Benutzer:MYR67/Artikelwerkstatt Rüdiger Freiherr von Biegeleben

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Rüdiger Freiherr von Biegeleben (* 2. Dezember 1847 in Wien, † 28. September 1912 im Schloss Sigmundslust in Vomp, Tirol) war ein österreichisch-ungarischer Diplomat. Er war k. u. k.-Gesandter an den Höfen in Japan und Thailand, dem damaligen Siam.

Rüdiger Freiherr von Biegeleben war ein Sohn des hessischen und österreichischen Diplomaten Ludwig von Biegeleben, der 1868 österreichischer Freiherr geworden war, und seiner Ehefrau Maria Freiin von Buol. Die Familie war römisch-katholisch. Zu Rüdigers vier Geschwistern zählten Paul Freiherr von Biegeleben, (1849–1933), Königlich-Kaiserlicher Bezirksgerichts-Adjunkt in Kaltern (Tirol), Landtagsabgeordneter in Tirol und Maximilian Freiherr von Biegeleben, (1852–1943), Königlich-Kaiserlicher Geheimer Rat und außerordentlicher Gesandter und bevollmächtigter Minister, Kanzler des Ordens vom Goldenen Vließ[1]

Rüdiger von Biegeleben besuchte juristische Vorlesungen an den Universitäten Bonn, Innsbruck und Wien, seine juristische Staatsprüfungen legte er in Wien mit bestem Erfolg ab. Zum Kampf gegen Italien unterbrach er in Bonn sein Studium und rückte am 28. Juni 1866 bei der Kalterer Landesschützenkompanie ein, mit der er im Dritten Italienischen Unabhängigkeitskrieg (20. Juni 1866 bis 12. August 1866) kämpfte.

Rüdiger Freiherr von Biegeleben wurde Amtsnachfolger von Karl Załuski von Zaluskie, der vom 13. Juni 1878 bis 4. März 1883 österreichisch-ungarischer Botschafter in Tokio und außerordentlicher Gesandter und bevollmächtigte Minister für China, Japan und Siam war.

Rüdiger Freiherr von Biegeleben war Autor des Buches „Ludwig Freiherr von Biegeleben. Ein Vorkämpfer des großdeutschen Gedankens.“, Almathea, Zürich-Leipzig-Wien, 1930, über seinen Vater.

Zu der Delegation, die 1888 den neu ernannten k.u.k. Gesandten an den Höfen von Japan und Siam, Rüdiger Freiherr von Biegeleben, nach Bangkok zur Überreichung des Beglaubigungsschreibens an König Chulalongkorn (Rama V.) begleitete, gehörte James Camille Samson.

Literatur und Quellen

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  • Hans Kramer, Rüdiger Freiherr von Biegeleben. Ein österreichisches Diplomatenleben, in: Mitteilungen des Instituts für Österreichische Geschichtsforschung, Band 63 (1955), Heft 3-4, S. 594–613, DOI: https://doi.org/10.7767/miog.1955.63.34.594
  • Rudolf Agstner, „Der k. u. k. Diplomat Rüdiger Freiherr von Biegeleben und das italienische Botschaftspalais in Sofia (Bulgarien)“. In: Der Schlern. Monatszeitschrift für Südtiroler Landeskunde 66, Sept. 1992a, Heft 9, S. 551–565

» Der Vater Ludwig Freiher von Biegeleben, geb. in Darmstadt 14. Jänner 1812, vermählt in Wien 28. November 1846, österreichischer Freiherrenstand 5. Oktober 1868, Geheimer Rat und Sektionschef im Wiener Ministerium des Äußeren, gestorben in Bad Rohitsch (Steiermark) 6. August 1872. [...] Die Mutter war Maria Freiin von Buol zu Bernberg und Mühlingen, geb. zu Innsbruck 16. Mai 1825, Vermählung siehe oben, gestorben in Kaltern (Tirol) 26. Juni 1871. Ihr Großvater war der aus den napoleonischen Kriegen bekannte österreichische Feldmarschall-Leutnant Ignaz Freiher von Buol zu Bernberg 1749–1817. «

