Benutzer:MYR67/Artikelwerkstatt Elise Schmidt

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Portraitfotografie von Elise Schmidt, Aufnahme von Loescher & Petsch, Berlin, vor Oktober 1870

Elise Schmidt (geb. 1. Oktober 1824 in Berlin, gest. 29. Dezember 1902 ebenda) war eine deutsche Schauspielerin, Schriftstellerin, Dichterin, Übersetzerin (aus dem Alt-Griechischen), Rezitatorin, Erzählerin, Romanautorin und Verfasserin von Bühnenstücken.

Mitglieder des Friedrich-Wilhelmstädtischen Theaters in Berlin; unten rechts: Elise Schmidt. Originalzeichnung von Herbert König, aus: Die Gartenlaube, 1875, Heft 45, S. 753

Elise Schmidt wurde als Tochter eines Kaufmanns in Berlin geboren. Sie nahm schon in ihrem 12. Lebensjahr Schauspielunterricht und hatte 1838, mit nur 14 Jahren, ihr Debüt als Schauspielerin. Sie erhielt sofort ein Engagement an der Bühne in Dessau, wo sie jedoch nicht lange blieb. Sie war an verschiedenen deutschsprachigen Bühnen tätig, unter anderem am Friedrich-Wilhelmstädtischen Theater in Berlin, ferner in Frankfurt an der Oder, Stettin, Pressburg (heute: Bratislava), Prag, Lemberg (heute: Lwiw), am Hoftheater in München sowie in Wien. Gelobt wurde unter anderem ihr Talent für komische Rollen.[1]

Im Jahr 1844 wurde Schmidt von der österreichische Portrait- und Genremalerin Elisabeth Modell (1820–1865) portraitiert, mit der sie auch befreundet war.

Nach Ausbruch der 1848er-Revolution folgte Schmidt einem Ruf nach Breslau ans dortige Theater.

Nach elf Jahren als Schauspielerin nahm Elise Schmidt im Jahr 1849 ihren Bühnenabschied und kehrte nach Berlin zurück. Fortan war sie als Schriftstellerin, Dichterin, Übersetzerin (aus dem Alt-Griechischen), Rezitatorin, Erzählerin, Romanautorin und Verfasserin von Bühnenstücken tätig. Sie übersetzte unter anderem „Prometheus“ (1855) und „Agamemnon“ (1857) von Aischylos, „Elektra“ (1857) und „Die Bacchantinen“ (1869) von Euripides, „Oedipus in Kolonos“ von Sophokles (1857) und „Die Vögel“ (1869) von Aristophanes. Literarisch galt Schmidt als Schülerin von Friedrich Hebbel (1813–1863).

Im Frühjahr 1853 zog die Schriftstellerin und Musikerin Aline von Schlichtkrull (1832–1863) gegen den Willen ihrer Eltern in eine gemeinschaftliche Wohnung zu Elise Schmidt.

Im Jahr 1855 begann Elise Schmidt ihre bekannt gewordenen Vorlesungen antiker griechischer Dramen, bei denen sie ihre Freundin Aline von Schlichtkrull durch das Vortragen selbstgeschaffener musikalische Kompositionen unterstützte. Die beiden Freundinnen trugen ihr erfolgreiches Programm unter anderem in Berlin, Hamburg, London, Frankfurt am Main, München, Leipzig, Königsberg (Preußen) und Danzig vor. Wahrscheinlich im Jahr 1856 waren Elise Schmidt und Aline von Schlichtkrull in London.[2]

Aline von Schlichtkrull erkrankte schwer. Es kam zum Zerwürfnis mit ihrer Familie, die die Trennung Alines von ihrer Freundin Elise und die Rückkehr Alines auf das elterliche Gut Engelswacht verlangte. Dieser Forderung kam von Schlichtkrull vorübergehend nach.[3]

Im März 1863 starb Aline von Schlichtkrull im Alter von nur 30 Jahren. Nach dem Tod ihrer Freundin setzte Elise Schmidt ihre Vorlesungen griechischer Dramen aus. Sie lebte in Berlin oder Potsdam.

