Benutzer:MYR67/Artikelwerkstatt Walter Pufpaff

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Walter Pufpaff, (geb. 28. Februar 1899 in Wismar, Mecklenburg-Schwerin, gest. 3. Januar 1942 in Petrowskaja (Krasnodar)[1], UdSSR), war ein deutscher Generalstaatsanwalt am Mecklenburgischen Oberlandesgericht in Rostock.

Walter Pufpaff war ein Sohn des Senators a. D. Heinrich Pufpaff, Ratsherr in Wismar[2], und seiner Ehefrau Anna, geb. Scuhr.

Pufpaff besuchte das Gymnasium in Wismar (Große Stadtschule Wismar). Bei Ausbruch des Ersten Weltkrieges im August 1914 war Pufpaff erst 15 Jahre alt; er trat jedoch bereits mit 17 Jahren, am 15. Dezember 1916, als Fahnenjunker in das Infanterie-Regiment „Lübeck“ (3. Hanseatisches) Nr. 162 ein. Im Sommer 1917 nahm er an den Schlacht bei Arras und an der Dritten Flanderschlacht teil. Bereits im Dezember 1917, mit nur 18 Jahren (damals wurde man erst mit 21 Jahren volljährig), wurde Pufpaff Leutnant. Im Jahr 1918 nahm er an der Vierten Flandernschlacht und der Offensive auf Compiègne im Rahmen der Deutschen Frühjahrsoffensive 1918 teil und kämpfte bis Kriegsende 1918. Nach Kriegsende diente Pufpaff im Grenzschutz in Schlesien. Im Mai 1920 schied er aus dem Heer aus. An militärischen Auszeichnungen erhielt das Eiserne Kreuz II. und I. Klasse, das Mecklenburg-Schweriner Militärverdienstkreuz II. Klasse, das Lübecker Hanseatenkreuz und das schwarze Verwundetenabzeichen.

Von 1920 bis 1924 studierte Pufpaff Rechtswissenschaft in Hamburg, München und Rostock; im März 1924 war er Referendar; im Dezember 1924 wurde er zum Dr. iur. promoviert; 1927 war er Assessor. Er arbeitete zunächst als Hilfsrichter in Strafsachen in Güstrow, dann einige Monate in der Anwaltsvertretung und schließlich von November 1927 bis März 1932 in der Staatsanwaltschaft Rostock. Von April 1932 bis September 1933 war Pufpaff Amtshauptmann (Landrat) des Kreises Waren an der Müritz. Er war auch Vorsitzender des Mecklenburgischen Gemeindetages, den er organisierte. Ab 16. September 1933 war Pufpaff Generalstaatsanwalt am Mecklenburgischen Oberlandesgericht in Rostock.[3]

Im Sommersemester 1935 war Generalstaatsanwalt Pufpaff Vorsitzender der Prüfungskommission für Nahrungsmittelchemiker an der Universität Rostock.[4]

Nach einer Denunziation durch den Pastor Friedrich Kentmann ermittelte Staatsanwalt Pufpaff gegen den evangelischen Theologen Helmuth Schreiner, der seit November 1931 ordentlicher Professor für Praktische Theologie und Universitäts-Pfarrer an der Universität Rostock war. Schreiner sollte im April 1933 auf einer kircheninternen Versammlung geäußert haben: „Glauben Sie noch an das Märchen von der bolschewistischen Bedrohung?“, sowie „Dann glauben Sie wohl auch an die Brandstiftung im Reichstagsgebäude!“. Daraufhin wurde er vom damaligen Pastor an der Heilig-Geist-Kirche in Rostock, dem NSDAP-Mitglied Friedrich Kentmann, beim Mecklenburgischen Unterrichtsministerium denunziert. Dieses enthob Schreiner daraufhin zeitweilig seines Amts, behielt sein Diensteinkommen ein und beauftragte den Generalstaatsanwalt Walter Pufpaff mit weitergehenden Ermittlungen. Da jedoch keiner der anderen Anwesenden dieser kirchlichen Zusammenkunft die Schreiner zur Last gelegten Äußerungen bestätigen wollte, wurde das Disziplinarverfahren gegen ihn eingestellt.[5]

Nach Ausbruch des Zweiten Weltkriegs im September 1939 wurde Pufpaff als Hauptmann der Reserve zum Infanterie-Regiment 508 (292. Infanterie-Division (Wehrmacht)) eingezogen. Er erhielt das Infanterie-Sturmabzeichen und am 29. November 1941 das Deutsche Kreuz in Gold. Er fiel am 3. Januar 1942 in Petrowskaja, Sowjetunion, im Alter von knapp 43 Jahren.