  • Hans Kramer, Rüdiger Freiherr von Biegeleben. Ein österreichisches Diplomatenleben, in: Mitteilungen des Instituts für Österreichische Geschichtsforschung, Band 63, Heft 3-4, DOI: https://doi.org/10.7767/miog.1955.63.34.594, erste Seite, Fußnoten 1) und 2)

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Kaiserlich-Königliches Versatz-, Verwahrungs- und Versteigerungsamt <Wien> [Hrsg.], Ostasiatisches Kunstgewerbe aus der Weltreisesammlung des Erzherzogs Franz Ferdinand von Österreich-Este: Bronzen, Porzellan, Schnitzereien, Elfenbein, Netsuke, Cloisonnée, Lackarbeiten, Waffen, Malereien und Sammlung Rüdiger Freiherr von Biegeleben (ehem. a. o. Gesandter u. bevollmächtigter Minister in Tokio): 126 altjapanische Tsuba und altchinesische Textilien ; Versteigerung: 10. bis 13. Dezember 1923 (Katalog Nr. 345) — Wien, 1923, Seite 4 DOI Seite: https://doi.org/10.11588/diglit.22708#0008 Zitierlink: https://digi.ub.uni-heidelberg.de/diglit/dorotheum1923_12_10/0008

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Biegeleben, Rüdiger Frhr. von 451 [S. 204] V: Ludwig Maximilian Balthasar Theodor Frhr. v. Biegeleben (* 14. Jänner 1812 in Darmstadt; † 6. August 1872 in Bad Rohitsch, Slowenien), Geheimer Rat und Sektionschef im Wiener Ministerium des Äußern; M: Maria Freiin von Buol zu Bernberg und Mühlingen(* 16. Mai 1825 in Innsbruck; † 26. Juni 1871 in Kaltern, Tirol);* 2. Dez. 1847, Wien; Rel.: röm.-kath.; † 28. Sept. 1912 im Schloss Siegmundslust in Vomp, Tirol, an Lungen- und Darmtuberkulose; besuchte juridische Vorlesungen an den Universitäten Bonn, Innsbruck und Wien, die Staatsprüfungen legte er in Wien mit bestem Erfolg ab; zum Kampf gegen Italien unterbrach er in Bonn seine Studien und rückte am 28. Juni 1866 bei der Kalterer Landesschützenkompanie ein; Konzeptsaspirant im Außenministerium, 28. Okt. 1869; legte die Diplomatenprüfung ab, Nov. 1870; unbesoldeter Gesandtschaftsattaché, 16. Nov. 1870; der Gesandtschaft am königlich italienischen Hof [S. 205:] zugeteilt, 18. Nov. 1870; Eid abgelegt am 27. Nov. 1870; Leutnant in der nichtaktiven k. k. Landwehr, 9. Dez. 1870; Honorarlegationssekretär, 21. Mai 1873; Ritter des Ordens der Eisernen Krone III. Klasse, 6. April 1875; nach Konstantinopel versetzt, Mai 1875; besoldeter Gesandtschaftsattaché, 20. Okt. 1875; Legations-sekretär, 21. März 1876; nach Dresden transferiert, 13. März 1878; nach London versetzt, 27. Okt. 1879; zur Dienstleistung ins Außenministerium einberufen, Juni 1881; diente im Sommer 1881 dem kranken Außenminister Haymerle bei einem Kuraufenthalt in Bad Neuenahr in Deutschland als Privatsekretär; Honorarlegationsrat, bei gleichzeitiger Betrauung mit den Funktionen eines diplomatischen Agenten und Generalkonsuls sowie militärischer Berichterstattung in Sofia, AE v. 30. Okt. 1881; für diese Funktionen bezog er vorerst kein Gehalt, sondern nur eine Funktions- und Mietzulage, die sich auf 11.200 Gulden jährlich belief und 1882 auf 13.000 Fl. erhöht wurde. Zusätzlich erhielt er eine Übersiedlungspauschale von 5.000 Fl. und 1882 eine »Dotation für Einrichtungszwecke«452. Fürst Alexander I. von Bulgarien »begrüßte die auf Biegeleben gefallene Wahl des Ball-hausplatzes schon