Benutzer:MYR67/Artikelwerkstatt Hedwig von Rohden

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Hedwig von Rohden (geb. 10. Dezember 1890 in Helsinki, damals Großfürstentum Finnland, gest. 25. März 1987 in Loheland bei Fulda in Hessen)[1], war eine deutsche Turnlehrerin, Turntheoretikerin (Loheland-Gymnastik) und Mitbegründerin der anthroposophischen Siedlung Loheland bei Fulda in Hessen.

Hedwig von Rohden war das vierte von acht Kindern[2] des evangelischen Theologen, Gefängnisgeistlichen und Buchautors Gustav von Rohden (1855–1942) und seiner Frau Agnes, geb. Dörpfeld (geboren am 3. Mai 1858 in Barmen, gestorben am 29. April 1907 in Düsseldorf). Gustav von Rohden arbeitete bis zum Herbst 1894 als Pastor in Helsinki. Dort wurden fünf seiner Kinder geboren: Agnes, Friedrich, Hedwig, Karl und Harald. Hedwigs Großvater mütterlicherseits war der Pädagoge Friedrich Wilhelm Dörpfeld (1824–1893; Autor von: „Die freie Schulgemeinde und ihre Anstalten auf dem Boden der Freien Kirche im freien Staate“), ein Onkel mütterlicherseits war der Archäologe Wilhelm Dörpfeld (1853–1940).

Im Alter von vier Jahren kam Hedwig von Rohden im Herbst 1894 nach Deutschland. Sie besuchte Schulen in Werden an der Ruhr, Düsseldorf und Berlin. In Düsseldorf, wo die Familie von Rohden neben der Haftanstalt wohnte, war Hedwigs Vater Gefängnisseelsorger.[3]. Als Hedwigs Mutter Agnes von Rohden im Jahr 1907 starb, übernahm die siebzehnjährige Hedwig die Haushaltsführung. Als Gustav von Rohden 1908 als Konsistorialrat nach Berlin berufen wurde, zog die Familie dorthin um.

Hedwig von Rohden wurde Mitglied des Steglitzer Wandervogels.[4]. Sie besuchte die Soziale Frauenschule und 1909 für ein halbes Jahr das Seminar für Harmonische Gymnastik der Reformpädagogin Hedwig „Hede“ Kallmeyer (1884–1948) in Berlin-Zehlendorf.[5]

Im Jahr 1911, mit 21 Jahren, wurde von Rohden Assistentin an der Schule für harmonische Gymnastik von Hedwig Kallmeyer. Wahrscheinlich in Zehlendorf lernte sie den evangelischen Theologen Karl Friedrich Zimmer (1855–1919) kennen, den Gründer des Evangelischen Diakonievereins. Zimmer bat von Rohden, nach Kassel an sein Frauenbildungsseminar zu kommen. Hedwig von Rohden gründete in Kassel im Jahr 1911[6] oder 1912[7] das Seminar für klassische Gymnastik innerhalb der Mathilde-Zimmer-Stiftung. Ein halbes Jahr später wechselte auch die Malerin Louise Langgaard (1883–1974) von Hedwig Kallmeyers Schule an das Seminar in Kassel. Louise Langgaard war von der aus den Niederlanden stammenden amerikanischen Ärztin und Gymnastiklehrerin Bess Mensendieck (1864–1957) in Gymnastik, aber auch in Anthroposophie ausgebildet worden.

Hedwig von Rohden und Louise Langgaard leiteten das Seminar mehrere Jahre lang nach ihren eigenen Vorstellungen. Der Schwerpunkt lag auf Gymnastik, Physiotherapie, Sport und Tanz. Sie hatten ausschließlich weibliche Studenten. Unter anderem bildeten sie Anna Müller-Herrmann (1888–1975) aus, die Begründerin der Pflegerischen Gymnastik. Die beiden junge Frauen – die 22jährige Hedwig von Rohden und die knapp 30jährige Louise Langgaard – begannen, ein eigenständiges Erwachsenenbildungskonzept für Frauen auf der Basis von Bewegungsstudien zu entwickeln.[8]

Das Seminar für klassische Gymnastik zog von Kassel zunächst (wahrscheinlich 1914) nach Potsdam und später (wahrscheinlich 1916) ins thüringische Tambach um.[9] Während des Ersten Weltkriegs, ab 1917, wurde das Schloss Bieberstein für die Aktivitäten des Seminars genutzt. Der deutsche Reformpädagoge und Gründer der Landerziehungsheime Hermann Lietz (1868–1919) hatte 1904 das Schloss Bieberstein gekauft und es zu einem Landerziehungsheim im Sinne seiner Reformpädagogik umgebaut.

