Benutzer:GregSpeare/Slomo

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Adam Słomka (2016)

Adam Andrzej[1] Słomka (* 23. November 1963 in Teschen) ist ein polnischer nationalkonservativer Politiker (KPN, AWS) und ehemaliger Dissident während der Volksrepublik Polen. Er war dreifach Abgeordneter im Sejm.

Während des Besuchs in einem Lyzeum in der oberschlesischen Großstadt Kattowitz schloß er sich der illegalen KPN um Leszek Moczulski an. Mit dem Ausrufen des Kriegszustandes 1981 wurde er verhaftet und zu einer Bewährungsstrafe von anderthalb Jahren verurteilt. Nachdem er 1984 beim Wiederaufbau der KPN aktiv wurde, wurde er bereits im März 1985 wieder verhaftet. Gegen ihm sowie Leszek Moczulski, Krzysztof Król, Andrzej Szomański und Dariusz Wójcik wurde ein Prozess geführt („Zweiter KPN-Prozess“), der in einem Schuldspruch und zweiundhalbjähriger Freiheitsstrafe für Słomka endete. Im September 1986 kam er wegen einer Amnestie frei und suchte Nähe zur Kämpfenden Solidarität des Kornel Morawiecki.

Nach der politischen Wende blieb KPN den sog. Kontraktwahlen in 1989 fern. Bei der nächsten Wahl 1991 wurde Słomka in den Sejm gewählt, ebenfalls in der vorzeitigen Wahl 1993. Als 1997 KPN an der Wahlallianz AWS teilnahm, errang er zum dritten und bisher letzten Mal ein Parlamentsmandat. Während sich KPN kurz darauf von der AWS wieder löste, spaltete sich eine Abgeordnetengruppe um Słomka von der Partei und er gründete dei Splitterpartei KPN-Obóz Patriotyczny (deutsch: Patriotisches Lager), später umbenannt zu KPN Ojczyzna (KPN Vaterland). 2001 schied er mit Ablauf der Wahlperiode aus dem Parlament.

In der Präsidentschaftswahl 2005 bewarb er sich um das höchste Amt der Republik Polen und erreichte in der ersten Wahlrunde mit knapp 9.000 Stimmen den letzten Platz.[1] Ebenfalls scheiterte 2018 seine Kandidatur in der Wahl des Stadtpräsidenten (Oberbürgermeister) von Kattowitz, als er 99 Stimmen erhielt.[2]

Im Jahre 2010 wurf die Kattowitzer Staatsanwaltschaft Słomka die Anstiftung zur Körperverletzung an einem Richter vor. Nachdem während Gerichtsverhandlung eine gerichtspsychologische Untersuchung angeordnet wurde, weigerte sich Słomka mehrmals, an den angekündigten Terminen teilzunehmen. Im März 2011 wurde gegen ihm deshalb eine zweiwöchige Ordnungsstrafe verhängt.[3]

Im Jahre 2012 zeichnete sich zum Abschluss des Gerichtsprozesses, der gegen die für die Einführung des Kriegsrechts Verantwortliche in Warschau geführt wurde, ein Freispruch ein. Adam Słomka unternahm eine Protestaktion, indem er den Richtertisch besetzte und das Vorlesen des Urteils verhinderte. Nach anderthalb Stunden wurde er von der Polizei abgeführt. Er wurde deshalb zu einer zweiwöchigen Ordnungsstrafe verurteilt.[4] Da gegen diese Strafe keine Berufungsmöglichkeit bestand, wandte sich Słomka an EGMR, welches am 16. Dezember 2018 seiner Klage gegen den polnischen Staat stattgab.[5]

Einzelnachweise

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  1. a b Obwieszczenie Państwowej Komisji Wyborczej z dnia 10 października 2005 r. o wynikach głosowania i wyniku wyborów Prezydenta Rzeczypospolitej Polskiej, zarządzonych na dzień 9 października 2005 r. In: Dziennik Ustaw, sejm.gov.pl. 10. Oktober 2005, abgerufen am 28. April 2020.
  2. [1]
  3. [2]
  4. [3]
  5. [4]