deswegen, weil sein Vater Alexander mit dem aus Darmstadt stammenden Vater Biegelebens seit langen Jahren im freundschaftlichsten Verhältnisse stand«453. Auf einem im März 1882 durch die bulgarische Regierung geschenkten Grundstück von über 1.812 m2 ließ Biegeleben vom Baumeister Peter Paul Brang (1852–1925) auf eigene Kosten ein Agentie-Palais erbauen, das Ende Febr. 1883 eröffnet werden konnte und Gesamtkosten von 167.000 Frcs. verursachte.454 Im Sept. 1883 bekam Biegeleben die endgültige Zustimmung Bulgariens für den Bau der Orientlinie Budapest – Konstantinopel, soweit sie über bulgarisches Gebiet führte, obwohl Russland diese Verkehrsverbindung mit Österreich-Ungarn ablehnte und einen Eisenbahnausbau mit Russland (Sistovo – Sofia) forderte.455 Legationsrat II. Kategorie, 24. Dez. 1883; Komtur des Franz-Joseph-Ordens mit dem Stern, 1. Juni 1884; Legationsrat I. Kategorie, 13. März 1886. Das gute Verhältnis Biegelebens zum Fürsten Alexander war dem Ballhausplatz bekannt, deshalb wurde er nach der Abdankung desselben als regierender Fürst am 7. Sept. 1886 der Funktionen in Sofia enthoben, 12. Febr. 1887; Biegeleben hatte Ende Aug. 1886 einen längeren Urlaub angetreten und kehrte erst Anfang März 1887 für zwei Wochen nach Sofia zurück, um sein Mobiliar an seinen Nachfolger Konsul Burián zu verkaufen und seine Übersiedlung nach London zu organisieren. Nach dem Abgang Biegelebens aus Sofia mietete das Außenministerium das Anwesen als Amtsgebäude; Biegeleben konnte die Position von Österreich- [S. 206:] Ungarn in Sofia verbessern; spielte in Sofia eine führende russenfeindliche Rolle, deshalb forderte Berlin einige Male Biegelebens Abberufung; der Botschaft in London zugeteilt, 14. Febr. 1887; DA am 31. März 1887; außerordentlicher Gesandter und bevollmächtigter Minister bei den Höfen von China, Japan und Siam, AE v. 20. Juni 1888; traf Anfang 1889 in Bangkok ein; am 25. Febr. 1889 kam er in Yokohama an, am 11. März überreichte er in feierlicher Audienz dem Tenno das Beglaubigungsschreiben; von Tokio abberufen und bei diesem Anlass mit dem Großkreuz des Franz-Joseph-Ordens ausgezeichnet, AE v. 23. April 1893; reiste wegen des bevorstehenden Besuches von Erzherzog Franz Ferdinand aber erst Ende Nov.1893 von Tokio ab;456 1893 war Biegeleben bereits krank; 2. Juni 1894 Heirat mit Berta Freiin von Kübeck (* 18. Juli 1866 in Baden-Baden; † April 1945 in Tours /Frankreich als Ordensfrau der Karmeliterinnen)457 in Graz; in Disponibilität versetzt, 31. Mai 1894; in den zeitlichen Ruhestand versetzt unter Bekanntgabe derallerhöchsten Anerkennung für die vorzüglichen und treuen Dienste, 23. Juli 1896. Da sich sein bronchiales Leiden nicht besserte, obwohl er regelmäßig die Wintermonate in Ägypten verbrachte, wurde er in den dauernden Ruhestand versetzt und gleichzeitig taxfrei zum Geheimen Rat ernannt, AE vom 28. Jänner 1899. War als Pensionist im Vorstand des Vereines von der Unbefleckten Empfängnis Mariens zur Unterstützung der Katholiken im türkischen Reich und im Orient. Veröffentlichung : Ludwig Freiherr von Biegeleben. Ein Vorkämpfer des großdeutschen Gedankens. Lebensbild dargestellt von seinem Sohne Rüdiger Frhr. v. Biegeleben. Zürich – Leipzig – Wien 1930.