Elise Schmidt war mit dem Theaterkritiker Heinrich Theodor Rötscher (1802–1871) befreundet.[4]

Vor Oktober 1870 wurde Elise Schmidt von dem Berliner Fotostudio Loescher & Petsch fotografiert.[5]

Im Jahr 1872 zog Elise Schmidt nach Thüringen, nach Berka an der Ilm, wo sie für einige Jahrzehnte ihren Wohnsitz behielt und sich ihren Studien und der Poesie widmete.

1888 erschien Schmidts Buch „Die Quadriga, ihre Zeit und ihre Meister, Nach historischen Quellen und Familien-Erinnerungen“ in Berlin. Schmidt war weitläufig mit dem Berliner Kupferschmied Emanuel Ernst Jury (1756–?) verwandt, der die Quadriga auf dem Brandenburger Tor schuf.[6]

1896 hielt Schmidt ein Vortrag über Dante Alighieri in den Lehrerinnenvereinen von Darmstadt und Mannheim.

Zuletzt lebte Elise Schmidt wieder in Berlin, wo sie am 29. Dezember 1902 starb.

Zettelkasten und Rohstoffe

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Franz Brümmer, Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten von Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart

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S. 225/226

Schmidt, Elise, geb. zu Berlin am 1. Oktbr. 1824 (nicht 1827) als die Tochter eines Kaufmanns, bekundete schon in frühester Jugend außerordentliche geistige Fähigkeiten und eine seltene Hinneigung zu allem Dramatischen, weshalb sie bereits im 12. Jahre unter der Leitung verschiedener Lehrer ihre dramatischen Studien begann. Im 14. Jahr trat sie zum erstenmal öffentlich auf und erhielt sofort ein Engagement an der Bühne in Dessau, wo sie jedoch nicht lange blieb. Sie war darauf an den Bühnen der Berliner Königstadt, in Frankfurt a. O., Stettin, Preßburg, Prag, Lemberg, am Hoftheater in München und für längere Zeit in Wien tätig. Nach Ausbruch der Revolution (1848) folgte sie einem Rufe nach Breslau, verließ aber schon im folgenden Jahre die Bühne und zog sich nach Berlin zurück, um sich in der Stille ganz der Dichtkunst zu widmen. Indes stellte sich im Laufe der Jahre immer mehr das Bedürfnis heraus, zur darstellenden Tätigkeit zurückzukehren. Die Bühne betrat sie freilich nicht wieder, wohl aber begann sie im Herbste 1855 ihre berühmten Vorlesungen der dramatischen Meisterwerke Griechenlands, die ihr überall, wo sie sich hören ließ, in Berlin, Hamburg, London, Frankfurt a. M., München, Leipzig, Königsberg, Danzig etc., ungeteilten Beifall eintrugen. Unterstützt wurde sie dabei von ihrer genialen Freundin Aline von Schlichtkrull (s.d.), welche bei diesen Vorträgen großartige selbstgeschaffene Kompositionen zu den dramatisch. Meisterwerken zum Vortrage brachte. Nach dem Tode ihrer Freundin (1863) setzte Elise Sch. ihre Vorlesungen aus und lebte seitdem litterarisch beschäftigt in Berlin oder in Potsdam, bis sie 1872 nach Berka a. d. Ilm übersiedelte, wo sie einige Jahrzehnte ihren Wohnsitz behielt und sich fort u. fort ihren Studien und der Poesie widmete. Jetzt lebt sie wieder in Berlin. S: Paganini (Melodr.), 1846 Judas Ischarioth (Dr. G.), 1848, 5. A. 1879 Drei Dramen, 1856 [Inhalt: Der Genius und die Gesellschaft (Schsp., 1849), Machiavelli (Tr., 1853), Peter der Große und sein Sohn (Schsp., 1855)]. Brandenburgs erster Friedrich (Histor. Schsp.), 1861 Roman in Wien; II, 1864 Zeitgenossen (R., Forts. des vorigen); III, 1866 Stein und Napoleon (Dr.), 1870 Bearbeitung von Aschylos' Prometheus (1855); Aschylos Agamemnon (1857), Sophokles' Ödipus in Kolonos (1857); Euripides' Bacchantinen (1869); Aristophanes' Vögel (1869).

Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten von Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart Brümmer, Franz, 1836-1923 6. Auflage, Leipzig P. Reclam 1913 Band 6: Risch bis Spiller, S. 225/226 https://archive.org/details/lexikonderdeutsc06bruoft/page/n3/mode/2up

zu Elise Schmidt: https://archive.org/details/lexikonderdeutsc06bruoft/page/224/mode/2up

Die Deutsche Biographische Enzyklopädie (DBE)

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Schmidt, Elise, Schauspielerin, Schriftstellerin

  • 1.10.1824 Berlin, gest. nach 1872

S. arbeitete 1838–49 als Schauspielerin. Seit 1855 hielt sie gemeinsam mit Aline von Schlichtkrull Vorlesungen über griechische Dramen, war Übersetzerin und Bearbeiterin von Werken von Aischylos, Sophokles und Aristophanes und verfaßte u.a. das Drama Judas Ischariot (1848) und den Roman Zeitgenossen (3 Bde., 1866) S. lebte 1872 in Berka (Thüringen) und später in Berlin

• DLL

Rudolf Vierhaus (Hrsg.), Die Deutsche Biographische Enzyklopädie (DBE), Band: Schlumberger - Thiersch, Lemma: Schmidt, Elise, Autor: DLL, Walter de Gruyter, 3. Mai 2011, S. 35, https://books.google.de/books?id=vt0P6_HDwpIC&pg=PA35&dq=elise+schmidt+1824&hl=de&sa=X&ei=XFpEU_LkAea34ASuvYGYBA&ved=0CDQQ6AEwATgK#v=onepage&q=elise%20schmidt%201824&f=false

Russische Wikipedia

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Elise Schmidt (deutsch: Elise Schmidt; 1. Oktober 1824 - 28. Juli 1911) war eine deutsche Schriftstellerin, Schauspielerin und Übersetzerin. Biografie In ihrer Jugend, zwischen 1838 und 1849, war sie als Schauspielerin tätig. Nach ihrem Abschied von der Bühne widmete sie sich ganz dem Theater, wo sie 1846 mit dem Drama "Paganini" debütierte. Das Drama "Judas Iskariot" (1848) blieb Schmidts berühmtestes Werk. Später wandte sie sich der Prosaliteratur zu, unter anderem dem Roman Zeitgenossen (1866). Ab 1855 wurden Schmidts Melodeklamationen populär (ursprünglich mit musikalischer Begleitung von Alina Schlichtkrull[2]), die auf antiken griechischen Dramen basieren, die Schmidt selbst übersetzt und bearbeitet hatte: So entstanden ihre Bearbeitungen von Aischylos' Prometheus (1855), seinem Agamemnon (1857), Sophokles' Ödipus in Kolon (1857), Euripides' Elektra (1857), seiner Bacchantin (1869) und Aristophanes' Die Vögel (1869).

Übersetzt mit www.DeepL.com/Translator (kostenlose Version)

https://ru.wikipedia.org/wiki/%D0%A8%D0%BC%D0%B8%D0%B4%D1%82,_%D0%AD%D0%BB%D0%B8%D0%B7%D0%B0

Herbert König, „Gartenlaube“

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„Vom übrigen hervorragenden Personal sind die Damen Preuß, Elise Schmidt und Bertha von Czepscanyi zu nennen, Erstere eine anmuthige Persönlichkeit mit sympathischer Stimme und Vortragsweise, Fräulein Schmidt vorzüglich in derbkomischen Rollen, Fräulein von Czepscanyi eine graziöse Salondame mit der frappanten Physiognomie einer Vollblut-Ungarin.“ S. 754

Autor: Herbert König Titel: Ein „zweites“ Theater aus: Die Gartenlaube, Heft 45, S. 752–755 Herausgeber: Ernst Keil Erscheinungsdatum: 1875 Verlag: Verlag von Ernst Keil Erscheinungsort: Leipzig https://de.wikisource.org/wiki/Ein_%E2%80%9Ezweites%E2%80%9C_Theater

Die Mitglieder des Friedrich-Wilhelmstädtischen Theaters in Berlin. Originalzeichnung von Herbert König. File:Die Gartenlaube (1875) b 753.jpg https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Die_Gartenlaube_(1875)_b_753.jpg Unten rechts: Elise Schmidt

de.wikipedia.org, „Elisabeth Modell“

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Elisabeth Modell (österreichische Portrait- und Genremalerin, 1820–1865) freundete sich in dieser Zeit auch mit der Schriftstellerin und Schauspielerin Elise Schmidt (* 1824) an.

