Benutzer:Mg2/Tat-Verf-Entwurf

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Die Ereignisse am 9. Dezember 1981[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Am 9. Dezember 1981 gegen 3:55 Uhr hielt der Polizist Daniel Faulkner vom Philadelphia Police Department ein Auto an, das von Abu-Jamals Bruder William Cook gefahren wurde. Es entstand ein Kampf. Mumia Abu-Jamal, der in der Gegend Taxi fuhr, wurde auf die Auseinandersetzung aufmerksam und verließ sein Taxi. Minuten später kamen weitere Polizisten am Schauplatz an (Faulkner hatte per Funk Verstärkung angefordert) und fanden Faulkner erschossen vor. Mumia-Abu-Jamal saß ganz in der Nähe, mit einer Schussverletzung in der Brust, verursacht durch eine Kugel aus der Waffe des Polizisten. Seine auf ihn registrierte Waffe wurde wenige Fuß von ihm gefunden. Abu-Jamal wird später mit einem Polizeiauto ins Jefferson-Krankenhaus gefahren.

Das Verfahren[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Am 5. Januar 1982 begannen die vorprozessualen Anhörungen. Am 17. Juni 1982 wurde in Philadelphia das Verfahren gegen Mumia Abu-Jamal wegen Mordes und Besitzes der Mordwaffe unter großem Medienecho begonnen. Er dauert bis zum 3. Juli an. Der vorsitzende Richter war Albert F. Sabo. In diesem Verfahren wurde Abu-Jamal des Mordes an Daniel Faulkner für schuldig befunden und zum Tode verurteilt.

Abu-Jamal wollte sich selbst verteidigen und lehnte den vom Gericht bestimmten Pflichtverteidiger Anthony Jackson ab.[1] Dieser wurde dann gegen heftigen Protest Jamals als beratender Rechtsbeistand ernannt. Während der Geschworenen-Auswahl am dritten Tag des Prozesses entzog Richter Sabo Mumia Abu-Jamal die Erlaubnis als sein eigener Verteidiger aufzutreten, bis die Wahl der Jury abgeschlossen wurde. Danach konnte er seine eigene Verteidigung wieder aufnehmen. Die Differenzen zwischen dem Angeklagten und dem Richter spitzten sich immer weiter zu, sodass der Richter ein Verbot zur Selbstverteidigung aussproch und Jackson zum Hauptanwalt bestellte. Ein darauf folgender Antrag Jacksons aus dem Verfahren entlassen zu werden, wurde vom Gericht unter Androhung eines Disziplinarverfahrens und Haft wegen Mißachtung des Gerichts abgelehnt. Jackson befand über sich selbst für das Verfahren nicht Vorbereitet zu sein.[2] Im Laufe des Prozesses gab es immer wieder hitzige Auseinandersetzungen sodass Abu-Jamal immer wieder vom Verfahren ausgeschlossen und über weite Strecken in seiner Abwesenheit verhandelt wurde. Notiz Mg2: Anfangs nüchtern, ernst; später "karneval"

Die Staatsanwaltschaft stützte Ihre Anklage auf mehrere Zeugenaussagen, die Abu-Jamal als Täter benannten sowie ein umstrittenes Geständniss[3] von Abu-Jamal welches er bei seiner Einlieferung ins Krankenhaus gerufen haben soll.

Nach Angaben von Augenzeugen griff William Cook den Polizisten an. Abu-Jamal kam zur Szene hinzu. In einer darauf folgenden Auseinandersetzung wurde Faulkner zunächst in den Rücken getroffen, worauf dieser Abu-Jamal durch einen Schuss in die Brust verletzte und unmittelbar danach zusammenbrach. Faulkner wurde anschließend aus nächster Nähe durch einen Schuss ins Gesicht getötet, während er bereits auf dem Boden lag. Mehrere Zeugen identifizierten Abu-Jamal unabhängig voneinander als den Mann, der auf Daniel Faulkner geschossen hatte.