Nach dem Ersten Weltkrieg, als Lietz 1919 starb, mussten Hedwig von Rohden und Louise Langgaard das Schloss Bieberstein verlassen. Sie begannen, nach etwas Eigenem zu suchen, und fanden im Mai 1919 eine mehr als 40 Hektar große Wald- und Landfläche in der Nähe von Fulda – das von ihnen so genannte Loheland. Anfangs bestand die Siedlung aus Zelten; zügig erfolgte jedoch der Aufbau der ersten Gebäude und Werkstätten sowie der benötigten Infrastruktur auf dem bis dahin unbebauten Heideland, mit Unterstützung durch Schülerinnen und Freunde. Der Unterricht konnte im Herbst 1919 wieder aufgenommen werden.[10] Die meisten Gebäude hat Louise Langgaard entworfen. Die Loheländerinnen der ersten Generation lebten noch bei den Bauern der Umgebung.[11]

Die Loheland-Schülerinnen arbeiteten auf dem eigenen Bauernhof und in den eigenen Werkstätten, aber auch als Lehrerinnen in den umliegenden Dorfschulen und als Landarbeiterinnen auf den umliegenden Bauernhöfen. Hedwig von Rohden gründete auf dem Gelände eine Weberei (1919), eine Korbflechterei, eine Schreinerei (1920), eine Drechslerei (1924), eine Lederwerkstatt, ein Fotolabor (1926), eine Schneiderei (1927), eine Zuchtstätte für Deutsche Doggen (1930) und eine Töpferei (1931).[12] Die Handwerksbetriebe bildeten nicht nur das finanzielle Fundament des Lohelands; im Sinne einer ganzheitlichen Ausbildung konnten die Gymnastikschülerinnen dort auch eine Berufsausbildung absolvieren – Für junge Frauen aus bürgerlichen Haushalten keine Selbstverständlichkeit.[13]

Loheland verstand sich nicht als gewöhnliches Siedlungprojekt, sondern als ein körperliches und geistiges, auch emanzipatorisches Reformprojekt. Der Verleger Eugen Diederichs bezeichnete Loheland als „Amazonenstaat“.[14]

Schon bald konnten in Loheland neben dem Diplom als staatlich geprüfte Gymnastiklehrerin noch weitere berufsqualifizierende Abschlüsse erworben werden.[15]

Hedwig von Rohden ließ sich 1918/19 in München durch den Arzt Felix Peipers in die Anthroposophie einführen. 1922 nahm sie Kontakt mit Rudolf Steiner auf, dem Begründer der Anthroposophie. Dessen zweite Ehefrau Marie Steiner, geb. von Sievers, (1867–1948), besuchte Loheland im Jahr 1926. Auf ihre Empfehlung hin entschloss sich Hedwig Rohden dazu, 1927/28 im schweizerischen Dornach Eurythmie zu studieren.[16]

Das Loheland erregte auch durch seine neue Tanzkultur Aufmerksamkeit. Der expressionistische, freie Tanz der Loheländerinnen entsprach einem Trend der Zeit. Im Jahr 1919 präsentierten Loheland-Mitglieder ihren Tanz deutschlandweit auf öffentlichen Theaterbühnen. Loheland-Tänzerinnen wie Eva Maria Deinhardt, Berta (Müller) Günther und Edith Sutor trugen dabei futuristische Kostüme aus Papierschnüren und goldgleißendem Material. Ein Brand im Jahr 1923 zerstörte jedoch sämtliche Kostüme. Louise Langgaard und Hedwig von Rohden nahmen dies zum Anlass, die Tanzdarbietungen zu beenden.[17]

1926 wurde die „Lichtbildwerkstatt Loheland“ gegründet. Dort entstanden hochklassige Werbe-, Portrait- und Landschaftsaufnahmen. Die Loheländerinnen setzten die Fotografie gezielt zur Vermarktung ihrer Produkte ein. Eine Besonderheit sind jedoch die Fotogramme der Loheländerin Berta Günther. Sie experimentierte mit der direkten Belichtung des Fotopapiers, ohne Kamera. Ihre Fotogramme zeigten vor allem Blüten- und Blätterkompositionen.[18]

1927 wurde in Loheland eine biodynamische Landwirtschaft nach den anthroposophischen Demeter-Richtlinien eingeführt.[19]

1928 erhält von Rohden ihr Diplom für Eurythmie von der Eurythmieschule in Dornach.

