Benutzer:MYR67/Artikelwerkstatt Schweigelager

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Als Schweigelager wurden sowjetische Internierungslager für Nationalsozialisten, Kriegsverbrecher, Kriegsgefangene und politische Oppositionelle, v.a. in Ostdeutschland und in der UdSSR, bezeichnet, IN denen weitgehend geschwiegen werden musste und ÜBER die geschwiegen werden musste.


»Wegen der fast vollständigen Isolation von der Außenwelt hießen die Speziallager auch „Schweigelager“. Sie waren keine Arbeitslager. Nur wenige Häftlinge konnten in Arbeitskommandos der Tatenlosigkeit und Monotonie des Barackenalltags entrinnen. In der Erinnerung der Zeitzeugen waren gerade Untätigkeit und Langeweile besonders zermürbend.« http://www.sachsenhausen-sbg.de/geschichte/1945-1950-sowjetisches-speziallager/


»«Schweigelager» wurden die Speziallager auch genannt, weil es verboten war, über sie zu sprechen; Schreib- und Kontaktverbote isolierten die Gefangenen. Die «draussen» wussten nicht einmal, ob die nicht selten willkürlich von der Strasse weg verhafteten Angehörigen überhaupt noch lebten. Anfänglich wurden kleinere und grössere Nazi-Funktionäre, Mitläufer, zunehmend aber auch Unschuldige, unter ihnen viele Jugendliche, eingesperrt. Sie galten in der SBZ und späteren DDR alle gleichermassen als Nazis oder Kriegsverbrecher.« Reden über das sowjetische «Schweigelager» Neue Zürcher Zeitung https://www.nzz.ch/article7v2br-1.353413


»Schreiben durften und konnten wir nicht, sogar bei der Arbeit war das Sprechen untereinander verboten, und in den Baracken nur Flüstersprache.« https://www.zeit.de/1949/06/gefangen-in-sibirien


»... Kriegsgefangenenausschuß des Stuttgarter Länderrats. Der hat aus Heimkehrermunde von zwölf Schweigelagern in der Sowjetunion erfahren. Deren Insassen dürfen auch heute noch nicht nach Hause schreiben. Die Zahl zwölf wird als Mindestangabe geschätzt. Wahrscheinlich gibt es noch viel mehr Lager, deren Insassen wie in einem lebendigen Sarge gehalten werden.«  https://www.spiegel.de/spiegel/print/d-44435263.html


»Das Speziallager Nr. 2 galt als sogenanntes Schweigelager, d.h., es war von der Außenwelt völlig isoliert. Hier starben offiziellen sowjetischen Dokumenten zufolge 7.113 Menschen. Sie wurden in Massengräbern verscharrt. Die Angehörigen erhielten keine Benachrichtigung.« https://www.bundesstiftung-aufarbeitung.de/de/vermitteln/bildung/bildungskatalog/das-sowjetische-speziallager-nr-2-buchenwald-1945-bis-1950


»In Fünfeichen kommen bis zum Herbst 1948 4900 Gefangene ums Leben. Dann wird das Lager geschlossen. Es sei zu sanierungsbedürftig, heißt es in einem sowjetischen Gutachten. Ein Großteil der Häftlinge wird entlassen, ohne Begründung, Verhandlung und Entschädigung. Wohl aber mit der Auflage, über die Lager zu schweigen. [...] In der DDR verschwand das Lager. Die Baracken wurden abgerissen, das Gelände wurde zu militärischem Sperrgebiet. Es gab Gerüchte, aber kein Gedenken. Das Lager erhielt einen weiteren Spitznamen: „Schweigelager“.«  https://www.faz.net/aktuell/politik/tagebuch-eines-sowjetischen-haeftlings-stimme-aus-dem-schweigelager-1709294.html?printPagedArticle=true#pageIndex_3


»An Anfang 1946 jedoch herrschte extremer Arbeitsmangel und zudem das Verbot, sich ansonsten sinnvoll zu beschäftigen. Achim Kilian zufolge, der unter fadenscheinigen Vorwürfen rund drei Jahre in Mühlberg saß, dufte man weder lesen noch singen, auf keinen Fall schreiben oder in Gruppen diskutieren. Gottesdienste waren ebenfalls strikt untersagt.« https://www.welt.de/geschichte/article123966349/Das-Raetsel-der-Scherben-im-Lager-Buchenwald.html


Workuta: »Offiziell war es möglich, seinen Angehörigen Briefe zu schreiben. Jedoch mussten Ausländer dafür ein spezielles Formular ausfüllen, das nie vorrätig war. [...] Ende 1953 war es möglich, seinen Angehörigen einen Brief zu schreiben; die nötigen Formulare waren nun vorhanden.« https://de.wikipedia.org/wiki/Arbeitslager_Workuta#Haftbedingungen

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Quellen, Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Links / Siehe auch:[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Liste sowjetischer Kriegsgefangenenlager des Zweiten Weltkriegs

Diese Liste enthält die Lager für Kriegsgefangene auf dem Hoheitsgebiet der Sowjetunion während des Zweiten Weltkrieges und danach. Die Standorte der Lagerverwaltungen mit Lagernummern sind in tabellarischer Form geordnet und mit Links zu heutigen Städten versehen. https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_sowjetischer_Kriegsgefangenenlager_des_Zweiten_Weltkriegs