Benutzer:JEW/Nekropole von Peyrehaut

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Die 1863 von Pierre Sansas (1804–1877) entdeckte Nekropole von Peyrehaut liegt in einem kleinen Wald, am Chemin de Couhins, im Südwesten von Villenave-d’Ornon, unmittelbar südlich von Bordeaux im Département Gironde in Frankreich. Sie besteht aus fünf (ehemals sechs) schlecht erhaltenen Allées couvertes bzw. Dolmen. Dolmen ist in Frankreich der Oberbegriff für neolithische Megalithanlagen aller Art (siehe: Französische Nomenklatur).

Nekropole von Peyrehaut

Grabungsgeschichte

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  • Léo Drouyn (1816-1896) erstellte 1870 einen Gesamtplan auf dem sechs Denkmäler erscheinen. Zugleich begann der Besitzer des Geländes mit der Zerstörung der Denkmäler, da er plante Wein anzupflanzen, vollendete sein Projekt jedoch nicht.
  • 1942 grub Jean Ferrier das Galeriegrab Nr. 2 aus.
  • 1944 grub Marie-Roger Séronie-Vivien (1927–2013) die Galeriegräber Nr. 1 und 3 aus.

Die Nekropole hat einige einigermaßen erhaltene Megalithanlageen aus Puddingsteinblöcken.

Galeriegrab 1 ist Nordwest-Südost orientiert und 6,15 m lang. Die Breite variiert zwischen 1,3 und 1,5 m, bei einer Höhe von etwa 1,0 m. Es ist vermutlich vom Typ „Allées girondines“[1] bzw. „Type aquitain“ und wird von sechs Tragsteinen auf der rechten und zwei auf der linken Seite begrenzt. Die Endplatte ist 1,5 m lang. Zwei Platten in der Mitte des Ganges können Reste der Deckenplatte sein.

Galeriegrab 2, ebenfalls vom Type aquitain, ist Nordwest-Südost orientiert und etwa 10,0 m lang, 1,5 m breit, bei einer Höhe von 0,8 m. Die Platten des Mittelteils fehlen auf einer Länge von etwa 5,0 m. Der hintere Teil besitzt zwei Orthostaten auf jeder Seite, eine auf dem Boden liegende Platte und eine Endplatte. Der vordere Teil besteht aus vier Platten (eine auf jeder Seite und zwei auf dem Boden liegend).

Galeriegrab 3 liegt parallel zu Galeriegrab 2, jedoch mit umgekehrter Ausrichtung. Es ist ebenfalls vom Type aquitain, fast 10,0 m lang, Innen 1,0 m breit, bei einer Höhe von etwa 0,85 m. Die Kammer wird auf jeder Seite von vier Orthostaten begrenzt. Die Endplatte ist 1,3 m lang. Die drei in der Mitte sichtbaren Platten können Reste des Pflaster (Bodenbelag)|Bodenpflasters]] sein.

Galeriegrab 4 ist weitgehend ruiniert. Erhalten sind auf einer Länge von etwa 5,0 m noch fünf Tragsteine (drei stehend, zwei liegend). Der höchste misst etwa 0,8 m.

Anlage 5 ist total ruiniert. Es war wahrscheinlich ein Nordwest-Südost orientiertes Galeriegrab. Erhalten sind nur die Endplatte (1,5 m) und ein 1,1 m hoher Orthostat.

Archäologisches Material

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1942 entdeckte Jean Férrier in Nr. 2 nur das Fragment einer polierten Axt, eine Feuersteinklinge und drei Scherben.

Marie-Roger Séronie-Vivien (1927–2013) durchsuchte die Galerien 1 und 3. In Galerie 1 wurden diverse Tonscherben, drei unbearbeitete Feuersteine, ein Feuersteinmeißel und drei Bruchstücke einer Bronze gefunden. Die Erkundung der Galerie 3 ergab nur eine Scherbe. Es wurden nirgends menschliche Knochen gefunden.

Die Funde wurden in Privatsammlungen verstreut. Ein Teil gelangte ins Musée d’Aquitaine in Bordeaux.

  • Alain Beyneix: Monuments mégalithiques en Aquitaine, Saint-Cyr-sur-Loire, Éditions Alan Sutton, 2009, 96 p. (ISBN 978-2-84910-957-1), S. 83-86.
  • Marc Devignes: Inventaire des mégalithes de la France, 9 - Gironde, CNRS Éditions, 1995, ISBN 227105303X S. 109-111.
  • Brigitte und Gilles Delluc, Jacques Lagrange: Léo Drouyn en Dordogne, 1845-1851 : dessins, gravures, plans et texts Verlag Périgueux : Société historique et archéologique du Périgord, 2001.

Einzelnachweise

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  1. Die Allées girondines sind nicht in den Boden eingetiefte Galerien, deren Breite und Höhe konstant bleiben. Sie haben im Allgemeinen niedrige Decken (1,0 m bis 1,5 m). Ihre Längen liegen zwischen 8,0 und 18,0 m. Ihre Ausrichtungen sind variabel.

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