Nach der nationalsozialistischen „Machtergreifung“ im Januar 1933 war das Loheland von Schließung bedroht. Im Nationalsozialismus kam es zu Konflikten über die Ausrichtung von Loheland zwischen Hedwig von Rohden und Louise Langgaard. Während Langgaard eine Strategie der Anpassung an die neuen nationalsozialistischen Machthaber vertrat, lehnte Hedwig cvon Rohden solche Zugestädnnisse strikt ab. 1937 verließ von Rohden das Loheland und kehrte erst nach dem Tod Langgaards dorthin zurück.[20]

Hedwig von Rohden arbeitete ab 1937 als Eurythmielehrerin an verschiedenen Orten. Sie entwickelte die Eurythmie in Zusammenarbeit mit Marie Steiner weiter, der zweiten Ehefrau Rudolf Steiners. Später ließ von Rohden sich in Dornach nieder.

Louise Langgaard bildete junge Frauen des Reichsarbeitsdienstes zu Gymnastiklehrerinnen aus. Louise Langgaard und andere Mitarbeiter übernehmen „im Bemühen um Erhaltung der Arbeit“ führende Posten in Frauenschaft, BDM und JM. Die 1941 drohende Schließung konnte Langgaard mit Hilfe einflussreicher Freunde aus der Jugendbewegung abwenden. Loheland wurde aber auch zur Zuflucht für Menschen, die aus politischen oder rassistischen Gründen verfolgt wurden. Loheländerinnen aus ganz Deutschland schickten ihre insgesamt etwa 100 Kinder nach Loheland, um sie dort vor den Bombenangriffen auf die großen Städte in Sicherheit zu bringen. Die Kinder bildeten nach dem Krieg die erste Generation Waldorfschüler in Loheland. Damit war Loheland die einzige anthroposophische Gemeinschaft, die die NS-Zeit überstand.[21]

Es kam zu keinem Wiedersehen zwischen den beiden Gründerinnen von Loheland. Louise Langgaard starb 1974, und erst 1977 stattete Hedwig von Rohden Loheland einen Besuch ab. Fünf Jahre später, 1982, zog sie an diesen Ort in der Rhön und lebte dort bis zu ihrem Tod im Jahr 1987.

„Hedwig von Rohden“ in der schwedischen Wikipedia

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„Hedwig von Rohden“ in der schwedischen Wikipedia: https://sv.wikipedia.org/wiki/Hedwig_von_Rohden Übersetzt mit www.DeepL.com/Translator (kostenlose Version)

von Rohden, Hedwig Geb. 10.12.1890 Helsinki (Finnland, damals russisches Großfürstentum) Gest. 25.03.1987 Loheland (Deutschland) (anderes Todesdatum: 05.)