Rohstoffe, Zettelkasten, Quellen

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Pufpaff, Walter, Dr. jur., Generalstaatsanwalt, Rostock i. M., Loignystraße 1. Geboren: 28. Februar 1899 in Wismar als Sohn des Senators a. D. Heinrich P. und seiner Ehefrau Anna, geb. Scuhr; Vorfahren Bauern und Handwerker. – Bildungsgang: Gymnasium in Wismar; 1920/24 Studium in Hamburg, München und Rostock; März 1924 Referendar; Dezember 1924 Doktor; 1927 Assessor. – Militärzeit, Kriegsauszeichnungen: 15. Dezember 1916 als Fahnenjunker mit 17 Jahren bei dem Kgl. Preuß. Inf-Regt. Nr. 162 eingetreten; Sommer 1917 Abwehrkämpfe vor Arras; Flandernschlacht; Dezember 1917 Leutnant; 1918 Flandernoffensive (Kemmelunternehmen); Offensive auf Compiègne; Abwehrschlachten bis zum Schluß des Krieges; Dezember 1918 Grenzschutz in Schlesien und an der Polenfront; Mai 1920 aus dem Heer ausgeschieden. E. K. I. und II.; Meckl.-Schwerin Militärverdienstkreuz II. Kl.; Lüb. Hanseatenkreuz; schwarzes Verwundeten-Abzeichen. – Berufsgang u.a.: Hilfsrichter in Strafsachen Güstrow i. M., dann einige Monate Anwaltsvertretung; November 1927 bis März 1932 Staatsanwaltschaft Rostock; April 1932 bis September 1933 Amtshauptmann (Landrat) des Kreises Waren, Müritz; Vorsitzender des Meckl. Gemeindetages, den er organisierte; seit 16. September 1933 Generalstaatsanwalt am Meckl. Oberlandesgericht in Rostock.

  • Führerlexikon, S. 363,

file:///F:/Chronik/familienchronik/LiteraturQuellen/NatSozLit/DeutFuehrerlexikon/DeutFuehrerlexikon15_S340_S363_Ohling_Rabeling.pdf

Uni Rostock, Vorlesungsverzeichnis SS 1935

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  • Universität Rostock, Personal- und Vorlesungsverzeichnis, Sommersemester 1935, Generalstaatsanwalt Pufpaff, S. 26/27

https://rosdok.uni-rostock.de/data/Preview-PuV/PDF/1935_SS_VV.pdf

Oberlandesgericht Rostock, Ober-/Generalstaatsanwalt (Ober-/Generalstaatsanwaltschaft Rostock): 9.1933 Landrat Dr. iur. Walter Pufpaff aus Waren8 8: 1942 an der Ostfront gefallen. http://www.territorial.de/reich/justiz/oberland/rostock.htm

Landkreis Waren Amtshauptmann/Landrat12 (Amt/Kreis13/Landkreis14 Waren): - 1. 4. 1921: Friedrich von Wick aus ?, - . . 1932: Dr. iur. Walter Pufpaff aus ?15, 15: 15 Mit Sitz in Malchow; bis 1928. http://www.territorial.de/mecklenb/waren/landkrs.htm

Pufpaff, Walter

Date of birth: February 28th, 1899 (Wismar/Mecklenburg-Schwerin, Germany) Date of death: January 3rd, 1942 (Petrovskaja, Soviet Union) Nationality: German (1933-1945, Third Reich)

Biography

Before the Second World War, Walter Puffpaff was the Generalstaatsanwalt für Mecklenburg in Rostock from October 1st, 1933.