Constantin von Wurzbach: Modell, Elisabeth. In: Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich. 18. Theil. Kaiserlich-königliche Hof- und Staatsdruckerei, Wien 1868, S. 412–416 (Digitalisat: http://www.literature.at/viewer.alo?objid=11640&page=420&scale=3.33&viewmode=fullscreen).

https://de.wikipedia.org/wiki/Elisabeth_Modell

de.wikipedia.org, „Aline von Schlichtkrull“

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  • ADB:Schlichtkrull, Aline von, https://de.wikisource.org/wiki/ADB:Schlichtkrull,_Aline_von, »Den innigsten Seelenbund aber, welcher zu einem persönlichen Zusammenleben für alle Zukunft führte, schloß sie mit der Künstlerin Elise Schmidt, welche sich durch dramatische Vorträge antiker Dichtungen bekannt gemacht hat. Im Frühling 1853 verließ Aline S. die Pension bei Kullack und bezog gegen den Wunsch der Eltern mit der letzteren eine gemeinschaftliche Wohnung, bis sie, dem Willen des Vaters gehorsam, für kurze Zeit ins Elternhaus zurückkehrte.«

Allgemeine Deutsche Biographie (ADB), Band 31 (1890), S. 489–491, „Schlichtkrull, Aline von“. – Artikel „Schlichtkrull, Aline von“ von Adolf Häckermann, in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 31 (1890), S. 489–491, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Schlichtkrull,_Aline_von&oldid=- (Version vom 5. Juni 2022, 14:48 Uhr UTC)

  • Aline von Schlichtkrull, (1832–1863), https://de.wikipedia.org/wiki/Aline_von_Schlichtkrull »Im Frühjahr 1853 zog Aline zu der Vortragskünstlerin Elise Schmidt, die sie ab 1855 auf Vortragsreisen im In- und Ausland musikalisch begleitete. Sie erkrankte jedoch bald schwer und ihre Kräfte begannen zu erlahmen. Es kam zum Zerwürfnis mit der Familie, die die Trennung von der Freundin Elise und die Rückkehr Alines auf das elterliche Gut Engelswacht wünschte.

Von einer Vortragsreise in Reichenhall über München zurückgekehrt, starb Aline von Schlichtkrull im Alter von nur 30 Jahren in Berlin und wurde am 8. März 1863 auf dem Matthäi-Kirchhof in Schöneberg beigesetzt.«

Pataky (Hrsg.), Lexikon deutscher Frauen der Feder

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Schmidt, Fr. Elise, geboren am 1. Oktober 1824, (nach Gross 1827) in Berlin als Tochter eines Kaufmanns, bekundete schon frühzeitig ausserordentliche geistige Fähigkeiten und eine seltene Hinneigung zu allem Dramatischen. Diesbezüglichen Unterricht nahm sie schon in ihrem 12. Jahre, trat mit 14 Jahren zum erstenmal öffentlich auf, und war auf verschiedenen Bühnen Deutschlands, u.a. auch in Wien thätig. 1849 zog sie sich von der Bühne zurück, kam nach Berlin und widmete sich der Dichtkunst. 1855 begann sie ihre berühmt gewordenen Vorlesungen der dramatischen Meisterwerke Griechenlands, die ihr überall, wo sie sich in deutschen Städten hören liess, grossen Beifall eintrugen. Unterstützt wurde sie dabei durch ihre geniale Freundin Alice [sic! Richtig wäre: Aline] v. Schlichtkrull (siehe diese), welche bei diesen Vorträgen selbstgeschaffene Kompositionen zu den dramatischen Meisterwerken zum Vortrage brachte. Nach dem Tod ihrer Freundin (1863) setzte E. Sch. ihre Vorlesungen aus und lebte seitdem litterarisch beschäftigt in Berlin oder in Potsdam, bis sie 1872 nach Berka übersiedelte. Ihr gegenwärtiger Aufenthalt ist unbekannt.

– Agamemnon. Von Aeschylos. Übers. 1857.

– Bacchantinen. Von Euripides. Übers. 1869.

– Brandenburgs erster Friedrich. Histor. Schausp. 1861.

