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Donald J. Ruhl

Donald Jack Ruhl (* 2. Juli 1923 in Columbus, Montana; † 21. Februar 1945 auf Iwojima) war ein US-amerikanischer Soldat des Zweiten Weltkriegs, der für seinen Einsatz mit der Medal of Honor geehrt wurde. In der Schlacht um Iwojima riskierte er mehrmals sein Leben, um seine Kameraden zu schützen[1].

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Frühe Jahre und Ausbildung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ruhl wurde am 2. Juli 1923 im Ort Columbus im US-Bundesstaat Montana geboren. Sein Vater hatte im Ersten Weltkrieg in den American Expeditionary Forces gedient. Noch während seiner Schulzeit begann Ruhl als Knecht im benachbarten Ort Joliet zu arbeiten, später fand er eine Stelle als Laborgehilfe in einer Raffinerie[2]. Kurz nach seinem Highschool-Abschluss im Jahr 1942 meldete sich Ruhl freiwillig für die Reservekräfte des Marine Corps. Sein aktiver Dienst begann noch am selben Tag[3].

Seine Grundausbildung absolvierte er in San Diego, wo er schließlich auch zum Fallschirmjäger ausgebildet wurde. 1943 reiste er an Bord der USS Mount Vernon nach Neukaledonien, um mit seinem Bataillon weitere sechs Monate im Training zu verbringen. Von dort wurde er zuerst auf die Insel Guadalcanal und später nach Vella Lavella transferiert[3]. Aus dieser Zeit stammt eine Episode, die von Ruhls damaligem Zeltkameraden John B. Lyttle erzählt wurde: Beim Lesen des Leatherneck Magazine soll Ruhl auf die Geschichte eines Marines gestoßen sein, der seine Kameraden gerettet hatte, indem er sich auf zwei Granaten geworfen hatte. Der Soldat im Artikel habe seinen Einsatz schließlich auch überlebt. Ruhl soll sich von der Aktion beeindruckt gezeigt haben - die Familie des Marines müsse wohl stolz auf ihn gewesen sein[2].

Mit der fünften Division auf Iwojima[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nach den ersten Fronteinsätzen bei den Kämpfen um Bougainville kehrte Ruhl im Februar 1944 wieder nach San Diego zurück[3]. Nach der Auflösung seines Fallschirmjäger-Bataillons wurde er als Schütze der fünften Marinedivison zugeordnet[2]. Zum ersten Einsatz der neugebildeten Einheit sollte es auf der japanischen Insel Iwojima kommen[4]. Die Landung der US-Truppen geschah am 19. Februar 1945[3], die fünfte Marinedivision landete mit der neunten Welle im Süden der Insel[2]. Die Handlungen, für die Ruhl die Medal of Honor verliehen bekam, begannen an diesem Tag[1].

Am ersten Tag der Schlacht griff Ruhl eigenständig eine Gruppe japanischer Soldaten an[1], die durch eine Granate aus einem Blockhaus vertrieben worden waren. Am nächsten Morgen nahm Ruhls Einheit in einem Panzergraben Deckung, um sich gegen das japanische Artilleriefeuer abzuschirmen[2]. Dort kamen die Soldaten in Sichtweite eines verwundeten Marines, der etwa 40 Yards (um die 37 Meter) vor der Frontlinie in einer ungeschützten Position lag[1]. Ruhl drängte seinen Vorgesetzten um Erlaubnis, den Verletzten in Sicherheit zu bringen. Dieser gab schließlich nach und erlaubte ihm, den Panzergraben zu verlassen[2]. Ruhl lief unter schwerem Artillerie- und Maschinengewehrfeuer zur Seite des verwundeten Mannes und trug und zog ihn, bis sie die Deckung erreichten[1][2]. Dort angekommen, bat Ruhl um eine weitere Erlaubnis[2]: er wollte den verletzten Marine zu einer Sanitätsstelle am Strand[1] tragen, wo für ihn eine Chance auf Evakuierung bestanden hätte. Sein Vorgesetzter lehnte dies aus der Angst, mehr Männer zu verlieren, ab. Ruhl missachtete diesen Befehl und machte sich mit zwei anderen Soldaten auf, den Verwundeten zum Strand zu bringen. Er selbst kehrte zurück, seine beiden Kameraden kamen bei der Rettungsaktion ums Leben[2].