Deutsches Kreuz in Gold

Period: Second World War (1939-1945) Rank: Hauptmann der Reserve (Captain of Reserves) Unit: III. / Infanterie-Regiment 508 Awarded on: November 29th, 1941

Deutsches Kreuz in Gold 1939 Spange zum Eisernes Kreuz 1er Klasse 1914

Period: Second World War (1939-1945)

1939 Spange zum Eisernes Kreuz 1er Klasse 1914 1939 Spange zum Eisernes Kreuz 2er Klasse 1914

Period: Second World War (1939-1945)

1939 Spange zum Eisernes Kreuz 2er Klasse 1914 Infanterie-Sturmabzeichen

Period: Second World War (1939-1945)

Infanterie-Sturmabzeichen

Sources:

Photo 1: Ralf Schnitzler - PATZWALL, K. & SCHERZER, V., Das Deutsche Kreuz 1941-1945, Verlag Klaus D. Patzwall, Norderstedt, 2001. - Mitteilungen der Altschülerschaft der großen Stadtschule zu Wismar, Dez. 1942 - Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V.

Quelle: https://www.tracesofwar.com/persons/16132/Pufpaff-Walter.htm

Staatsanwaltschaftliche Ermittlungen gegen Schreiner, Helmuth

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https://www.degruyter.com/document/doi/10.1515/9783110957303.342/pdf&usg=AOvVaw3oYZws1TUGRJkYjM4lgwhI file:///C:/Users/Jens/Downloads/10.1515_9783110957303.342.pdf

Quelle: Michael Buddrus und Sigrid Fritzlar, „Die Professoren der Universität Rostock im Dritten Reich. Ein biographisches Lexikon“, Band 16 der Reihe Texte und Materialien zur Zeitgeschichte, K. G. Saur-Verlag, München 2007, https://www.degruyter.com/document/doi/10.1515/9783110957303/pdf

„Deutsches Recht“, Juni 1943: Deutsches Kreuz in Gold

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Page 692

Mitteilungen des NS.-Rechtswahrerbundes

Kriegsauszeichnungen

Es haben erhalten:

Das Deutsche Kreuz in Gold:

Erich Biermann, Erster StA., Hamm (Westf.) / Heinrich Dengler, GerRef., Fürth i.B. / Dr. Harry Dobler, AGR., Münsterberg (Schl.) / Dr. Bernhard Möller, Erster StA., Insterburg (Ostpr.) / Dr. Karl v. Nordheim, WirtschPr., Nürnberg / Walter Pufpaff †, GenStA, Rostock-Gehlsdorf / Dr. Robert Steinert, OAR. Riesa (Elbe) / Georg ZinBtag, AnwAss,, Stuttgart.

Hans Frank (Hrsg.), Deutsches Recht. Sammlung: 1940 bis 1943, 11. Jahrgang, Heft 15/16, 1941 bis 13. Jahrgang, Heft 25/26, 1943, https://archive.org/details/11.-jahrgang-heft-15-16-1941/13.%20Jahrgang%20-%20Heft%2025-26%20-%20%281943%29/page/692/mode/2up?q=Pufpaff

Quelle: Deutsches Recht, Zentralorgan des NS.-Rechtswahrerbundes, 13. Jahrgang, Heft 25/26, 19. und 16. Juni 1943, S. 692, https://archive.org/details/11.-jahrgang-heft-15-16-1941/13.%20Jahrgang%20-%20Heft%2025-26%20-%20%281943%29/page/692/mode/2up?q=Pufpaff

Amtsvorgänger als Generalstaatsanwalt Rostock: Paul Siegfried

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Universität Rostock, Catalogus Professorum Rostochiensium, „Siegfried, Paul“ http://cpr.uni-rostock.de/resolve/id/cpr_person_00000013

Tag des Bestehens der 2. juristischen Prüfung: 22. März 1927

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Dr. Walter Pufpaff (22. März 1927 - 22. Juni 1926) beurlaubt zum Rate der Stadt Rostock . Mecklenburg-Schwerinsches Staatshandbuch - Seite 112

V. Verwaltung der Justiz G. Gerichtsassessoren: (41) nach der Reihenfolge der Dienstaltersliste. Der Tag des Bestehens der zweiten juristischen Prüfung und der Tag, von dem das Dienstalter rechnet, sind in Klammern angegeben. S. 112, https://www.google.de/books/edition/Mecklenburg_Schwerinsches_Staatshandbuch/wUZbEIK9j1gC?hl=de&gbpv=1&dq=%22Walter+Pufpaff%22&pg=PA112

„ich als alter Nationalsozialist“

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Das Selbstbewusstsein dieser nationalsozialistischen Spitzenbeamten brachte 1939 Generalstaatsanwalt Dr. Walter Pufpaff auf den Punkt, als er dem Leiter des Gaurechtsamts der NSDAP jede Mitsprache bei Personalentscheidungen verweigerte: „Im übrigen können Sie sich schon darauf verlassen, daß ich als alter Nationalsozialist, der schon ...“ ...