– Drei Dramen (Der Genius u. die Gesellschaft, Macchiavelli, Peter der Grosse u. sein Sohn.) 8. (255), Berlin 1856, Lass. n 4.50

– Elektra. Von Euripides. Übers. 1857.

– Judas Ischarioth. Dramat. Gedicht. 16. (96) Leipzig 1870, Ph. Reclam jr. n -.20

– Oedipus in Kolonos. Von Sophokles. Übers. 1857.

– Paganini. Melodrama. 1846.

– Prometheus. Von Aeschylos. Übers. 1855.

– Stein u. Napoleon. Drama. 1870.

– Vögel. Von Aristophanes. Übers. 1869

– Zeitgenossen. Rom. 3 Bde. 8. (681) Berlin 18566, Janke, 12.-

Sophie Pataky (Hrsg.), „Lexikon deutscher Frauen der Feder. Eine Zusammenstellung der seit dem Jahre 1840 erschienenen Werke weiblicher Autoren, nebst Biographien der lebenden und einem Verzeichnis der Pseudonyme“, 2. Band, (M-Z), Verlagsbuchhandlung von Carl Pataky, Berlin S., Prinzenstrasse 100, Berlin 1898, Lemma: „Schmidt, Frl. Elise“, S. 253 (Bild Nr. 251) austrian literature online - alo © DEA 2002-2012 Universität Innsbruck, Österreich http://www.literature.at/viewer.alo?objid=19249&page=251&zoom=3&viewmode=fullscreen

Deutsche Fotothek

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Schmidt, Elise

Personen-Datensatz 90075581

  • 1824.10.01 in Berlin

† 1902.12.29 in Berlin Tätig 1849-1871 & nach 1872-1902 in Berlin

Schauspielerin, Schriftstellerin, Dichterin, Übersetzerin Nachweisland: Deutschland Weitere Informationen:

Zusatzinformation: nicht die Sopranistin, sondern die Schauspielerin und Schriftstellerin Elise Schmidt (1.10.1824-nach 1896); Schülerin von Friedrich Hebbel; 1838 Debüt als Schauspielerin, an verschiedenen Bühnen Deutschlands tätig, auch in Wien; 1849 Bühnenabschied und Rückkehr nach Berlin; Schriftstellerin, Dichterin, Übersetzerin (aus dem Griechischen), Rezitatorin, Erzählerin, Romanautorin, Verfasserin von Bühnenstücken; 1872 Übersiedelung nach Berka; letzter bekannter Aufenthaltsort: Berlin; 1896 ein Vortrag über Dante Alighieri nachgewiesen, gehalten in den Lehrerinnenvereinen von Darmstadt und Mannheim; Artikel in: Die Lehrerin in Schule und Haus; Korrespondenz mit Schriftstellern und Verlegern; laut Sterberegister verstorben am 29. Dezember 1902

Literatur:

  • Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten des neunzehnten Jahrhunderts. 1885
  • Kosch, Wilhelm: Deutsches Theater-Lexikon
  • Sterberegister

Porträt der Schriftstellerin Elise Schmidt (1824-1902). Deutsche Fotothek, OBJ 89008656, https://www.deutschefotothek.de/documents/obj/89008656

Ergebnis der Suche nach: nid=117502502

Personen Link zu diesem Datensatz: https://d-nb.info/gnd/117502502 Person: Schmidt, Elise Geschlecht: weiblich Quelle: Friedrichs Schriftstellerinnen d. 18. u. 19. Jh. Kutsch Kosch, Wilhelm: Deutsches Theater-Lexikon Porträt (Stand: 17.07.2018): http://www.deutschefotothek.de/documents/obj/89008656 Zeit: Lebensdaten: 1824-1902 Land: Deutschland (XA-DE) Geografischer Bezug: Geburtsort: Berlin Sterbeort: Berlin Beruf(e): Schauspielerin, Schriftstellerin, Übersetzerin Weitere Angaben: Schauspielerin, Schriftstellerin, Dichterin, Übersetzerin (aus dem Griechischen), Rezitatorin, Erzählerin, Romanautorin und Verfasserin von Bühnenstücken 1838 Debüt als Schauspielerin; tätig an verschiedenen Bühnen Deutschlands, auch in Wien 1849 Bühnenabschied und Rückkehr nach Berlin

https://portal.dnb.de/opac.htm?method=simpleSearch&cqlMode=true&query=nid%3D117502502