Der Suribachi von der Landezone der fünften Division aus gesehen

Noch am selben Tag meldete sich Ruhl freiwillig, um eine verlassen scheinende japanische Geschützstellung zu untersuchen. Nachtsüber hielt er dort die Stellung, um den Rest seiner Einheit vor einem möglichen Angriff warnen zu können. In dieser vorgelagerten Position hätte er im Fall einer Attacke den Tod riskiert. Letztendlich kam es jedoch zu keinem weiteren Angriff[2]. Am nächsten Morgen, dem 21. Februar, stieß die Einheit weiter vor, um ein großes Netzwerk von Befestigungen am Fuß des Suribachi zu attackieren[3]. Zusammen mit dem Sergeant Henry O. Hansen[2] kletterte Ruhl auf das Dach eines Bunkers, um auf japanische Truppen auf der anderen Seite zu feuern[3]. Momente später landete eine Granate zwischen den beiden Soldaten. Ruhl stieß Hansen beiseite und warf sich auf das Geschoss[2]. Sein Körper absorbierte die Explosion, er starb noch an Ort und Stelle. Hansen und die Marines in seiner Nähe wurden vor Schaden bewahrt. Ruhls Position am Rand des Bunkers hätte es ihm eigentlich erlaubt, in eine geschütztere Stellung zu springen - er entschied sich jedoch dagegen[3].

Postum[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Zwei Tage nach Ruhls Tod hissten die Soldaten der fünften Division die amerikanische Flagge auf dem Gipfel des Suribachi[3]. Henry Hansen war dabei am Aufstellen der ersten von zwei Flaggen beteiligt. Das Ende der Kämpfe auf Iwojima erlebte Hansen jedoch nicht - er wurde eine Woche nach der Eroberung des Gipfels durch Maschinengewehrfeuer getötet[2].

Ruhl wurde am Friedhof der fünften Division auf Iwojima begraben. Später wurde sein Leichnam in die USA überführt und am Friedhof des Ortes Greybull (Bundesstaat Wyoming) begraben. Seine Eltern waren inzwischen in die südlich von Columbus liegende Kleinstadt gezogen[3]. Ruhls Vater errichtete zu Ehren seines Sohnes einen Flaggenmast, dessen Spitze sein Helm aus dem Ersten Weltkrieg bildete[5]. Im Januar 1947 wurde Ruhl postum die Medal of Honor verliehen. Seine Eltern John und Edith nahmen die Medaille in seinem Namen entgegen[3].

Persönlichkeit[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Von seinen Kameraden wurde Ruhl etwa als "Rebell" und eigensinniges "Original" bezeichnet, das auch auf dem Schlachtfeld statt Helmen lieber Feldmützen trug. Angesichts von Befehlen, mit denen er nicht zufrieden war, soll er deutlichen Unwillen gezeigt haben. Ruhls Einstellung sorgte dabei auch für Kritik vonseiten seiner Einheit. Die ersten Kampfeinsätze habe Ruhl hingegen mit Ungeduld erwartet und nach "Action" verlangt[2].

Ehrungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Friedhof des Ortes Greybull wurde zu Ruhls Ehren in Donald J. Ruhl Memorial Cemetery umbenannt, 2017 wurde ein Denkmal errichtet[5]. Ein Teil des Montana State Highway 78 trägt den Namen Donald J. Ruhl Medal of Honor Highway[6].

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • James H. Hallas: Uncommon Valor on Iwo Jima: The Stories of the Medal of Honor Recipients in the Marine Corps' Bloodiest Battle of World War II. Stackpole Books, Mechanicsburg 2016, ISBN 978-0-8117-6528-2, S. 88-98.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c d e f Medal of Honor Citation. In: Marine Corps University. Abgerufen am 10. Dezember 2019 (englisch).
  2. a b c d e f g h i j k l m n James H. Hallas: Uncommon Valor on Iwo Jima: The Stories of the Medal of Honor Recipients in the Marine Corps' Bloodiest Battle of World War II. Stackpole Books, Mechanicsburg 2016, ISBN 978-0-8117-6528-2 (englisch).
  3. a b c d e f g h i j Private First Class Donald Jack Ruhl, USMCR (Deceased). In: Marine Corps University. Abgerufen am 10. Dezember 2019 (englisch).
  4. Battle Honors of the Six Marine Divisions in WWII. In: Marine Corps University. Dezember 2001, abgerufen am 11. Dezember 2019 (englisch).
  5. a b The Donald J. Ruhl Memorial. In: The American Legion. 27. Dezember 2017, abgerufen am 10. Dezember 2019 (englisch).
  6. Donald J. Ruhl Medal Of Honor Highway. In: Montana Code Annotated 2019. Abgerufen am 10. Dezember 2019 (englisch).