Benutzer:JEW/Wikingerkriegerin von Birka

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Grab Bj 581

Die Wikingerkriegerin von Birka wurde Mitte des 9. Jahrhunderts mit der Ausrüstung eines hochrangigen Wikingerkriegers im Kammergrab Bj 581 in Birka in Stockholms län in Schweden begraben.

Möglicherweise war das Grab, über dem anders als bei vielen Gräbern in Birka kein Hügel errichtet wurde, durch einen, über 4,0 Meter hohen Findling markiert, der auf dem eingedrückten Dach der Grabkammer lag. Nach der Ausgrabung durch Hjalmar Stolpe (1841–1905) wurde 1889 angenommen, dass es sich um das Skelett eines Kriegers handelt. Es galt als Muster für Kriegergräber der Wikingerzeit.

In den 1970er Jahren stellten Forschungen die Annahmen dass das Skelett männlich sei in Frage. Eine osteologische Analyse der Knochen durch die Bioarchäologin Anna Kjellström ergab 2014, dass es sich um das Grab einer Frau handelt. 2017 extrahierte Charlotte Hedenstierna-Jonson DNA aus den Proben eines Zahns und eines Armknochens der Person. Die Analyse ergab, dass es sich um eine Frau handelte, die zwei X-Chromosomen, aber kein Y Chromosom hatte.

Der Leichnam hatte als Grabbeigaben Pfeil und Bogen, ein Kampfmesser, Reitzubehör, ein Schwert, einen Speer und eine Streitaxt, mehrere Schilde und ein Spielbrett mit Figuren. Darüber hinaus wurden in das eine, von 1000 untersuchten Gräbern, auf dem Hochplateau des Burgberges von Birka zwei Pferde gelegt.

Eine Analyse der Waffen zeigt, dass sie keinen zeremoniellen Zweck hatten. Die Artefakte darauf hindeuten, dass sie eine hochrangige Kriegerin war. Es wurde bezweifelt, ob wirklich das richtige Material untersucht wurde. Der Streit hat zur Diskussion über die Rolle der Frau in der Wikingergesellschaft geführt. Kriegerinnengräber aus der Wikingerzeit wurden bisher nur (2) in Norwegen aufgeführt. Ihre Untersuchungen erbrachten widersprüchliche Ergebnisse die derzeit diskutiert werden. Aus Finnland ist der Jahrhunderte später mit dem Suontaka-Schwert, in Frauenkleidung begrabene, Mann mit Klinefelter-Syndrom bekannt.

Allerdings sind Waffenbeigaben alleine kein Beleg für eine Kriegeraktivität. Tatsächlich nimmt die neuere Forschung an, dass Bestattungen nicht die Realität abbilden, sondern eine glorifizierte Realität inszeniert wird. Das bedeutet, dass Waffenbeigaben nicht zwangsläufig darauf weisen, dass die Verstorbene eine Kriegerin war, sondern dass die Waffen – ausgehend von ihrer Funktion – als Symbole für Macht und Status ins Grab gegeben wurden. Diesen Umstand belegen auch Bestattungen kleiner Jungen mit Waffen, die viel zu schwer waren, als dass sie im Kampf hätten geführt werden können. Sind aus der Wikinger- ebenso bekannt, wie aus Angelsachsengräbern und Gräbern der Merowingerzeit. Hinweise auf eine Kriegertätigkeit können sich eher im Knochenmaterial fassen lassen, durch (verheilte) Frakturen oder andere Anzeichen die auf die Beteiligung an kriegerischen Auseinandersetzungen schließen lassen. Bei der Toten von Birka ließen sich an den Knochen keine Spuren von Gewalteinwirkung nachweisen.

In den meisten Gräbern in denen Frauen mit Äxten oder Speeren beigesetzt wurden, wurden die Toten in ihrer gesellschaftlichen Rolle als solche gesehen und waren wie Frauen gekleidet. In Birka wurde das weibliche Individuum, wie Elemente der Männertracht - Ringfibel, langer Reiterkaftan und Verzierungen einer Mütze - im Grab zeigen, als Mann beigesetzt.

Die nordische Mythologie erwähnt in der Lieder-Edda übersinnliche Kriegerinnen, die Walküren genannt werden. Sie fungieren in Walhalla als Wächter und sorgen auf dem Schlachtfeld für die Auswahl der Toten, die als Einherjer nach Walhall kommen. Obwohl sie im Kampf die Sterbenden und Speere tragen, werden sie selten als Teilnehmer am Kampf dargestellt.

Schildmaiden (isländisch skjaldmær, schwedisch sköldmö, dänisch skjoldmø) sind Kriegerinnen, die männliche Eigenschaften und Verhaltensweisen annehmen, wie etwa Kleidung und den Umgang mit Waffen. Sie tun dies, weil es kein männliches Familienmitglied mehr gibt, oder weil sie ledig bleiben wollen. Saxo Grammaticus beschreibt im 12. Jahrhundert im 7. Buch, der Gesta Danorum, das Frauen das Kriegerinleben wählten, um einer (fremdbestimmten) Heirat zu entgehen.

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