Benutzer:JEW/Urnengräberfeld von Breddin

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Lage

Das Urnengräberfeld von Breddin im Landkreis Ostprignitz-Ruppin am Nordwestrand von Brandenburg wurde Anfang des 20. Jahrhunderts durch die Ausgrabung von Albert Kiekebusch bekannt. Der Zerstörung durch Unwissenheit fielen Hunderte Urnengräber zum Opfer.

Kiekebusch stellte eine Gräberfeldnutzung über mehr als 1000 Jahre von der Bronze- bis zum Ende der vorrömischen Eisenzeit fest. 130 Gräber konnte er dokumentieren bzw. ausgraben. 16 weitere wurden 1921 entdeckt. Fritz Horst führt 1960 alles in allem 155 Gräber auf.

Funde[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Unter einer bronzezeitlichen Steinpackung fand sich eine große doppelkonische, mit einer Steinplatte abgedeckte Urne. Darin lag auf dem Leichenbrand eine komplette bronzene Spiralfibel neben einem kleinen Henkelösengefäß. Kiekebusch datierte die Fibel in die Periode III der Nordischen Bronzezeit (etwa 1300–1100 v. Chr.)

Schema einer meist reich verzierten Duxer Fibel

Aus einem deutlich jüngeren Grab stammt eine andere Bronzefibel. Ihre Spiralen sind zu Platten geworden, der Bügel ist „raupenförmig“. Fibeln dieser Art waren in Nord- und Mitteleuropa verbreitet und werden ins 11. Jahrhundert v. Chr. datiert. Ein Exemplar wurde 2008 am Firse Sten in Schweden gefunden. Der Raupenbügel taucht auch in einer eisenzeitlichen Form bei der Duxer Fibel auf. Heinz Seyer (1936–2019) datiert sie auf etwa 300–100 v. Chr. und bewertet sie als Import aus dem keltischen Raum. In anderen Gräbern gefundene Segelohrringe, charakteristisch für die Hallstattzeit, markieren das Ende der Belegung.

Kiekebusch konnte neben den Urnen durch eine Reihe von rundlichen Verfärbungen die Reste der Holzpfosten eines Hauses mit 11,0 mal 5,0 Metern Grundfläche freilegen. Die Methode, nicht nur nach Gegenständen, sondern auch nach Bodenverfärbungen zu suchen, war relativ neu und brachte das Verständnis von Siedlungsstrukturen enorm weiter. Eine Konzentration aus, vom Feuer durchgeglühten Steinen, zeigt die Herdstelle an. Nach den gefundenen Keramikscherben datierte Kiekebusch das Gebäude auf etwa 100 v. Chr.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

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