Benutzer:Julia Schrott

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Heiner Gschwendt (* 6. März 1914 in Bozen; + 27. März 2011 in Klausen) war ein Südtiroler Maler und Graphiker.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Heiner Gschwendt besuchte von 1925 bis 1933 das Gymnasium der Franziskaner in Bozen und machte dann die Reifeprüfung am italienischen Klassischen Gymnasium. Anschließend ging er auf die Staatsschule für angewandte Kunst bei Emil Preetorius und auf die Kunstakademie bei Olaf Gulbransson in München. Dabei zeigte er sich auch erstmals als Künstler, indem er Werke deutscher Dichter illustrierte (z. B. Eduard Mörike, Hermann Löns).

Ende 1937 kehrte Heiner Gschwendt dann wieder nach Bozen zurück. Dort zeigte er kulturpolitischen Einsatz für das deutsche Volkstum in Südtirol, das durch den Faschismus gefährdet war. Darüber hinaus war er auch tätig im VKS (Völkischer Kampfring Südtirols).

Im Februar 1941 heiratete er Steffi Nußbaumer und übernahm das Atelier von Alexander Koester in Klausen. Bald darauf wurde er in den Krieg eingezogen und erlitt dabei eine schwere Verwundung an der russischen Front.

Als Heiner Gschwendt dann wieder nach Klausen zurückkehrte, wurde 1942 seine Tochter Gudrun geboren.

Nach seiner Ausbildung bei Sepp Mayrhuber an der Kunstakademie in Wien, wo er besonders die Freskotechnik lernte, zog es Heiner Gschwendt wieder zurück nach Klausen und er gründete zusammen mit einigen anderen Künstlern den Südtiroler Künstlerbund.

Ab 1948 beschäftigte er sich intensiver mit seiner freiberuflichen künstlerischen Tätigkeit (großformatige Wandbilder, Entwürfe für kunsthandwerkliche Erzeugnisse…)

1987 bekam Heiner Gschwendt den Walther-von-der-Vogelweide-Preis des Kulturwerkes für Südtirol/München.

Heiner Gschwendt verstarb am 27. März 2011 in Klausen.[1][2]

Werke[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Graphiken[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Heiner Gschwendt lernte beim Akademielehrer Emil Preetorius, einem Meister der Graphik, die Kunst der Buchillustration und Umschlaggestaltung kennen. Im Bereich der Graphik erhielt Gschwendt seine ersten Aufträge als Illustrator der Werke bedeutender deutscher Dichter sowie Südtiroler Schriftsteller.


Der Holzschnitt, sowohl schwarz-weiß als auch mehrfarbig, entwickelte sich zu einem der Schwerpunkte in Gschwendts künstlerischem Schaffen, wobei er großflächige Formen bevorzugte und die Figuren blockhaft und vereinfacht darstellte.[3] Einige seiner Werke sind:

• Flucht nach Ägypten, 1958. Holzschnitt

• Männer und Frauen, 1970. Holzschnitt

• Sonnenengel, 1978. Farbholzschnitt

• Transzendenz, 2003. Farbholzschnitt

Malereien[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der wichtigste Schwerpunkt im künstlerischen Schaffen Heiner Gschwendts lag im Wandbild, wobei ihn ein sicheres Empfinden für Maß und Proportion der jeweiligen Wandfläche auszeichnete.[4][5] Die meisten Wandmalereien schuf er für öffentliche Räume, sowohl im kirchlichen als auch im weltlichen Bereich. Er erprobte dabei die verschiedensten Materialien und Stilmittel. Einige seiner Werke sind:

• Fassadengemälde der Athesia in Meran, 1959.

• Wandgemälde „Altes und Neues Testament“ in den Friedhofsarkaden von Weißenbach/Ahrntal, 1972/1973.

• Fassadengemälde an der Grundschule Klausen, 1988.

• Wandgemälde in der Turmkapelle der Deutschordenskommende in Bozen, 1991.


Das dritte Tätigkeitsfeld Gschwendts neben dem Holzschnitt und der Wandmalerei war das Tafelbild. Er malte auf Leinwand, Holz oder Papier mit Öl, Tempera, Gouache, Aquarell, Dispersionsfarben oder Mischtechniken Landschafts- oder Architekturbilder sowie freie Kompositionen.[6] Einige seiner Werke sind:

• Königin, 1964. Dispersionsmalerei auf Holz

• Klausen, 1983. Öl auf Leinwand auf Holz

• Strahlen, 1983. Öl auf Leinwand auf Holz

• Musik, 1984. Aquarell und Tempera auf Papier

• Häuser am Hang, 1995. Tempera auf Papier

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

• Frei, M. (Bearb.), Heiner Gschwendt, Maler und Grafiker, Bozen 2012.

• Klauser, T., Der Mensch und der Künstler, Grabrede des Enkels für Heiner Gschwendt, in: Der Schlern, 3/2012, S. 108-115.

• Gschwendt, H., Briefe aus der Werkstatt, 2. Auflage, Bozen 1997.

• Frei, M., Heiner Gschwendt, Maler und Grafiker, in: Der Schlern, 3/1988, S. 123-136.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

http://www.suedtirolnews.it/d/artikel/2012/04/02/kuenstlerbund-ausstellung-ueber-heiner-gschwendt.html, Künstlerbund: Ausstellung über Heiner Gschwendt, Südtirol News, 02.04.2012.

http://www.gemeinde.klausen.bz.it/gemeindeamt/download/Clausa_2011_9_0.pdf, Klauser, T., Klausner mit Leib und Seele, Clausa, 9/2011.

Einzelnachweis[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Frei, M., Heiner Gschwendt, Maler und Graphiker, Bozen 2012.
  2. http://www.gemeinde.klausen.bz.it/gemeindeamt/download/Clausa_2011_9_0.pdf
  3. Frei, M., Heiner Gschwendt, Maler und Graphiker, Bozen 2012.
  4. Frei, M., Heiner Gschwendt, Maler und Graphiker, Bozen 2012.
  5. http://www.suedtirolnews.it/d/artikel/2012/04/02/kuenstlerbund-ausstellung-ueber-heiner-gschwendt.html
  6. Frei, M., Heiner Gschwendt, Maler und Graphiker, Bozen 2012.