Hedwigs Vater Gustav war Pfarrer der deutsch-evangelischen Gemeinde in Helsinki (damals Helsingfors). Sie war das vierte Kind von acht Geschwistern. Sie wurde von ihrem Vater mit Jordanwasser getauft. Die Mutter war wohltätig aktiv. Der Großvater mütterlicherseits, Friedrich von Dörpfeld, hatte die Idee der „freien Schulgemeinde“. Die ersten Schuljahre verbrachte sie in Werden an der Ruhr, dann wurde der Vater Gefängnisseelsorger in Düsseldorf, wo die Familie neben der Haftanstalt wohnte. Als die Mutter 1907 starb, übernahm Hedwig die Haushaltsführung, die Familie zog nach Berlin um. Sie besuchte die soziale Frauenschule und 1909 für ein halbes Jahr das Seminar für Harmonische Gymnastik von Hede Kallmeyer in Berlin. 1911 baute sie in Kassel ein Seminar für Gymnastik innerhalb der Mathilde-Zimmer-Stiftung auf. Sie arbeitete einen Lehrplan aus und nahm Louise Langgaard, eine Anthroposophin, als Mitarbeiterin auf. Aus diesem Seminar ging die „Loheland-Schule für Gymnastik, Landbau und Handwerk“ in den Vorbergen der Rhön hervor. Sie ließ sich 1918-19 durch Felix Peipers in München in die Anthroposophie einführen. 1922 nahm sie Kontakt mit Rudolf Steiner auf. Er beauftragte Marie Steiner, sich um Loheland zu kümmern. Diese besuchte mit Isabel de Jaager Loheland im Jahre 1926. Marie Steiner empfahl, daß eine der beiden Gründerinnen Eurythmie studieren solle. Hedwig Rohden entschloss sich dazu und studierte 1927-28 Eurythmie in Dornach. Sie bewegte sich fließend, leicht, ausdrucksstark. Nach 1928 gab sie neben Gymnastik auch Eurythmiekurse. 1937 verließ sie Loheland und unterrichtete an verschiedenen Orten Eurythmie. Sie bildete sich viele Jahre hindurch in Dornach weiter, machte auch die Heileurythmieausbildung bei llse Knauer und Else Barthold in Freiburg/Br. überall wandten sich ihr die Menschen in tiefer Zuneigung, Liebe und Verehrung zu. Im Alter konnte sie noch einmal in Loheland wirken, sie zog sich 1982 dorthin zurück.

Werke: Gymnastik - Sport- Schauspiel, Loheland 1928; Beitrag in G.

Literatur: Zimmermann, E.: Hedwig von Rohden, in: Leb 1987, Nr. 34, auch in MaD 1987, Nr. 162. [Eva von Zimmermann]

Quelel: Kulturimpuls, „von Rohden, Hedwig“, Biographische Archiv-Notiz, http://biographien.kulturimpuls.org/detail.php?&id=1005

Loheland-Broschüre Yumpu

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Hedwig von Rohden geb. 10. 12. 1890 in Helsinki als 4. Kind von 8 Geschwistern Vater: Dr. Gustav von Rohden, ev. Pfarrer, Konsistorialrat Großvater mütterlicherseits Dörpfeld, Pädagoge (Idee der freien Schulgemeinde). Sein Sohn, Onkel H. v. R's, Wilhelm Dörpfeld, Archäologe, bekannt durch Ausgrabungen mit Schliemann in Troja und Olympia. Schuljahre in Deutschland in Werden a.d. Ruhr und Düsseldorf, wo der Vater in der Gefängnisseelsorge tätig ist. Mit 16 Jahren - nach dem frühen Tod der Mutter - Übernahme des Haushaltes und Sorge um die Erziehung der jüngeren Geschwister. Besuch einer soz. Frauenschule und 1909 halbjährig das „Seminar für Harmonische Gymnastik“ von Hede Kallmeyer, Berlin. Anschließend dort tätig bis 1911: Berufung als Vorsteherin für das „Seminar für Klassische Gymnastik“ von Prof. Dr. Zimmer in Kassel.

Wedemeyer-Kolwe, »Der neue Mensch«

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Der von Mensendieck beeinflußte Bund um Hedwig von Rohden und Louise Langgaard, der nach den Schulen in Kassel (1912), Potsdam (1914), Tambach (1916) und auf Schloß Biberstein (1917) sich 1919 bei Dirlos/Fulda in der Rhön als Loheland-Schule niedergelassen hatte, verfügte über eine beträchtliche Anzahl von Lehrkräften und Schülerinnen, obwohl seine Lebensweise als Siedlung und seine Lehrweise, die sich an die Anthroposophie Steiners anlehnte, selbst für Gymnastikkreise ungewöhnlich erschien.61 Pendelte die Zahl der Schüler vor dem Krieg um etwa zwei Dutzend und während des Krieges zwischen 40 und 80, so hatte sich 1919 die Anzahl der Schülerinnen auf 80 stabilisiert, 1922 vertraten 350 ausgebildete Lehrerinnen die „Lehrweise von Rohden-Langgaard“; 1926 eröffnete die Loheland-Schule das Lohelandhaus Berlin, eine Gymnastikschule, die anfangs von fünf Lehrkräfte geleitet wurde. Das Mitgliederverzeichnis des Loheland-Bundes umfaßte im Mai 1928 über 340 Frauen, wobei knapp 70 Lehrkräfte als „nicht ausübend“ bezeichnet wurden. Im Ausbildungs- und Siedlungszentrum Loheland selbst lebten zwei Dutzend Lehrkräfte, Auf das gesamte Jahr 1928 gerechnet waren insgesamt 210 Loheland-Lehrkräfte Mitglied des Bundes Loheland.62 Zu den ausgebildeten Loheland-Kräften gehörten auch die jugendbewegten Frauen Marie Buchhold und Elisabeth Vogler,63 die 1923 die Siedlung Schwarzerden (Schwarze Erde) in der Rhön gründeten, in der sie ab 1924 für Lehrerinnen und Werktätige Ferienkurse auch in Gymnastik anboten. 1925 erwuchs aus diesen Ansätzen - in der Siedlung Schwarzerden wohnten zu dieser Zeit neun Frauen - die „Frauenbildungsstätte Schwarzerden“, ...

