Benutzer:Headbreak/Anleitung zur Menschenzucht

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Anleitung zur Menschenzucht ist ein Artikel des SPD-Parteivorsitzenden Sigmar Gabriel, welcher am 15. September 2010 in der Wochenzeitung Die Zeit veröffentlicht wurde. In der Online-Ausgabe wurde der Titel später in Welch hoffnungsloses Menschenbild! umbenannt.

In diesem kritisiert Sigmar Gabriel die sozialdarwinistische Einstellung Thilo Sarrazins. Kern des Artikels ist, dass Sarrazins Werk Deutschland schafft sich ab eine „intellektuelle Entgleisung“ sei und seine eugenischen Vorstellungen einen Rückschritt darstellen würden, da aufgrund einer solchen Einstellung in der Vergangenheit 60.000 Sterilisationen durchgeführt worden seien, was mit seinem Menschenbild nicht zu vereinbaren sei.

Um einen Parteiausschluss zu verhindern, erklärte Thilo Sarrazin daraufhin, dass er in seinem Buch nicht die Umsetzung sozialdarwinistischer Theorien vertrete, keine Migranten diskriminieren und keine Grundsätze der SPD habe verletzen wollen.

Thilo Sarrazin wurde dann aber doch nicht aus der Partei ausgeschlossen. Sigmar Gabriel erklärte dies mit: "Die SPD ist die Partei mit der größten Meinungsvielfalt. Wir müssen Meinungsverschiedenheiten aushalten."

Behauptungen von Sigmar Gabriel[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Sigmar Gabriel verwendet in seinem Artikel folgende Argumente:

  1. Einflussfaktoren wie Einkommensverhältnisse, Bildung, Sozialstatus, kulturelle Prägung, Integration oder Desintegration in den Arbeitsmarkt seien weit entscheidender als natürliche biologische Auslese.
  2. Integrationsbemühungen durch Förderung und Bildung würden an Charaktereigenschaften wie Fleiß, Anstrengung und Disziplin viel ändern können. Intelligenz würde nicht im Wesentlichen vererbt werden.
  3. Wenn heute 40 Prozent der ausländischen Jugendlichen in Deutschland keinen berufsqualifizierenden Abschluss machen, dann würde das an mangelnder Sprachförderung oder fehlenden Ganztagsschulen liegen. An den Mendelschen Gesetzen würde es aber nicht liegen.
  4. Die Behauptung, dass Menschen unterschiedlich seien, stellt Sigmar Gabriel als hoffnungsloses Menschenbild dar, welches nicht mit der Aufklärung vereinbar sei.
  5. Thilo Sarrazins Weltbild sei mit einem Bild vom freien und zur Emanzipation fähigen Menschen nicht vereinbar.

Verwendete Zitate[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Folgenden sind die Zitate aus dem Buch Deutschland schafft sich ab aufgelistet, die Sigmar Gabriel für wichtig genug hielt, um sie in seinem Artikel zu verwenden.

„In der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts gab es immer mehr Angriffe auf die Fragestellung. Diese Attacken waren letztlich Ausdruck von Wertungen, die gewisse Fragen als unzulässig verwarfen. Aber sie waren nicht empirisch begründet.“

S. 353

„Intelligenz ist aber zu 50 bis 80 Prozent erblich. Deshalb bedeutet ein schichtabhängig unterschiedliches generatives Verhalten leider auch, dass sich das vererbte intellektuelle Potenzial der Bevölkerung kontinuierlich verdünnt.“

S. 91/92

„belegt ist (…), dass zwischen Schichtzugehörigkeit und Intelligenzleistung ein recht enger Zusammenhang besteht“

S. 93

„Das Muster des generativen Verhaltens in Deutschland seit Mitte der sechziger Jahre ist nicht nur keine Darwinsche natürliche Zuchtwahl im Sinne von ›survival of the fittest‹, sondern eine kulturell bedingte, vom Menschen selbst gesteuerte negative Selektion, die den einzigen nachwachsenden Rohstoff, den Deutschland hat, nämlich Intelligenz, relativ und absolut in hohem Tempo vermindert“

S. 353

„die in Schwaben lebenden Menschen durchschnittlich einen höheren Intelligenzquotienten haben als jene in der Uckermark (…)“

S. 24

„Auch im besten Bildungssystem wird die angeborene Ungleichheit der Menschen durch Bildung nicht verringert, sondern eher akzentuiert“

S. 249

„Für einen großen Teil dieser Kinder ist der Misserfolg mit ihrer Geburt bereits besiegelt: Sie erben (1) gemäß den Mendelschen Gesetzen die intellektuelle Ausstattung ihrer Eltern und werden (2) durch deren Bildungsferne und generelle Grunddisposition benachteiligt“

S. 175

„dass Menschen unterschiedlich sind – nämlich intellektuell mehr oder weniger begabt, fauler oder fleißiger, mehr oder weniger moralisch gefestigt – und dass noch so viel Bildung und Chancengleichheit daran nichts ändert“

S. 9.

„Oft sind Menschen, die vorwiegend körperliche Arbeit verrichten, auch gar nicht geeignet für geistige oder verwaltende Tätigkeiten und schon gar nicht für Umschulungen in späteren Lebensjahren, weil sie, wie die Bildungspolitiker das bezeichnen, ›eher praktisch begabt‹ sind.“

S. 55

„Es könnte beispielsweise bei abgeschlossenem Studium für jedes Kind, das vor Vollendung des 30. Lebensjahres der Mutter geboren wird, eine staatliche Prämie von 50000 Euro ausgesetzt werden. (…) Die Prämie – und das wird die politische Klippe sein – dürfte allerdings nur selektiv eingesetzt werden, nämlich für jene Gruppen, bei denen eine höhere Fruchtbarkeit zur Verbesserung der sozioökonomischen Qualität der Geburtenstruktur besonders erwünscht ist“

S. 389/390

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]