H. Gross, „Deutschlands Dichterinnen und Schriftstellerinnen“

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Eine der hervorragendsten Erscheinungen unter den deutschen dramatischen Schriftstellerinen ist Elise Schmidt (geb. 1. October 1827 in Berlin), die schon mit 14 Jahren als Schauspielerin auftrat und bis 1849 mit grossem Erfolge an den Bühnen in Berlin, Stettin, Pressburg, Prag, Lemberg und Wien wirkte, 1855 aber ihre berühmten Vorlesungen der dramatischen Meisterwerke der alten Hellas begann, wobei sie von ihrer genialen Freundin Aline von Schlichtkrull aufs wirksamste unterstützt wurde. Sie lebt gegenwärtig in Berka. Ausser dem Romane »die Zeitgenossen« 1866 veröffentlichte sie vier Dramen: »Judas Ischarioth« 1851 (bereits 5 Auflagen), »der Genius und die Gesellschaft««, welches Drama Byrons Trennung von seiner Gattin behandelt, »Macchiavelli« und »Peter der Grosse und sein Sohn«, die drei letzteren 1856. Sie zeigte sich in diesen Dramen, welche Schwung und Kraft mit einer innern Zerfahrenheit bekunden, als eine Schülerin Hebbels.

Heinrich Gross, „Deutschlands Dichterinnen und Schriftstellerinnen. Eine literarhistorische Skizze“, C. Gerold's Sohn, 1882, S. 126, https://archive.org/details/bub_gb_gvgOAAAAIAAJ/page/n131/mode/2up

Gottfried Keller

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„Daß Elise Schmidt und Fräulein von Schlichtkrull nach London sind, habe ich in der Zeitung gelesen. Wenn diese beiden Schrullen Gottes mit ihrem Bettschirm nur nicht den Prinzen Albert betören oder den alten Lord Firebrand, daß die Welt aufs neue in Flammen gerät! Auch würde ich unter bewandten Umständen den Fränzchen um keinen Preis länger in London lassen, sonst kommt er nicht nur arm am Beutel, sondern auch krank am Herzen nach Hause.“

Brief Gottfried Kellers an Lina Dunker, 11. oder 12. Juni 1856, Gottfried Kellers Werke, Band 7, hrsg. von Martin Hürlimann

Geschichte des Hoftheaters zu Dresden

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Mglw. war Elise Schmidt eine Nichte des deutschen Schauspielers und Regisseurs Ludwig August Gerstorfer (1810–1871). Fn. 1: Elise Schmidt blieb noch bis 1. April 1853 am Dresdner Theater, Gerstorfer bis zu seinem 1871 erfolgten Tode.

Robert Prölss, (1821-1906), Geschichte des Hoftheaters zu Dresden. Von seinen Anfängen bis zum Jahre 1862, Dresden, W. Baensch, 1878, S. 520, https://archive.org/details/bub_gb_C0gOAAAAIAAJ/page/520/mode/2up?q=%22Elise+Schmidt%22

The Journal of English and Germanic Philology

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»Der erste deutsche Dichter aber, der an ein Christusdrama in modernen Sinne nicht bloss dachte, sondern es wirklich schuf, war ein dem grossen Publikum gänzlich Unbekannter, der ostpreussische Sonderling Albert Dulk. Denn die mit dem Kritiker Rötscher befreundete Schauspielerin Elise Schmidt beschäftigte sich in ihrem “Judas Ischarioth’’ — er war 1849 zuerst vollständig — mit dem Judas—, nicht mit dem Jesusproblem in erster Linie.«

mit dem Kritiker Rötscher befreundet

Heinrich Theodor Rötscher (1802–1871), https://de.wikipedia.org/wiki/Heinrich_Theodor_R%C3%B6tscher

The Journal of English and Germanic Philology 1924-10: Vol 23 Iss 4 Publication date: 1924-10 Publisher: University of Illinois Press https://archive.org/details/sim_jegp-journal-of-english-and-germanic-philology_1924-10_23_4/page/492/mode/2up?q=%22Elise+Schmidt%22 https://archive.org/stream/sim_jegp-journal-of-english-and-germanic-philology_1924-10_23_4/sim_jegp-journal-of-english-and-germanic-philology_1924-10_23_4_djvu.txt

