Benutzer:JEW/Münzfund von Neudorf

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Auf den Münzfund von Neudorf stieß Konrad Grassmann aus Neudorf einem Vortort von Weismain im oberfränkischen Landkreis Lichtenfels in Bayern 1952 beim Pflügen.

Er fand eine Menge gestanzter Plättchen und nahm sie mit. Einige zeigte er dem Pfarrer Andreas Rauh, der erkannte, dass es sich um mittelalterliche Münzen handelt. Der Landrat legte sie der Staatlichen Münzsammlung in München vor. Diese stellte die Bedeutung des Fundes für die Münzgeschichte des ausgehenden 13. Jahrhunderts fest.

Es wurden insgesamt 1331 Pfennige mit einem hohen Silbergehalt geborgen. 930 „Bamberger Pfennige“, Prägungen des Eckbert von Andechs-Meranien (Bischof von 1203 bis 1237) und Arnold von Solms (Bischof von 1286 bis 1296) stellen zwei Drittel der Funde dar. Ihnen folgen 218 Pfennige der Reichsmünzstätte Nürnberg, 179 „Schweinfurter Pfennige“, während vier der Pfennige in Würzburg von Otto I. von Lobdeburg (Bischof 1207 bis1223) geprägt wurden. Der Münzschatz muss nach 1291 vergraben worden sein.

Von den 1331 Pfennigen mit einem Gesamtgewicht von 660 Gramm sind 92 Stück (etwa 46 Gramm Silber) im Weismainer Museum vorhanden. Der größere Teil (etwa 332 Gramm) wurde vom Diözesanmuseum Bamberg angekauft. Bei Pfarrer Rauh verblieb eine kleine Münzauswahl. Derzeit sind etwa 756 Münzen (etwa 378 Gramm (angenommenes Gewicht etwa 0,5 Gramm pro Pfennig) nachweisbar.

Experten bezweifelten, dass es sich bei dem Fund um den Meranierschatz handelt. Der letzte Meranierherzog, Otto VIII., war 1248 (vor Vergrabung des Schatzes) 22-jährig und kinderlos auf der Burg Niesten verstorben. Sein plötzlicher Tod löste Spekulationen und den „Meranischen Erbstreit“ zwischen den Grafen von Orlamünde und dem Bamberger Bischof Berthold von Leiningen (1258-1285) aus, welcher 1260 durch den Vertrag von Langenstadt beigelegt wurde.

755 erließ König Pippin der Jüngere die karolingische Münzordnung. Danach ist nur noch Silber als Währungsmetall zugelassen. Der Pfennig oder Denar bildet die Münzeinheit.

Münzefunde in der Nähe

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1961 wurde in Erlach ein Münzfund gemacht. In einem Gefäß fanden sich 772 Münzen, die in die Zeit um 1450 datiert werden. Die Scherben des Schatzgefäßes, welches sich in der Archäologischen Staatssammlung München befand (Inv. Nr. 1963, 126), werden im Archäologie-Museum Oberfranken in Forchheim ausgestellt.

  • Konrad Radunz: Vor- und Frühgeschichte im Landkreis Lichtenfels, 1969
  • Dirk Steinhilber: Der Münzfund von Neudorf. Sonderdruck aus "700 Jahre Stadt Schweinfurt 1254 - 1954", Selbstverlag der Stadt Schweinfurt
  • Sigrit Horsch-Albert: Die Andechs-Meranier und ihre Nachfolger am Obermain. Schriftenreihe des Stadtmuseums Bayreuth, Heft 6, 1994


Kategorie:Münzfund Kategorie:Depotfund (Bayern) Kategorie:Archäologischer Fund (Mittelalter)