Benutzer:Maxoliver97/Artikelentwurf

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Wappen
Basisdaten
Gründung: 30. Juni 1877[1] in Freiburg
Verband: (dachverbandsfrei)
Kürzel: Fr!
Couleur: rosa-weiß-moosgrün (weiß-moosgrün)
Wahlspruch: Freiheit, Ehre, Vaterland
Mitglieder insgesamt: ca. 200

ca. 25 Aktive

Homepage: www.franconia-freiburg.de

Die Burschenschaft Franconia Freiburg ist eine farbentragende, fakultativ schlagende Studentenverbindung an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg im Breisgau.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gründung

Die Freiburger Burschenschaft Franconia wurde am 30. Juni 1877 gegründet. Ausschlaggebend für die Entscheidung, eine weitere Burschenschaft am Freiburger Hochschulort zu gründen, war der Bedarf an einem festen Paukverhältnis mit der bis dahin einzigen bestehenden Burschenschaft Teutonia zu schaffen. Franconia organiserte sich im Freiburger Deputierten-Convent und zunächst im Eisenacher Deputierten-Convent. 1881 folgte die Aufnahme in den Allgemeinen Deputierten-Convent (ADC), dem Vorläufer der Deutschen Burschenschaft (DB). Innerhalb des Dachverbands nahm Franconia eine entscheidende Rolle bei der Gründung des Weißen Rings ein, welche über verschiedene Interessensgruppen 1929 abgeschlossen wurde. Als weiße Burschenschaft unterlag sie der unbedingten Satisfaktion und forderte zunächst fünf Pflichtpartien von ihren Mitgliedern.

Kartell

Am 10. Januar 1879 kam es zum Zusammenschluss der Franconia mit der Marburger Burschenschaft Alemannia, nachdem der Alemanne Wilhelm Hansberg 1877 die Franconia mit begründet hatte. Das entstandene Violett-Grüne Kartell ist heute das älteste unverändert und ohne Unterbrechung bestehende Kartell deutscher Burschenschaften. Das Kartell ist für beide Bünde ein Lebenskartell und versteht sich heute als eine Verbindung an zwei Hochschulorten. Zahlreiche Mitglieder der Marburger Alemannia traten im Laufe ihres Studiums auch in die Franconia ein.


Altherrenschaft

Im Jahr 1892 sondierten sich die Franken der ersten Jahre in einer Altherrenschaft, welche die aktiven Bundesbrüder finanziell unterstützen sollte. Einige Jahre später kam ein Hausverein dazu, wodurch 1907 das erste Haus der Franconia in der Goethestraße 27 erworben werden konnte.

Das Frankenhaus


Frankenhaus

Nachdem das erste Verbindungshaus im Zweiten Weltkrieg enteignet wurde, vermachte der ehemalige Rektor der Freiburger Albert-Ludwigs-Universität, Constantin von Dietze, der Franconia seinen Wohnsitz in der Maria-Theresia-Straße 13, wo die Burschenschaft seit 1954 ansässig ist. Das heutige Frankenhaus war von 1938 bis 1944 Treffpunkt des von Dietze geleiteten Freiburger Kreises, welcher sich für den Widerstand gegen das NS-Regime einsetzte. Es umfasste zeitweise auch die rechte Doppelhaushälfte, in den 2010er Jahren fand ein umfangreicher Dachausbau statt.


Erster Weltkrieg

Es beteiligten sich am Ersten Weltkrieg zahlreiche Aktive und ehemalige Aktive, von denen einige im Krieg fielen. Nicht wenige trugen unter ihrer Uniform das rosa-weiß-moosgrüne Band der Franconia.


Nationalsozialismus und Zweiter Weltkrieg[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Mit der Gründung des Nationalsozialistischen Deutschen Studentenbundes unter Baldur von Schirach entging auch die Franconia nicht den Restriktionen gegenüber Studentenverbindungen und wurde 1936 ultimativ vor die Wahl gestellt, entweder in eine NS-Kameradschaft umgewandelt oder aufgelöst zu werden. Unwillig, das geforderte Führerprinzip anstelle des demokratischen Conventsprinzips einzuführen, entschloss sich Franconia zur Auflösung. Lediglich der Hausverein bestand zu dieser Zeit weiter. Hiermit schlug Franconia eine anderen Kurs ein als die Kartellburschenschaft Alemannia Marburg, welche wie zahlreiche andere Burschenschaften eine NS-Kameradschaft wurde. Auch am Zweiten Weltkrieg nahmen zahlreiche Franken teil, nicht wenige fielen in Kämpfen.