Vossische Zeitung

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Zur Quadriga auf dem Brandenburger Tor

Die Sonntagsbeilage der Vossischen Zeitung. 1858-1903. Das Neueste aus dem Reiche des Witzes. 1751 by: Houben, H. H. (Heinrich Hubert), 1875-1935, editor Publication date: 1904 Vossische Zeitung -- Indexes, Vossische Zeitung Publisher: Berlin, B. Behr https://archive.org/details/diesonntagsbeil00muncgoog/page/n23/mode/2up?q=%22Elise+Schmidt%22 https://archive.org/details/diesonntagsbeil00muncgoog/page/n177/mode/2up?q=%22Elise+Schmidt%22

Dies ist wahrscheinlich die Sopranistin gleichen Namens:

At the Friedrich Wilhelmstadt Theater, Herr Alexander Girardi, a Vienna actor, who has ere now won the favour of the people of Berlin, is starring in Herr Johann Strauss’s operetta, Cagliostro, in which he plays the part of the servant with much comic verve while his vocal powers, which are by no means slight, find good employment in the light numbers of the celebrated dance composer, who has become a formidable rival of Offenbach in his own peculiar domain. Herr Girardi was well supported by Herr Brandt in the title-rôle, by the graceful piquant Fraulein Sophie Konig as Lorenzia and by the humorous Fraulein Elise Schmidt as Frau Adami.

The Theatre 1877-07-17: Vol 1 Iss 25 Publication date: 1877-07-17 Publisher: Open Court Publishing Co https://archive.org/details/sim_theatre-a-monthly-review-and-magazine_1877-07-17_1_25/page/336/mode/2up?q=%22Elise+Schmidt%22

++ ++ ++ ++ ++ ++

https://archive.org/details/geisteskultur00berlgoog/page/39/mode/2up?q=%22Elise+Schmidt%22

in der Reihenfolge ihres Erscheinens:

  • Paganini. Melodrama. 1846.
  • Peter der Große und sein Sohn, 1854, Digitalisat ULB Münster
  • Prometheus. Von Aeschylos. Übersetzung. 1855.
  • Drei Dramen („Der Genius und die Gesellschaft“, „Macchiavelli“, „Peter der Große und sein Sohn“.) 8. (255), Berlin 1856
  • Zeitgenossen. Rom. 3 Bände. 8. (681) Berlin 1856, Janke
  • Agamemnon. Von Aeschylos. Übersetzung. 1857.
  • Elektra. Von Euripides. Übersetzung. 1857.
  • Oedipus in Kolonos. Von Sophokles. Übersetzung. 1857.
  • Brandenburgs erster Friedrich. Historisches Schauspiel. 1861.
  • Bacchantinen. Von Euripides. Übersetzung. 1869.
  • Die Vögel. Von Aristophanes. Übersetzung. 1869
  • Judas Ischarioth. Dramatisches Gedicht. 16. (96) Leipzig 1870, Ph. Reclam jr.
  • Stein u. Napoleon. Drama. 1870.
  • Die Quadriga, ihre Zeit und ihre Meister, Nach historischen Quellen und Familien-Erinnerungen, Berlin, 1888

In einem Brief von Juni 1856 an Lina Dunker bezeichnete der Schweizer Dichter und Politiker Gottfried Keller (1819–1890) Elise Schmidt und Aline von Schlichtkrull als „Schrullen Gottes“.[7]

Literatur und Quellen

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  • Franz Brümmer, „Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten von Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart“, 6. Auflage, Leipzig P. Reclam 1913, Band 6: Risch bis Spiller, S. 225/226, Digitalisat
  • Sophie Pataky (Hrsg.), „Lexikon deutscher Frauen der Feder. Eine Zusammenstellung der seit dem Jahre 1840 erschienenen Werke weiblicher Autoren, nebst Biographien der lebenden und einem Verzeichnis der Pseudonyme“, 2. Band: M–Z, Verlagsbuchhandlung von Carl Pataky, Berlin S., Prinzenstraße 100, Berlin 1898, Lemma: „Schmidt, Frl. Elise“, S. 253 (Bild Nr. 251) in: Austrian Literature Online (ALO), © DEA 2002-2012, Universität Innsbruck, Österreich, Digitalisat
  • Heinrich Gross, „Deutschlands Dichterinnen und Schriftstellerinnen. Eine literarhistorische Skizze“, C. Gerold's Sohn, 1882, S. 126, Digitalisat