Bei ihm wurde ein auf ihn zugelassener Revolver der Marke Charter Arms mit kurzem Lauf und fünf Patronenkammern sichergestellt, aus dem die tödlichen Schüsse auf Faulkner abgefeuert worden sein sollen. Die gefundenen Kugeln stimmten in Bezug auf Hersteller, Typ und Kaliber mit den Patronenhülsen in Abu-Jamals leergeschossener Waffe sowie mit den Charakteristiken des Laufs seiner Waffe überein, aber auch der Ballistiker der Staatsanwaltschaft konnte wegen der zu starken Verformung der Projektile nicht bestimmen, ob sie mit absoluter Sicherheit aus Abu-Jamals Waffe stammten. Die Kugel in Abu-Jamals Körper stammte aus der Waffe des Polizisten.

Nach einem von Tumulten geprägten Prozess, bei dem Abu-Jamal mehrmals des Gerichtssaales verwiesen wurde und bei dem sich sein Bruder überraschend der Aussage enthielt, obwohl er das Tatgeschehen aus nächster Nähe beobachtet hatte, wurde Abu-Jamal am 3. Juli 1982 des Mordes an Daniel Faulkner für schuldig befunden und zum Tode verurteilt.

Während des Prozesses bestand Abu-Jamal ursprünglich darauf, sich selbst zu verteidigen und verlangte weiterhin nach politischen Repräsentaten, die ihn verteidigen sollten, dies aus rechtlichen Gründen jedoch nicht konnten. Anthony Jackson hatte bereits Erfahrungen als Verteidiger in derartigen Fällen und wurde von der Black Journalists Association empfohlen.

Überraschenderweise gestand 1999 der Berufskiller Arnold Beverly, das Verbrechen im Auftrage der Mafia begangen zu haben, was bis heute jedoch sehr umstritten ist. Abu-Jamals Anwälte haben davon Abstand genommen, das Geständnis Arnold Beverlys in ihren Eingaben zu verwenden. Auch unter Abu-Jamals Unterstützern gilt das Geständnis mittlerweile als haltlos. Die Familie Faulkners und die US-amerikanische Polizeigewerkschaft Fraternal Order of Police (FOP) sind von der Schuld Abu-Jamals überzeugt. Im August 1999 rief die FOP auf ihrem zweijährlich stattfindenden Treffen zu einem Boykott gegen alle Personen und Organisationen, die die Freilassung Abu-Jamals forderten, auf. Um dies zu erreichen, wurde auf einer Webseite eine Liste mit den Namen dieser Personen und Organisationen veröffentlicht.

Erklärung Mumia Abu-Jamals zum Tathergang[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Mumia Abu-Jamal hat sich erstmalig nach fast 20 Jahren (am 3. Mai 2001) in Form einer eidesstattlichen Erklärung [4] zu den Geschehnissen geäußert. Darin behauptet er, er sei nach dem Beginn der Schießerei - an der er nicht beteiligt gewesen sei - über die Straße gelaufen, sei von einem Polizisten angeschossen worden und könne sich ab diesem Zeitpunkt an nichts mehr erinnern.

Zahlreiche Autoren wie z.B. Dave Lindorff widersprechen dieser Darstellung in der einen oder anderen Weise, da sie im Detail mit keiner der Zeugenaussagen übereinstimmen kann.[5] Abu-Jamal unterlässt es auch, sich in dieser Erklärung zu seiner Waffe zu äußern. Einigen Juristen zufolge hätte er nicht des Mordes in besonders schwerem Fall, sondern des Totschlages angeklagt werden können. Jedoch gilt diese Einschätzung des Falles als äußerst zweifelhaft, da die Entscheidung ob es Mord oder Totschlag war nur aufgrund einer genauen Kenntnis des Tathergangs getroffen werden kann.

Quellen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. "Bei einer Vorverfahrens-Anhörung am 13. Mai 1982 beantragte Mumia Abu-Jamal die gerichtliche Erlaubnis, sich während des Verfahrens selbst zu verteidigen, weil er mit Jacksons Auftreten nicht zufrieden war"Ein Leben in der Schwebe, Oktober 2000, Seite 11
  2. http://www.louisianaweekly.com/weekly/news/articlegate.pl?20011224e
  3. "I shot the motherfucker and I hope the motherfucker dies."
  4. Eidesstattliche Erklärung Mumia Abu-Jamals z.B. mindfully.org oder Revolutionary Worker (deutsche Übersetzung)
  5. Killing Time, D. Lindorff; Wettlauf gegen den Tod, M. Schiffmann