Quelle: Bernd Kasten, „Herren und Knechte: gesellschaftlicher und politischer Wandel in Mecklenburg-Schwerin 1867-1945“, 2011, S. 451, https://www.google.de/books/edition/Herren_und_Knechte/841KAQAAIAAJ

Mitglied der Deutschvölkische Freiheitspartei (DVFP)

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„Am 16. September 1933 wurde Dr. Walter Pufpaff zum neuen Chef der Anklagebehörde beim OLG benannt. Pufpaff, Jahrgang 1899, war ehemaliger Freikorps-Kämpfer. Zwischen 1922 und 1924 hatte er der Deutsch-Völkischen Freiheitspartei ...“

Quelle: Beiträge zur Geschichte des Strafvollzuges und der ... - Seite 57 https://www.google.de/books/edition/Beitr%C3%A4ge_zur_Geschichte_des_Strafvollzu/qy4lAQAAIAAJ?hl=de&gbpv=1&bsq=%22Walter+Pufpaff%22&dq=%22Walter+Pufpaff%22

Deutsche Justiz

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Dr. Walter Pufpaff, Generalstaatsanwalt in Rostock, Hauptmann, Januar 1942

Quelle: Deutsche Justiz. Justiz-ministerial-blatt für die preussische Gesetzgebung, Ausgaben 1-52, 1942, S. 195 https://www.google.de/books/edition/Justiz_ministerial_blatt_f%C3%BCr_die_preuss/qO3lAAAAMAAJ?hl=de&gbpv=1&bsq=%22Walter+Pufpaff%22&dq=%22Walter+Pufpaff%22&printsec=frontcover

Sondergerichtsprozess gegen sieben mecklenburgische Pastoren, 11. bis 15. Juni 1934

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XI. Der Sondergerichtsprozeß gegen sieben mecklenburgische Pastoren in Schwerin [ab S. 83]

Der Sondergerichtsprozeß fand vom 11. bis 15. Juni 1934 statt.4 Das Sondergericht setze sich zusammen aus Landgerichtsdirektor Buschmann als Vorsitzenden, Landgerichtsrat Dr. Rosenow und Amtsgerichtsrat Dr. Stoppel als Beisitzern. Die Anklage wurde von Generalstaatsanwalt Dr. Pufpaff aus Rostock vertreten.

Quelle: Niklot Beste, Der Kirchenkampf in Mecklenburg von 1933 bis 1945: Geschichte, Dokumente, Erinnerungen, Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen, 1975, S. 84, https://archive.org/details/derkirchenkampfi0000best/page/84/mode/2up?q=Pufpaff

balsi.de, Soldaten im 2. Weltkrieg, Pufpaff

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Quelle: Soldaten im 2. Weltkrieg, „Walter Pufpaff“, soldaten.balsi.de index.php?action=show&id=18702

Einzelnachweise

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  1. Volksbund deutsche Kriegsgräberfürsorge
  2. Großherzoglich Mecklenburg-Schwerinischer Staatskalender, herausgegegeben vom Großherzoglichen Statistischen Amt, 131. Jahrgang, 1906, Schwerin, Verlag der Bärensprung'schen Hofbuchdruckerei, Schwerin 1906, S. 518, https://archive.org/details/bub_gb_47YsU5Wyd1UC/page/518/mode/2up
  3. Das Deutsche Führerlexikon 1934-1935, Verlagsanstalt Otto Stollberg GmbH, Berlin 1934, „Pufpaff, Walter“, S. 365, https://archive.org/details/DasDeutscheFhrerlexikon19341935OCR/page/n367/mode/2up
  4. Universität Rostock, Personal- und Vorlesungsverzeichnis, Sommersemester 1935, S. 26/27, https://rosdok.uni-rostock.de/data/Preview-PuV/PDF/1935_SS_VV.pdf
  5. Michael Buddrus und Sigrid Fritzlar, „Die Professoren der Universität Rostock im Dritten Reich. Ein biographisches Lexikon“, Band 16 der Reihe Texte und Materialien zur Zeitgeschichte, K. G. Saur-Verlag, München 2007, https://www.degruyter.com/document/doi/10.1515/9783110957303/pdf