonderlich willkommen war, denn sein Einkommen war gleich null, entschloss er sich 1976 in die Kunstakademie in Rom einzutreten und Malerei zu studieren. Marcello Avenali ein bekannter Römer Künstler war der damalige Direktor, er war einer dieser grundehrlichen, umgänglichen und sehr sympathischen Menschen wie man sie immer wieder in Italien antreffen kann. Es sah sehr schnell, dass Felicecosi bereits ein echter Künstler war und riet ihm ab die Akademie zu besuchen, es sei für ihn nur vergeudete Zeit. Der junge Künstler hoffte mit dem Diplom der Akademie den Status eines Zeichenlehrers in der Schweiz zu erlangen um, damit mit Unterrichten seinen Broterwerb bestreiten zu können. Tragischerweise wurde daraus nichts, denn er besass zu wenig Geld um in Rom einigermassen anständig Leben zu können. Er sparte am Essen, liess manche Mahlzeit aus und bewohnte kleine Zimmer, die er mit anderen teilte "camere a lettini" nannten die Römer das. Doch trotz seiner Armut hatte er Glück, denn Sonja Martelloni auch sie eine Akademiestudentin und Künstlerin verhalf ihm bei ihren Eltern in einem Dorf ausserhalb Roms, mitten im einst Etruskischen Land zu warmen Mahlzeiten. Mit ihr zusammen machte er Ausflüge zum Beispiel nach Tivoli.

Rom durchwanderte er unzählige male vor allem im Zentrum, bestaunte all die berühmten Bauwerke Überreste aus der Römerzeit, Mausoleen für Kaiser das Pantheon, die Piazza Navona, die Piazza Campo Di Fiori mit dem Monument zu Ehren von Giordano Bruno. Auf diesem Platz befand und befindet sich noch heute das "Cinema Farnese" wo man für 500 Liren Filme sehen konnte. Die Krönung seiner Entdeckungen waren die Werke von Caravaggio in einigen der Kirchen. Das gab es in Bern definitiv nicht und bereicherte den damals 22-Jährigen enorm. Er war Porträtmaler auf der Piazza Di Spagnia mit wenig Erfolg. Und schliesslich verlies er Rom und kehrte 1976 nach Bern zurück. Er tat sich schwer, wohnte um 1979 bei der Freundin Eva Wyss und fand 1980 einen Atelierraum im Susanne Schwob Künstlerhaus am Falkenhöheweg 15 im Länggassquartier. Dort traf er auf Werner Otto Leuneberger und Serge Brignoni beides ältere Kunstmaler, die ihn kaum beeinflussten, ihn jedoch im geheimen wohlwollend unterstützten, sodass er seinen ersten Sammler kennenlernte, den Ingenieur Peter Böhm ursprünglich aus Wien. Böhm verfasste Artikel über Ausstellungen in Berner Zeitungen und unterstütze auch Werner Otto Leuenberger, Carlo Eduardo Lischetti sowie gelegentlich andere Berner Künstlerinen und Künstler. Der grosszügige Mann starb nur kurze Zeit nach seiner Pensionierung 1996. Eine weitere wichtige Berner Kunstsammler Persönlichkeit war die Malerin Lotti Pulver auch sie portierte den talentierten Felicecosi über mehr als 20 Jahre und kaufte viele Arbeiten von ihm, 2010 verstarb sie. Ein dritter wichtiger Sammler war Professor Thomas Geiser aus Basel das freundschaftliche Verhältnis dauerte 30 Jahre, bis sich 2003 die Wege trennten. Diese Verluste an Kundschaft und das Wegbleiben der Ausstellungsbesucher-innen zwangen den Künstler um zu denken andere Wege zu gehen, denn von seiner Kunst konnte er ab 2005 nicht mehr leben. Das war wiederum nicht das, was er eigentlich erhofft hatte, denn nach so vielen Jahre der intensiven künstlerischen Tätigkeit hätte er sich sehr gern als Professor in einer Akademie gesehen oder als anerkannter Künstler. Hans Christoph von Tavel äusserte sich dazu in einem Brief mit den Worten: Ausser Jürgen Gläsemer (dem ehemaligen Kurator der Kleesammlung) und Markus Landert (dem Direktor des Kunstmuseums des Kantons Thurgau) hat dich das offizielle Kunstbern nie akzeptiert.

Seine produktive Zeit, während der er malte, dauerte von 1980 bis 2005 ab 1997 schuf er selbst gegossene Bronzeplastiken.

ab 2005 bis 2010 widmete er sich diversen Ausbildungen so wurde er Erwachsenenbildner, Kinesiologe, Masseur, Pflegehelfer, Stadtführer und Museumsaufsicht. In der verbleibenden Zeit widmete er sich seiner Kunst.

Ausstellungen, Diverses

1975 Schloss Sugenheim, D  ``Dorfportrait``

1978 Aktionsgalerie Bern, CH ``Spray Art``

1978 Galerie Schneider, Le Landeron, CH, Kuenstlernamen Dieter Jetzt

1979 Generalgalerie, Bern ``Strandgut``

1981  Berner Galerie, Bern, CH ``Ufo``

1982  Aktionsgalerie ``Wilde expressive Malerei, Jetzt Knoepfli)

1982  Loeb Galerie, Bern ``Wilde Malerei``

1982 Kunsthalle bern

1988 Kunstmuseum, Bern, Graubilder

1990  Kunstraum Parterre, Bern1993 Centre PasquART, Biel, CH  ``Volovedo Frogview``

1999 Sammlung Lotti Pulver Bern.

2003 - 2007Ausstellungen im eigenen Atelier in Bern

2013 - 2014 Kunstverschenkaktion, Bern

2014 Multikulti,PperipherieARTS, Boll, CH

2014 eco zona, Bern

2015..... geschnitzte Wegfindungsstäbe.

2017 Abwendung von computergenerierten Bildern und Rückbesinnung auf die traditionelle Machart von Zeichnungen und Gemälden.

2016, 17,18,19 mehrmonatige Aufenthalte in Tailand mit intensiven Mal- und Zeichenphasen



Aus – und Weiterbildungen

1971-72 Schule für Gestaltung, Bern

1976-77 Kunstakademie, Rom

1996 Bronzegiesser, Wachsausschmelzverfahren, Indien und Schweiz

2005 Erwachsenenbildner sveb 1, Ballenberg

2011 Stadtführer, Bern

1984 Aeschlimann Stipendium


Videoproduktionen

1995 "SINCERO"

1995 "MUSICA"

2012 “VIRTUELLER VIRTUOSO“

Illustrationen

1975  “Im Hof der fallenden Sterne`“ von Juergen Koenig, Bern

1980 - 1986Bulletin des Departements fuer auswaertige Angelegenheiten

2004  “Fleur" und "Tulipani" zwei Taschenkinos

  1. Webseite von Claudio. Abgerufen am 21. Mai 2019.