Quelle: Engelbert Deusch, Die effektiven Konsuln Österreich (-Ungarns) von 1825–1918. Ihre Ausbildung, Arbeitsverhältnisse und Biografien, Böhlau-Verlag, Köln, Weimar, Wien, 2017, S. 204–206http://library.oapen.org/download?type%3Ddocument%26docid%3D645108&usg=AOvVaw1Qatuk7hFRtyqySWoE1x8h

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»Rüdiger Freiherr von Biegeleben, einer der Vertrauten des Thronfolgers, schärfte Ende 1909 Franz Ferdinand die Gefahren einer zu engen Bindung an Deutschland ein, ...« aus: "Krieg im Frieden": Die Führung der k.u.k. Armee und die Großmachtpolitik Österreich-Ungarns 1906-1914 von Günther Kronenbitter, S. 286, Walter de Gruyter, 01.07.2003 - 587 Seiten, https://books.google.de/books?id=G-HnBQAAQBAJ&pg=PA286&lpg=PA286&dq=R%C3%BCdiger+Freiherr+von+Biegeleben+-Ludwig+-Arnold&source=bl&ots=n67CuNFc-A&sig=ACfU3U0fVg2Xr8IHTqrQ-XQtN0vGsgct9A&hl=de&sa=X&ved=2ahUKEwiRxLu458buAhUFDewKHaFMDeQ4ChDoATAJegQIChAC#v=onepage&q=R%C3%BCdiger%20Freiherr%20von%20Biegeleben%20-Ludwig%20-Arnold&f=false

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»Rüdiger Freiherr von Biegeleben wurde von Kaiser Franz Josef I. am 30. Oktober 1881 zum k.u.k. Diplomatischen Agenten in Sofia, Hauptstadt des 1878 errichteten Fürstentums Bulgarien, ernannt.«

aus: "Die Hitze hier ist wieder kolossal...": Des Kaisers Diplomaten und Konsuln ... von Rudolf Agstner, S. 151 https://books.google.de/books?id=la_tAgAAQBAJ&pg=PA151&lpg=PA151&dq=R%C3%BCdiger+Freiherr+von+Biegeleben+-Ludwig+-Arnold&source=bl&ots=RDa2EBhxyp&sig=ACfU3U2_05-BjYhzi06U-ukITUXKXlN1NA&hl=de&sa=X&ved=2ahUKEwiRxLu458buAhUFDewKHaFMDeQ4ChDoATAIegQICRAC#v=onepage&q=R%C3%BCdiger%20Freiherr%20von%20Biegeleben%20-Ludwig%20-Arnold&f=false

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»Als der zweite k.u.k. Diplomatische Agent im Fürstentum Bulgarien, Rüdiger Freiherr von Biegeleben, am 26. November 1881 in Sofia eintraf, fand er kein der Würde der Habsburger-Monarchie entsprechendes Gebäude vor, dass sie als k.u.k. Agenzie geeignet hätte. Biegeleben war ein Mann der Tat, und es traf sich gut, dass die aus Hessen stammende Familie Biegeleben mit Alexander von Battenberg, Fürst von Bulgarien, eng befreundet war. ...« S. 299 Sofia Handbuch des Österreichischen Auswärtigen Dienstes. Band 1: 1918 – 1938 von Rudolf Agstner Annex III: Botschafts- und Gesandtschaftspalais sowie Konsulatsgebäude, https://books.google.de/books?id=0xG5CgAAQBAJ&pg=PA299&lpg=PA299&dq=R%C3%BCdiger+Freiherr+von+Biegeleben+-Ludwig+-Arnold&source=bl&ots=XsSa4K_Otp&sig=ACfU3U1yemYWhFKWZH1neX4ylVGW-bVGrQ&hl=de&sa=X&ved=2ahUKEwiRxLu458buAhUFDewKHaFMDeQ4ChDoATAGegQIBxAC#v=onepage&q=R%C3%BCdiger%20Freiherr%20von%20Biegeleben%20-Ludwig%20-Arnold&f=false

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Kategorie:Botschafter (Österreich-Ungarn) Kategorie:Österreichischer Botschafter in Japan Kategorie:Österreichisch-ungarischer Diplomat

Einzelnachweise

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  1. Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen, Hessische Biographie, Eintrag: „Biegeleben, Ludwig Maximilian Balthasar Theodor Freiherr von“ (ID = 937), https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/rsrec/sn/bio/register/person/entry/biegeleben%252C%2Bruediger%2Bfreiherr%2Bvon