Benutzer:JEW/Castros von Punta Neixón

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Castro von Punta Neixón und Luftbild
Castro von Punta Neixón und Luftbild
Castro von Punta Neixón und Luftbild

Die Castros von Punta Neixón sind zwei benachbarte Promontory Forts (Castro Pequeno und Castro Grande), auf einem Vorgebirge in der Ria de Arousa (Bucht), in Cespón bei Boiro, in der Provinz A Coruña, in Galicien in Spanien. Ihre Nutzungsphase reichte vom Ende der Bronzezeit bis in die späte Römerzeit.

Die Anlagen der Castrokultur wurden in den 1920er Jahren von Florentino López Cuevillas (1886–1858) und Fermín Bouza Brey, in den 1970er Jahren von Fernando Acuña Castroviejo (1945–2016) und von 2003 bis 2008 von Xurxo Ayán Vila ausgegraben. Das Archäologische Zentrum wurde am Geländeeingang installiert.

Das möglicherweise aus dem 8. Jahrhundert v. Chr. stammende Castro Pequeno, eines der ältesten der Kultur liegt am Ende der Landzunge und weist die ältesten Besiedlungsspuren auf. Es enthält, vertreten durch mehrere runde Hüttengrundrisse, wichtige architektonische Reste.

Das Castro Grande wurde im 5. Jahrhundert v. Chr. gegründet, möglicherweise als das Castro Pequeno bereits aufgegeben war. Es hat monumentale Verteidigungsanlagen, darunter einen über drei Meter tiefen und etwa 10,0 m breiten Wassergraben und einen Erdwall, der das Castro vom Rest des Vorgebirges abtrennt. Die in den Gehegen gefundenen Materialien sind insbesondere im Hinblick auf Importe, die den Ort als Handelsplatz zwischen der mediterranen und der lokalen Bevölkerung ausweisen, von großem Interesse.

Unter den Fundstücken sticht ein in den 1970er Jahren entdeckter punischer Aryballos[1] aus dem 5. bis 4. Jahrhundert v. Chr., heraus. Bei den Ausgrabungen von Xurxo Ayán Vila wurde neben zahlreichen punischen Keramiken, unter denen die Amphoren von Maña-Pascual hervorzuheben sind, ein weiteres Aryballosfragment gefunden. Ferner kampanische, römische und spätrömische und hispanische Keramik, sowie phokische Terra Sigillata. Im Graben fand sich reichlich punische Keramik, ein verziertes Knochenstück und eine Fibel. Die gut erhaltene Keramik bietet ein einzigartiges Set aus der Phase II der Castrokultur (4. bis 2. Jahrhundert v. Chr.) in der Rías Baixas. Es enthält u. a. Krüge und Schalen vom Typ Toralla und Cíes und ein einmaliges Stück vom Typ Recarea.

Das Castro hatte bis zum 5. Jahrhundert v. Chr., als seine Siedlungsfunktion bereits verloren war, weiterhin einen Platz im Handelsnetz.

Es gibt neben Neixón weitere Promontory Forts, wie Baroña (Porto do Son), Fazouro (Foz) oder Punta dos Prados (Ortigueira) und Castros im Bergland, wie das Castro de Vilar, die im Zusammenhang mit dem Bergbau und der Goldgewinnung stehen. Einige dokumentieren Kontakte zwischen der Castrokultur und den mediterranen Zivilisationen, andere zeigen die Verschmelzung mit der römischen Kultur (Santomé). Es gibt Castros von enormen Ausmaßen wie San Cibrán de Lás, das Zentrum des Archäologischen Parks der Castrokultur sein wird, oder San Millán in Cualedro, nahe der Grenze zu Portugal. Neue Thesen über das Castro Grande des Neixón besagen, dass es die Funktion erfüllte, Produkte die im Seehandel erworben wurden, umzuverteilen.

  • Xurxo M. Ayán Vila: Os Castros de Neixón. Serie Keltia. Noia: Editorial Toxosoutos.2005 ISBN 84-96259-71-4.
  • Xurxo M. Ayán Vila: Os Castros de Neixón II. Noia: Editorial Toxosoutos. 2008 ISBN 978-8496673-64-9.

Einzelnachweise

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  1. Aryballos (altgriechisch ἀρύβαλλος arýballos, Plural Aryballoi) ist ein kleines Gefäß aus der griechischen Antike mit kugeligem Bauch, eng eingezogenem Hals und breitem, flachem Mündungsteller

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