Einzelnachweise

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  1. „Fräulein Schmidt vorzüglich in derbkomischen Rollen“, so Herbert König, „Ein ‚zweites‘ Theater“, in: Die Gartenlaube, Leipzig 1875, Heft 45, Verlag von Ernst Keil, S. 752–755, S. S. 754, https://de.wikisource.org/wiki/Ein_%E2%80%9Ezweites%E2%80%9C_Theater
  2. siehe Gottfried Keller (1819-1890), „Briefe, Tagebücher, Aufsätze“, Gottfried Kellers Werke, Band 7, hrsg. von Martin Hürlimann, Atlantis Verlag, Zürich 1941, Brief Gottfried Kellers an Lina Dunker, 11. oder 12. Juni 1856, S. 304, https://archive.org/details/briefetagebche00kell/page/304/mode/2up : „Daß Elise Schmidt und Fräulein von Schlichtkrull nach London sind, habe ich in der Zeitung gelesen.“
  3. „Den innigsten Seelenbund aber, welcher zu einem persönlichen Zusammenleben für alle Zukunft führte, schloß sie [= Aline von Schlichtkrull] mit der Künstlerin Elise Schmidt, welche sich durch dramatische Vorträge antiker Dichtungen bekannt gemacht hat. Im Frühling 1853 verließ Aline S. die Pension bei Kullack und bezog gegen den Wunsch der Eltern mit der letzteren eine gemeinschaftliche Wohnung, bis sie, dem Willen des Vaters gehorsam, für kurze Zeit ins Elternhaus zurückkehrte.“, so: Adolf Häckermann, Artikel: „Schlichtkrull, Aline von“, in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 31 (1890), S. 489–491, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Schlichtkrull,_Aline_von&oldid=- (Version vom 5. Juni 2022, 14:48 Uhr UTC)
  4. Ernst Rose, „Das erste moderne Christus-Drama der deutschen Literatur“, in: The Journal of English and Germanic Philology, hrsg. von Julius Goebel, 23. Jg. Nr. 4, Oktober 1924, S. 492–511, S. 493, https://archive.org/details/sim_jegp-journal-of-english-and-germanic-philology_1924-10_23_4/page/492/mode/2up
  5. Porträt der Schriftstellerin Elise Schmidt (1824-1902). Albuminabzug auf Karton (Carte-de-visite mit Atelieraufdruck recto und verso, signiert), in: Deutsche Fotothek, OBJ 89008656, https://www.deutschefotothek.de/documents/obj/89008656
  6. Die Nichte des Kupferschmiedes Emanuel Ernst Jury, Friederike Jury, die angeblich als Vorbild für die Siegsgöttin Victoria als Wagenlenkerin des Viergespanns gedient haben soll, war eine Großmutter von Elise Schmidt; siehe Helmut Caspar, Meisterwerke in Kupferblech getrieben. Berliner Kupferschmied und Metallrestaurator Peter Trappen hat ein lehrreiches Fachbuch über Treibarbeiten verfasst, http://www.helmutcaspar.de/aktuelles19/blnpdm19/trappen0.htm
  7. siehe Gottfried Keller (1819-1890), „Briefe, Tagebücher, Aufsätze“, Gottfried Kellers Werke, Band 7, hrsg. von Martin Hürlimann, Atlantis Verlag, Zürich 1941, Brief Gottfried Kellers an Lina Dunker, 11. oder 12. Juni 1856, S. 304, https://archive.org/details/briefetagebche00kell/page/304/mode/2up : „Daß Elise Schmidt und Fräulein von Schlichtkrull nach London sind, habe ich in der Zeitung gelesen. Wenn diese beiden Schrullen Gottes mit ihrem Bettschirm nur nicht den Prinzen Albert betören oder den alten Lord Firebrand, daß die Welt aufs neue in Flammen gerät! Auch würde ich unter bewandten Umständen den Fränzchen um keinen Preis länger in London lassen, sonst kommt er nicht nur arm am Beutel, sondern auch krank am Herzen nach Hause.“