Benutzer:Julius1990/Bronislovas Jamontas

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Bronislovas Jamontas in seinem Atelier, um 1947.

Bronislovas Jamontas (polnisch auch: Bronisław Jamontt; * 5. August 1886 in Dakudava; † 4. Februar 1957 in Toruń) war ein in Litauen und Polen tätiger Maler und Professor.

Bronislovas Jamontas wurde am 5. August 1886 in Dakudava, einer nahe Lida gelegenen Ortschaft im heutigen Belarus, geboren. Er begann seine künstlerische Ausbildung in den Jahren vor 1908 an der Zeichenschule in Vilnius. In den Jahren 1909 und 1910 studierte er Rechtswissenschaften an der Staatlichen Universität in Sankt Petersburg. Zugleich besuchte er Kurse an der dortigen Kaiserlichen Kunstakademie. Nach Abbruch des Studiums im russicshen Reich kehrte Jamontas nach Vilnius zurück. Dort arbeitete er von 1921 bis 1928 als Zeichenlehrer in den umliegenden Ortschaften und an Gymnasien in der Stadt. Zudem setzte er zwischen 1920 und 1934 sein Kunststudium an der Polnischen Stefan-Batory-Universität in Vilnius fort.[1] 1920 war Jamontas Gründungsmitglied der von Ludomir Sleńdziński geleiteten Vilniusser Gesellschaft bildender Künstler, deren Vorstand er bis zur Auflösung der Vereinigung angehörte und an deren Ausstellungen er sich ab 1922 regelmäßig beteiligte.[2] Von 1931 an wirkte Jamontas an der Universität von Vilnius als Assistent im Atelier für Landschaftsmalerei, 1936 war er Assistent des Dekans Ferdynand Ruszczyc. Nach dem Tod Ruszczyc' im Oktiber 1936 übernehm Jamontas die Leitung der Klasse für Landschaftsmalerei. Von 1937 an hatte er eine Professur inne.[1][2]

1945 zog Jamontas nach Polen, wo er einer der Gründer der Fakultät für bildende Künste an der Nikolaus-Kopernikus-Universität in Toruń war. 1946 wurde er ihr erster Dekan, 1953 wurde ihm der Doktortitel in den Künsten verliehen. Gemeinsam mit Jerzy Hoppen und Stefan Narębski hielt er die Tradition des Bildungs- und Wertesystems der Universität Vilnius in Polen lebendig. Neben seiner Lehrtätigkeit organisierte Jamontas auch Ausstellungen.[2] Im Jahr 1955 erhielt er das Ritterkreuz des Orden Polonia Restituta verliehen. Jamontas verstarb am 4. Februar 1957 in Toruń.[1]

Jamontas schuf in Vilnius, Toruń und auf zahlreichen Reisen mehrere hundert Gemälde, Zeichnungen und Graphiken. Er wirkte vor allem als Landschaftsmaler. Er galt als einer der herausragendsten und originellen Vertreter der Vilnius-Schule.[2] Seine frühen Werke waren vom Jugendstil geprägt, dann wandte er sich dem Formismus zu. Er war einer der wichtigsten Vertreter der romantisch geprägten Malerei im Vilnius der Zwischenkriegszeit. Er schuf dramatische Kompositionen mit stürmischen Wolken, dynamischer Vegetation, kraftvollen Baummotiven und architektonischen Denkmälern.[1]

In Polen schuf Jamontas monochrome Landschaftsstudien und Radierungen mit Motiven aus der Umgebung von Toruń.[1]

Nach dem Tod Jamontas wurden im Bezirksmuseum von Toruń 1957 und 1986 größere Ausstellungen gewidmet. Insgesamt blieb das Interesse an seiner Kunst gering und es gibt kaum wissenschaftliche Studien. Während die polnische Avantgarde gut erforscht ist, ist die moderatere Kunst der Zwischenkriegszeit - insbesondere der 1930er-Jahre -, zu deren Vertretern Jamontas zählt, wenig untersucht. Ein Werkverzeichnis fehlt für Jamontas, was die Auseinandersetzung mit seinem Werk weiter erschwert. In Ausstellungen der letzten Jahre wurde sein künstlerisches Schaffen nur in Ausschnitten präsentiert, eine größere vom Nationalmuseum Warschau geplante Ausstellung wurde nicht umgesetzt.[2]

  • Małgorzata Geron, Dialogue of modernity and tradition in the landscapes by Bronisław Jamontt from the interwar period, in: Acta Academiae Artium Vilnensis, Nr. 98 (2020), S. 52-76.

Einzelnachweise

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  1. a b c d e Biographie von Bronislovas Jamontas auf der Internetpräsenz der Sammlung Jauniaus Gumbio, abgerufen am 15. April 2023.
  2. a b c d e Biographie von Bronislovas Jamontas auf der Website der Bibliothek der Nikolaus-Kopernikus-Universität Toruń, abgerufen am 15. April 2023.