61 Loheland war vor allem in der Jugendbewegung beliebt, auch da Hedwig von Rohden Mitglied des Steglitzer Wandervogels war (vgl. zu dieser frühen Phase der Jugendbewegung zuletzt Weißler 2001). So entstanden in den frühen zwanziger Jahren Siedlungen, die sich Loheland zum Vorbild genommen hatten; vgl. dazu die Erinnerungen von Flitner 1986, 273

62 Über Loheland existiert kaum Sekundärliteratur, geschweige denn eine Monographie; vgl. für die hier angegebenen teilweise widersprüchliche Zahlen Langgaard 1923, 54; Gymnastik (1. Jg.) 1926, 25; Gymnastik (3. Jg.) 1928, 85ff. und (4. Jg.) 1929, 85 f.

63 Marie Buchhold war in der Freideutschen Jugend aktiv, Elizabeth Vogler leitete bis 1918 eine Mädchen-Ortsgruppe des Alt-Wandervogels und symphatisierte später mit der Freideutschen Jugend; vgl. dazu Wörner-Heil 1994, 49 ff.

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S. 72, Fn. 147: Hedwig von Rohden hatte eine Ausbildung in der Berliner Gymnastikschule von Hade Kallmeyer absolviert und wurde 1911 als Hilfskraft eingestellt. 1912 wechselte sie als Lehrerin in das neugegründete Kasseler Seminar für klassische Gymnastik, das der Theologieprofessor Karl Friedrich Zimmer als eine Art Töchterheim ins Leben gerufen hatte. Auf Wunsch von Rohdens wurde nach einem halben Jahr eine zweite Lehrerin eingestellt, die diplomierte Mensendieck-Lehrkraft (Abschluß 1912/13) und Kunst- und Zeichenlehrerin (Abschluß 1901) Louise Langgaard.

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S. 86: ... Else Gindler wurde zusammen mit Hedwig von Rohden 1910 eine der Assistentinnen von Kallmeyer ...

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S. 462: Von Rohden/Langgaard 1928: Von Rohden, Hedwig/Langgaard, Louise: Gymnastik Sport Schauspiel. (Veröffentlichungen des Deutschen Gymnastik-Bundes 1). Loheland 1928.

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Quelle: Bernd Wedemeyer-Kolwe, „»Der neue Mensch« Körperkultur im Kaiserreich und in der Weimarer Republik“, Verlag Königshausen und Neumann, Würzburg 2004, S. 47, https://nish.de/wp-content/uploads/2022/07/bwk-der_neue_mensch-ocr.pdf

Jürgen Tietz, Tagesspiegel

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„So umfasste das Angebot für die zweijährige Ausbildung der Frauen eine Handweberei (seit 1919), Schreinerei (1920), Drechslerei (1924), die Schneiderei (1927) und ab 1931 auch eine Töpferei. Darüber hinaus gab es eine Korbwinderei und eine Lederwerkstatt.“[22]

»Mit Beginn des „Dritten Reichs“ war der „Amazonenstaat“ Loheland von Schließung bedroht. Louise Langgaard vertrat eine Strategie der Anpassung an die nationalsozialistischen Herrscher, woraufhin Hedwig von Rohden Loheland verließ und erst nach dem Tod Langgaards zurückkehrte.«[23]

