Benutzer:JEW/Steinkreise von Grzybnica

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Steinkreise von Grzybnica
Steinkreise von Grzybnica
Steinkreise von Grzybnica

Die Steinkreise von Grzybnica (dt. Alt Griebnitz) liegen im Wald 23 km südöstlich von Koszalin (dt. Köslin) an der Straße „kamienne kregi“ (dt. Steinerne Kreise) in der polnischen Woiwodschaft Westpommern. Sie haben Durchmesser bis 36 Meter und bestehen aus kleinen Steinen. Der auf das 2. bis 1. Jahrhundert v. Chr. datierte Komplex umfasst fünf Steinkreise. Vier liegen als Gruppe zusammen; einer liegt 300 m entfernt.

Grzybnica ist das erste Gräberfeld mit Steinkreisen der eisenzeitlichen Wielbark-Kultur, das komplett ausgegraben und publiziert wurde. Die Ausgrabungen wurden zwischen 1974 und 1986 von Ryszard Wołągiewicz (1933–1994 - gest. vor der Publikation[1]) begonnen. Der Steinkreis V wurden erst 1982 entdeckt.

Das Gräberfeld von Grzybnica ist birituell und umfasst Körper- und Brandbestattungen. Bei den Körperbestattungen lagen die Toten mit dem Kopf nach Norden und erhielten Grabbeigaben aus Metall und Keramik. Zwei Rundhügel, zwei dreieckige, 14 runde und 12 Pflaster anderer Form sowie zahlreiche Bautasteine markieren die Feuerbestattungen.

Die Ausgrabungen zeigen keinen Zusammenhang zwischen dem Geschlecht der Toten und der Art der Bestattung, aber einige männliche Bestattungen hatten wenige Grabbeigaben.

  • Steinkreis Nr. 1 hat 36 m Durchmesser und bestand ursprünglich aus 33 (jetzt 20) 1,2 bis 1,5 m hohen Steinen im Abstand von etwa 3,5 m, die teils Bearbeitungsspuren aufweisen. Die Steine waren an der Basis von einem umlaufenden Kranz aus Packsteinen umgeben. Innerhalb des Kreises wurde ein Bautastein und ein dreieckiges Pflaster entdeckt
  • Steinkreis Nr. 2 hat ebenfalls 36 m Durchmesser und besteht aus 16 erhaltenen Randsteinen im Abstand von 3,5 m. Zusätzlich sind zwischen den großen Steinen des Kreises kleine Steine platziert. In der Kreismitte liegt ein mit Steinen bedeckter Erdhügel mit einem Durchmesser von etwa 5,0 m mit einem Brandgrab. In der Nähe befinden sich vier Bautasteine und ein Scheiterhaufen
  • Steinkreis Nr. 3 hat etwa 13,0 m Durchmesser. Nur vier von ursprünglich 13 Randsteinen, umgeben von kleinen Steinen sind erhalten. In der Kreismitte sind ein dekorierter Bautastein und ein Skelettgrab erhalten.
  • Steinkreis Nr. 4 hat etwa 7,0 m Durchmesser und bestand ursprünglich aus sechs Randsteinen im Abstand von etwa 3,5 m und einem zentralen Bautastein.
  • Steinkreis Nr. 5 liegt etwa 300 m nördlich der anderen Kreise und hat etwa 15 m Durchmesser. Ursprünglich aus 12 Randsteinen bestehend, war er der einzige ohne zentrale Stele.

Das Gräberfeld bei Węsiory (dt. Wensiorry) in Ostpommern weist gleichartige Steinkreise auf.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Ryszard Wołągiewicz, Krystyna Hahuła: Grzybnica. Ein Gräberfeld mit Steinkreiswen der Wielbark-Kultur in Pommern 2001

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. 1993 promovierte er mit der Arbeit „Ceramika kultury wielbarskiej między Bałtykiem a Morzem Czarnym“ - dt. Die Tongefäße der Wielbark-Kultur im Raum zwischen Ostsee und Schwarzem Meer.

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