Benutzer:Katharina Alesig/Friedrich Heinrich Wilhelm Demuth

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Friedrich Heinrich Wilhelm Demuth (geboren am 12. Dezember 1778 in Bautzen; gestorben am 25. April 1852 in Dresden) war ein deutscher Jurist, Hochschuldozent, Regierungsrat, Rittergutsbesitzer und Politiker.

Leben und Wirken[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nach seinem Abitur am Gymnasium in Bautzen studierte er ab 19. Mai 1797 Rechtswissenschaften an der Universität Leipzig, legte danach seine Notariatsprüfung in Wittenberg ab, promovierte und wurde am 13. November 1804 zum Magister ernannt. Von 1803 bis 1833 schrieb er als Mitarbeiter der Leipziger Literaturzeitung Rezensionen im Fach Rechtswissenschaften, seit 1804 hielt er an der Universität Leipzig Vorlesungen über das Lehnsrecht. Gemeinsam mit dem Konsistorial-Advokaten Karl Heinrich Haase war er bereits seit 1800 im Besitz der ein Besitztum bildenden Rittergüter Alten und Plössen. Ihre Landbesitzungen in der Nähe von Leipzig vergrößerten sie 1824 durch Erwerb von Gohlis, Lindenau mit Leutzsch und Barneck sowie Großdorf. Von 1806 bis 1808 begleitete er den Baron von Huldenberg aus der Oberlausitz auf seiner Reise nach Frankreich und Italien und brachte später als Begleiter des späteren Großherzog August I. von Oldenburg die dabei gewonnenen Erfahrungen bei dessen Italienreise mit ein. Als das Herzogtum Oldenburg durch Dekret vom 18.12.1810 dem napoleonischen Reiche zugeschlagen wurde, ging er mit dem Herzog Peter von Oldenburg ins Exil nach Russland und wurde am 1. Mai 1811 zum oldenburgischen Hofrat ernannt. Im Exil arbeitete er außerdem in Reval (heute Tallinn) an der Gesetzgebung mit. Im Jahr 1813 kehrte er mit dem Herzog Peter von Oldenburg zurück nach Oldenburg. Während des Wiener Kongresses war er in Wien und wurde 1817 zum großherzoglich oldenburgischen Regierungsrat ernannt. Im August 1818 verließ er Oldenburg und wurde am 13. August 1818 Bürger der Stadt Leipzig. Er wurde dort Stadtrat und war in dieser Funktion für Kultur, insbesondere für das Stadttheater, dessen Pensionsfonds und die Ratsbibliothek zuständig. Als Felix Mendelssohn-Bartholdy mit seiner Schauspielmusik zur antiken Tragödie der Antigone in privaten Häusern Erfolge feierte, brachte Demuth dieses Stück auf Initiative des Leipziger Kreisdirektors Johann Paul von Falkenstein in enger Zusammenarbeit mit Mendelssohn mit großem Erfolg zugunsten des Theaterpensionsfonds im Leipziger Stadttheater am 5. März 1842 zur ersten öffentlichen Aufführung, wobei Mendelssohn selbst dirigierte. Die Zusammenarbeit mit Mendelssohn fand ihre Fortsetzung 1843 bei der Einweihung des weltweit ersten Bachdenkmals, das von Mendelssohn gestiftet wurde, bei der Demuth die Festansprache hielt. Demuth lernte seine spätere Frau Emilie Friederike Gabain kennen, als er ihr im Auftrag der Zarin Maria Feodorowna das von dieser gestiftet grüne Kreuz für Barmherzigkeitsdienste zusammen mit einem Schreiben der Zarin vom 1. April 1818 zu übergeben hatte. Diese spendete später das von Anton Graff gemalte Bild ihrer Mutter Sophie Elisabeth Gabain geborene Eckardt dem Museum der bildenden Künste der Stadt Leipzig.


Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • MDR: Geschichte des Denkmals (Memento vom 30. September 2007 im Internet Archive), 12. Mai 2004

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Deutsches Geschlechterbuch, Band 73, Starke Verlag, Görlitz 1931, S. 613 f.
  • Susanne Boetius: Die Wiedergeburt der griechischen Tragödie, Tübingen 2005, ISBN 3-484-66044-9
  • Andreas Lombard: Das Herzogtum und Großherzogtum Oldenburg von 1773 bis 1918, Münster 2014, ISBN 978-3-402-12942-5
  • Albrecht Eckhardt (Hrsg.): Geschichte des Landes Oldenburg, Oldenburg 1987, ISBN 3-87358-285-6
  • Jörg Michael Henneberg (Hrsg.): Geschichte des Oldenburger Landes, Münster 2014, ISBN 978-3-402-12942-5
  • Wilhelm Heinrich Demuth, ein biographisches Denkmal, seinen Freunden gewidmet, Dresden, Teubner [ca. 1855]


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