Einzelnachweise

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  1. Bibliothèke national de France (BnF), „Hedwig von Rohden (1890-1987)“, https://data.bnf.fr/fr/16910149/hedwig_von_rohden/ ; https://data.bnf.fr/ark:/12148/cb16910149c
  2. Kulturimpuls, „von Rohden, Hedwig“, Biographische Archiv-Notiz, http://biographien.kulturimpuls.org/detail.php?&id=1005 : „Sie war das vierte Kind von acht Geschwistern“
  3. Kulturimpuls, „von Rohden, Hedwig“, Biographische Archiv-Notiz, http://biographien.kulturimpuls.org/detail.php?&id=1005
  4. Bernd Wedemeyer-Kolwe, „»Der neue Mensch« Körperkultur im Kaiserreich und in der Weimarer Republik“, S. 47, Fn. 61, https://nish.de/wp-content/uploads/2022/07/bwk-der_neue_mensch-ocr.pdf
  5. Kulturimpuls, „von Rohden, Hedwig“, Biographische Archiv-Notiz, http://biographien.kulturimpuls.org/detail.php?&id=1005
  6. So: Forschungsstelle Kulturimpuls, Biographien Dokumentation, „Hedwig von Rohden“, http://biographien.kulturimpuls.org/detail.php?&id=1005 . Ebenso: Uta Jahns, Lohelandgymnastik, https://www.lohelandgymnastik.de/
  7. So: Eckhardt Köhn, „Das geheime Deutschland der Frauen. Amazonenstaat in der Rhön: Das Loheland war die Geburtsstätte einer neuen Weiblichkeit aus dem Geist des Tanzes und der Fotografie“, in: Frankfurter Allgemeine Zeitung, 22. Oktober 2005. Ebenso: Bernd Wedemeyer-Kolwe, „»Der neue Mensch« Körperkultur im Kaiserreich und in der Weimarer Republik“, Verlag Königshausen und Neumann, Würzburg 2004, S. 29, https://nish.de/wp-content/uploads/2022/07/bwk-der_neue_mensch-ocr.pdf
  8. Elisabeth Mollenhauer-Klüber, „Drei Frauen – drei Geschichten. Eine Einführung.“, in: Loheland-Stiftung (Hrsg.), „Drei Frauen – drei Geschichten. Perspektiven auf die frühe Siedlungsgemeinschaft Loheland. Herta Dettmar-Kohl, Imme Heiner und Elisabeth Hertling erzählen“, Schriftenreihe der Loheland-Stiftung, Heft 4, März 2012, ISBN 978-3-943873-01-6
  9. Bernd Wedemeyer-Kolwe, „»Der neue Mensch« Körperkultur im Kaiserreich und in der Weimarer Republik“, Verlag Königshausen und Neumann, Würzburg 2004, S. 47, https://nish.de/wp-content/uploads/2022/07/bwk-der_neue_mensch-ocr.pdf
  10. Elisabeth Mollenhauer-Klüber, „Drei Frauen – drei Geschichten. Eine Einführung.“, in: Loheland-Stiftung (Hrsg.), „Drei Frauen – drei Geschichten. Perspektiven auf die frühe Siedlungsgemeinschaft Loheland. Herta Dettmar-Kohl, Imme Heiner und Elisabeth Hertling erzählen“, Schriftenreihe der Loheland-Stiftung, Heft 4, März 2012, S. 7, ISBN 978-3-943873-01-6
  11. Sandra Uredat, „Frauenbewegtes Lohland“, in: Deutschlandfunk Kultur, 23. September 2008, https://www.deutschlandfunkkultur.de/frauenbewegtes-lohland-100.html
  12. Jürgen Tietz, „100 Jahre Bauhaus: Die Frauensiedlung Loheland. Amazonen Avantgarde: Eine Ausstellung im Vonderau Museum Fulda gibt erstmals einen gezielten Einblick in die Geschichte und Kunstproduktion der Reformsiedlung“, in: Der Tagesspigel, 20. Dezember 2019, https://www.tagesspiegel.de/kultur/die-frauensiedlung-loheland-4129225.html
  13. Sandra Uredat, „Frauenbewegtes Lohland“, in: Deutschlandfunk Kultur, 23. September 2008, https://www.deutschlandfunkkultur.de/frauenbewegtes-lohland-100.html