Mütze der Burschenschaft Alemannia Marburg

Nachkriegszeit[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Wintersemester 1949/50 wurde die Deutsche Burschenschaft, unter starker Mitwirkung der Kartellburschenschaft Alemannia, in Marburg wiedergegründet. Das Fechten war zunächst, bis zur Straffreiheit der Bestimmungsmensur (BGHSt 4, 24, 32) 1953, eingestellt. Ende der 1960er Jahre wurde die Pflichtmensur abgeschafft, wodurch Franconia zeitweise von der DB suspendiert wurde.

1977 feierte die Franconia ihr 100. Stiftungsfest, welchem über 250 Mitglieder des VGK teilnahmen.


Burschenband

Politisches Engagement[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Als Burschenschaft verpflichtet sich die Franconia Freiburg zum politischen Interesse sowie zum treuen Staatsbürgertum, grenzt sich jedoch stark von der völkischen Ausrichtung der DB ab, gilt als politisch unverfänglich und gut vernetzt in CDU und FDP. Regelmäßig veranstaltet die Burschenschaft Vortragsabende und Tagungen auf ihrem Haus. Zum Kreis der Referenten zählten in der Vergangenheit unter anderem der ehemalige Ministerpräsident von Sachsen-Anhalt, Werner Münch, sowie der Vizepräsident des Europäischen Parlaments Rainer Wieland.

Fuxenband

Verbandsarbeit[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Auf burschenschaftlichem Gebiet leistete die Franconia in den ersten Jahrzehnten ihres Bestehens sehr viel. Sie gehört zu den Gründern des EDC und des ADC, die als Vorläufer der Deutschen Burschenschaft die Einigkeit der deutschen Burschenschaften erheblich verbesserten. Die zweite Hälfte der 60er-Jahre war nicht nur für den Verband, sondern auch für die Franconia eine Zeit intensiver Strukturdiskussionen und Verhandlungen über die Werte der korporativen und burschenschaftlichen Prinzipien. Die Franconia hatte im Geschäftsjahr 1964/65 den Vorsitz der Deutschen Burschenschaft und spielte eine vermittelnde Rolle bei der aufkommenden Mensurfrage sowie der Aufnahme österreichischer Burschenschaften. Die Position der Franconia, DBÖ-Bünde in die Deutsche Burschenschaft aufzunehmen und gleichermaßen die Bestimmungsmensur jedem Mitgliedsbund freizustellen, setzte sich später durch. Seitdem folgte der Dachverband dem fakultativen Prinzip. Aufgrund politischer Differenzen trat Franconia 1998 aus der Deutschen Burschenschaft aus.

Auf dem Kartellsymposium 1999 beschloss das Violett-Grüne Kartell den Eintritt in die Neue Deutsche Burschenschaft. Dieser Schritt wurde am 24. Juni 2000 beim Burschentag in Hannover vollzogen. Durch das, vor allem in der Presse und der Studentenschaft der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg, nach wie vor schlechte Image der Burschenschaften und generell aller Studentenverbindungen sah sich die Franconia, aber auch viele andere Burschenschaften gerade in der NeuenDB, vielen Problemen und Vorurteilen gegenüber. Um diesen Vorurteilen in der Öffentlichkeit entgegenzuwirken, trat die Franconia im Sommersemester 2017 mit der Marburger Alemannia aus der NDB aus und ist seitdem dachverbandsfrei. Heute zählt die Aktivitas der Franconia zu einer der größten in Freiburg im Breisgau.

1912 war die Franconia unter Beteiligung des Violett-Grünen Kartells an der Gründung des Weißen Kreises innerhalb der DB beteiligt.

In Freiburg organisiert sich die Franconia in der Örtlichen Burschenschaft (ÖB), welcher zudem die Freiburger Burschenschaften Teutonia und Saxo-Silesia angehören. In diesem Rahmen organisierte sie im Jahr 2018 den Festakt zu 200 Jahre Freiburger Burschenschaft im Kaisersaal.


Bekannte Mitglieder[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Mitgliederverzeichnis:

  • Willy Nolte (Hrsg.): Burschenschafter-Stammrolle. Verzeichnis der Mitglieder der Deutschen Burschenschaft nach dem Stande vom Sommer-Semester 1934. Berlin 1934. S. 1070–1071.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Meyers Konversationslexikon. 5. Auflage, Leipzig 1896, Beilage zum Artikel Studentenverbindungen.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Hans-Georg Balder: Die Deutsche(n) Burschenschaft(en) – Ihre Darstellung in Einzelchroniken. Hilden 2005, S. 295–297.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Burschenschaft Franconia Freiburg – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Franconia Freiburg Franconia Kategorie:Gegründet 1877