  14. Jürgen Tietz, „Mit Dogge und Demeter. Mit ihrer Kunstgewerbeproduktion und ihren Bauten gehörte die Frauensiedlung Loheland in den 1920er Jahren zu den Zentren der Reformbewegung in Deutschland. Heute harrt sie der Wiederentdeckung“, in: Neue Zürcher Zeitung, 27. Februar 2016, https://www.nzz.ch/feuilleton/kunst_architektur/mit-dogge-und-demeter-ld.101367
  15. Elisabeth Mollenhauer-Klüber, „Drei Frauen – drei Geschichten. Eine Einführung.“, in: Loheland-Stiftung (Hrsg.), „Drei Frauen – drei Geschichten. Perspektiven auf die frühe Siedlungsgemeinschaft Loheland. Herta Dettmar-Kohl, Imme Heiner und Elisabeth Hertling erzählen“, Schriftenreihe der Loheland-Stiftung, Heft 4, März 2012, S. 7, ISBN 978-3-943873-01-6
  16. Forschungsstelle Kulturimpuls, Biographien Dokumentation, „Hedwig von Rohden“; Original: http://biographien.kulturimpuls.org/detail.php?&id=1005 ; Archiviert bei archive.org/Wayback machine unter: https://web.archive.org/web/20210422234522/http://biographien.kulturimpuls.org/detail.php?&id=1005
  17. Sandra Uredat, „Frauenbewegtes Lohland“, in: Deutschlandfunk Kultur, 23. September 2008, https://www.deutschlandfunkkultur.de/frauenbewegtes-lohland-100.html
  18. Sandra Uredat, „Frauenbewegtes Lohland“, in: Deutschlandfunk Kultur, 23. September 2008, https://www.deutschlandfunkkultur.de/frauenbewegtes-lohland-100.html
  19. Beatrice Härig, „Die anthroposophische Siedlung Loheland: Werte, Waggons, vegane Doggen“, in: Monumente, Deutsche Stiftung Denkmalschutz, 2019, https://www.monumente-online.de/de/ausgaben/2018/6/JBH-Waggonsiedlung-Loheland.php
  20. Jürgen Tietz, „100 Jahre Bauhaus: Die Frauensiedlung Loheland. Amazonen Avantgarde: Eine Ausstellung im Vonderau Museum Fulda gibt erstmals einen gezielten Einblick in die Geschichte und Kunstproduktion der Reformsiedlung“, in: Der Tagesspigel, 20. Dezember 2019, https://www.tagesspiegel.de/kultur/die-frauensiedlung-loheland-4129225.html. Siehe auch: Sandra Uredat, „Frauenbewegtes Lohland“, in: Deutschlandfunk Kultur, 23. September 2008, https://www.deutschlandfunkkultur.de/frauenbewegtes-lohland-100.html : „Louise Langgaards oberstes Ziel war es, Loheland vor einer Schließung zu bewahren, auch wenn dies Zugeständnisse an die Nationalsozialisten bedeutete. Hedwig von Rohden hingegen lehnte jedes Zugeständnis strikt ab.“
  21. Sandra Uredat, „Frauenbewegtes Lohland“, in: Deutschlandfunk Kultur, 23. September 2008, https://www.deutschlandfunkkultur.de/frauenbewegtes-lohland-100.html
  22. Jürgen Tietz, „100 Jahre Bauhaus: Die Frauensiedlung Loheland. Amazonen Avantgarde: Eine Ausstellung im Vonderau Museum Fulda gibt erstmals einen gezielten Einblick in die Geschichte und Kunstproduktion der Reformsiedlung“, in: Der Tagesspiegel, 20. Dezember 2019, https://www.tagesspiegel.de/kultur/die-frauensiedlung-loheland-4129225.html
  23. Jürgen Tietz, „100 Jahre Bauhaus: Die Frauensiedlung Loheland. Amazonen Avantgarde: Eine Ausstellung im Vonderau Museum Fulda gibt erstmals einen gezielten Einblick in die Geschichte und Kunstproduktion der Reformsiedlung“, in: Der Tagesspigel, 20. Dezember 2019, https://www.tagesspiegel.de/kultur/die-frauensiedlung-loheland-4129225.html